Vier Tage hab ich jetzt Pause gemacht, vier Tage am Meer und es ist als ob alles anders ist als vorher. Ist es die Zeitqualität der Auferstehung oder der eigene Abstand, mein Loslassen? Ich hab alle Mittelchen und Tapas, die ich mir verordnet hatte zu Hause gelassen, ging dort nicht, war nicht dran und ich hab stattdessen jeden Tag 5 Stunden in Strandkorb 22 rumgedöst. Ich hab weder gelesen, noch gemalt, nicht gelernt, kein Yoga, noch nicht mal meditiert hab ich. Eines hab ich gemacht auf dem Hinweg: ich hab eine Liste erstellt über all die Dinge, die mir zu groß erschienen, als das ich sie je erledigen könnte. Und eine zweite Liste hab ich erstellt über all die Menschen, mit denen ich noch was zu klären habe und ich so gar keinen Weg dafür sehe. Ich saß auf dem Hinweg im Zug und ich weiß, mir kamen die Tränen, weil auf dieser Liste mehrere Menschen stehen, die ich aus tiefstem Herzen liebe und ich wirklich keine Idee für Frieden in mir hatte. Ich hab das Universum, all meine Helfer, meine Engel, Götter und Krafttiere gebeten das irgendwie für mich zu erledigen. Ich hab wirklich gefleht. Und dann kam Rostock HBF und ich dachte nur, "Ok, jetzt muss gut sein. Ich weiß, ihr seid viel, viel besser als ich und jeder irdische Ratgeber. Macht es einfach, macht es bitte, bitte, bitte." Und dann hab ich es vergessen. Wie gesagt Strandkorb 22. Gestern auf der Rückfahrt war irgendwas anders in mir, die Zeit reif, die richtigen Worte in meinem Kopf – ich kann es nicht beschreiben – ich wusste nur plötzlich was ich tun muss und ich habe damit die Tore geöffnet. Wie eine Welle kam es heute rein. Ich wurde getragen an die richtigen Orte. Es ist unglaublich, fast unfassbar für mich: Ich habe Frieden geschlossen mit meiner großen Liebe, etwas was Monate lang unmöglich schien, war plötzlich heute einfach da, voller Güte, ganz sanft. Ich kann jetzt weiter gehen und es ist ganz leicht. Mein Herz ist das erste Mal ruhig seit Monaten.
Es ist nicht, dass es nichts zu tun gäbe und die Götter alles erledigt hätten, ganz im Gegenteil, der heutige Tag hat mir ne Liste voller Inspirationen gebracht, die nun dran sind. Aber wie damals auf dem Jakobsweg gibt es klare Wegweiser, Etappen, Übernachtungsmöglichkeiten und ein Ziel. Da geht’s lang und auch wenn ich immer nur 20 km am Tag geschafft hab, nach fünf Wochen war auch ich in Santiago. Schritt für Schritt, Tag für Tag und ich weiß noch, wie beägstigend es plötzlich war, als Santiago näher rückte und ich wusste nächste Woche ist mein Ziel erreicht und dieser Weg ist dann zu Ende. Ich hab mir damals dann einen Neuen überlegt, so wie ich mir hier einen überlegt habe. Den Schmetterlingsprozess, mein Weg mich zu entpuppen. Ich hab jetzt noch 38 Tage und ich hab ein Ziel. Ich weiß nun, dass die Ausgleichung des inneren Fadenkreuzes der Boden meiner Heilung ist. Jeder kann heile werden. Jeder, der sich entschließt und Schritt für Schritt weiter geht und dran bleibt. Wir heilen, jeder von uns, auch wenn es zwischendrin hoffnungslos aussieht – stoisch weitergehen - wer geht, kommt an.
Und das Fadenkreuz, die Ausrichtung halten.
Mein Fadenkreuz besteht aus verschiedenen Bereichen:
1. meine Entscheidung, dass ich mich mir stelle und heilen will. Ich sage mir das jeden Tag. Ich will heilen und ich bitte meine Helfer um den nächsten Schritt. Tag für Tag, an jedem Morgen sage ich: Ich bin bereit heute den nächsten Schrtt zