25. April 2015 Ja, ich würde mich wieder für genau dieses Leben entscheiden!
Genauso wie es war, wie es ist!!!
Es
war mal wieder eine Aufstellarbeit, die mir nicht nur einen guten Überblick gab
über meine ZUstand, sondern völlig neue Ideen ins Licht brachte. Da war ein
Mann aufgestellt als FLASCH (Er stand richtig draußen im Nebenraum!!! Voll
Aua.) und die Frau gegenüber als RICHTIG. Mir war ganz flau erst bei der Idee
alles so hinzustellen, doch es bot sich so an. Erst entpuppte sich die ganze
Aufstellarbeit als normale Mann/Frau-Beziehungsaufstellung. Das Innere Kind gab
sein Päckchen an den Mann ab und er fühlte sich dadurch besser verbunden....
ich hätte kotzen können, als ich das sah und gleichzeitig ja wusste, wie oft
ich das getan hatte – mein Päckchen, nein, das Päckchen meines Inneren Kindes
an meinen jeweiligen Mann abzugeben und ihn darüber an mich zu binden.... Das
Innere Kind brauchte Transformation, damit es die Gaben seines Päckchens sehen
konnte. Das war eine schöne Wandlung, weil das innere Kind erst sein Päckchen
nur loswerden wollte, wegwerfen, abgeben – doch nach der Transformation wollte
das innere Kind nichts mehr, als sein Päckchen selber wieder tragen. Es war
sein Geschenk, seine Gaben!!!! So ein schönes Bild! Der Mann konnte dann näher
kommen, irgendwann sogar konnten dieser falsche Mann und die richtige Frau sich
die Hände reichen, aber mehr ging nicht.
Und
dann stellten wir einen zweiten Mann daneben – es war so simpel, schon in der
Formulierung am Anfang angelegt und doch war es wie eine Erleuchtung, weil es
wohl so lange ein blinder Fleck im System war. Dunkelste Verdrängung.... der
falsche Mann gehörte nicht der Frau gegenüber, an der Stelle war er FALSCH,
sondern er gehörte neben die Frau, wie als Bruder, als Freund, als Energie, die
den Rücken stärkt. „Es tut mir leid, dass ich da was verwechselt habe!“ Dieser
Satz hallte heute Nacht durch mein Leben – ich glaube, ich hatte bisher nur
Be-ziehungen mit solchen falschen Männern, die als Partner vor mir nicht an der
richtigen Stelle in meinem System waren. Ich hab an ihnen gezogen um sie
richtig zu machen, aber ich bin nie auf die Idee gekommen, dass z.B. mein alter
Traum von Kleinfamilie sich verändern darf, andere Beziehungsformen möglich
sind. Vielleicht ist Freundschaft zwischen Mann und Frau ja doch möglich,
entgegen dem Filmklassiker von Harry und Sally – der mich wohl nachhaltig
geprägt hat! Ich schickte diesen Satz heut Nacht in alle vergangenen Beziehung.
„Es tut mir leid, dass ich da was verwechselt habe und dich zu etwas machen
wollte, was du nicht warst, wofür du nicht vorgesehen warst. Ich wusste es
nicht besser. Es tut mir leid.“
Es
ging nicht darum, den falschen Mann „auszusortieren“!!! Es war absolut
notwendig, dass dieser falsche Mann an den richtigen Ort kam. NEBEN der Frau,
veränderte der falsche Mann sich plötzlich in genau die richtige Energie, in
die bisher im System fehlende Energie. Jetzt fühlte sie Sicherheit und konnte
wachsen. Und er fühlte sich dort auch sichtlich wohl. Sie brauchte noch etwas
Freyaenergie und dann konnte sie dem zweiten Mann auf Augenhöhe entgegentreten
und sich mit ihm innigst verbinden. Liebe ist möglich! Eben anders als man
vorher so denkt!
Und
wieder lässt sich diese Erfahrung in die Analogie des Schmetterlingsprozesses
übertragen. Denn wenn wir das alte System, z.B: die Kindheitserfahrungen,
unsere alten Traumas nicht mehr als Feinde betrachten, sondern es brüderlich in
uns integrieren, dann sind wir plötzlich stark genug für die Transformation.
Wenn wir die Raupenanteile in uns neben uns stellen, wenn wir die Inhalte der
schweren Päckchen begreifen als das was sie sind: unsere Gaben, dann können wir
sie leicht integrieren und als Kraft in unseren Rücken stellen. Was ist die
Gabe eines Traumas? Ich stelle die Gegenfrage: was lernst du gerade aus den
schwersten Lektionen in deinem Leben? Schau genau hin. Was übst du gerade? Wenn
du dauernd verlassen wirst, ist es vielleicht die immer so verfluchte Geduld
oder das endlich in die Eigendrehung kommen und dich um dich kümmern. Oder wenn
du dich dauernd im Mangel erlebst, ist es vielleicht Dankbarkeit und Würde. Ich
erlebe es, dass meine Gaben die Umkehrung von dem sind, was mir am schwersten
fällt. Meine Sturheit z.B. (davon besitze ich echt ne Menge! (Und das ist auch
gut so, denn ihr verdanke ich mein Überleben und ich bin meiner Sturheit so
dankbar, dass sie mich so liebevoll begleitete )) – die Gaben, die ich durch
die Situationen in die ich durch meine Sturheit komme lerne sind Gelassenheit –
lassen können – und bei mir sein. Ich werde gerade zu dem gelassensstem
Menschen der Welt! Ich lerne mich um mich kümmern, meine Bedürfnisse selber
befriedigen, ich lernen mir mein Dürfen zu erlauben. Ich darf dürfen, ist mir
immer noch ein liebevoller Satz. Ich darf BE-dürfnisse dürfen. Ich muss mir selber
das immer wieder sagen!
Ja,
natürlich ist es schwer aus dem Päckchen eines sexuellen Missbrauchs in der
Kindheit seine Gaben zu erkennen. Ich gab letzte Woche in einer anderen
Aufstellung meinem Täter sein Päckchen zurück. Das war eine tiefe Vergebungsarbeit,
eine von vielen. Ich erwähne diese deswegen hier, weil nur durch mein
auseinandersortieren, was ich da eigentlich alles trage, konnte ich erkennen,
was sind die Päckchen der Anderen, die ich zurück geben kann und was ist mein
Päckchen. Die Päckchen der Anderen gehören zurück gegeben und dein Päckchen
gehört ausgepackt!
Und
in meinem Päckchen befindet sich die Gabe der bedingungslosen Liebe, der
tiefsten Vergebung. Ich sehe die Verbindungen zwischen dem Gefühl Opfer zu sein
und Täter zu werden. Es gibt keine von Grund auf bösen Menschen, es gibt
Verwirrung, Not und tiefste blinde Flecke, die wir uns bauen, damit wir
überleben. Und wir alle haben sie und seit ich ein paar echt eklige bei mir
aufgedeckt habe, bin ich demütiger in der Verurteilung anderer Menschen und
ihrer Blindheit. Wenn wir tief genug graben finden wir alle den Mörder in uns.
Ich schrieb darüber am Tag 7/60.
Wie
gesagt, ich will keinem Täter seine Lektion abnehmen. Ich gab meinem Täter
seine Lektion zurück! Ganz wichtig!!!!! Und nein, das macht meine Kindheit
nicht leichter, aber heute macht es mein Leben leichter, weil ich zu dieser
einmalige Frau geworden bin. Ich kann so tief lieben, wie ich es ohne meinen
Prozess einem Täter zu vergeben nie hätte lernen können. Und ich möchte auf
diese Lektion nicht verzichten. Ja, ich würde mich wieder für genau dieses
Leben entscheiden! Genauso wie es war, wie es ist!!! Ich kann Täter lieben. Ich
habe diese Gleichzeitigkeit in mir gefunden. Und damit meine ich nicht, dass
ich Täter nicht stoppen will, sondern es macht einfach MIR mein Leben hier
leichter. Ich kann die Energie des gesamten Systems sehen und einfach lieben.
Keine Ahnung, ob das irgendwem anderes als mir hilft, aber mir hilft es. Ich
finde damit Frieden in mir. Es darf seit dem in mir alles da sein, was da ist.
Jedes Gefühl darf da sein. Ich lebe meinen Mörder nicht aus, aber ich kann ihn
im Arm halten und trösten, wenn er verzweifelt ist und damit fühlt sich mein
innerer Mörder gesehen und heilt und verwandelt sich. Aber dafür musste ich
erstmal den Mut finden ihm wirklich ins Gesicht zu sehen. Mit alle seiner
Hässlichkeit und seiner verzerrten Wahrnehmung. Und mit dieser Fähigkeit, kann
ich mich mit allen anderen Menschen verbinden, kann ich jeden lieben. Das macht
weit, das macht mein Herz weit und das fühlt sich unendlich gut an. AHO
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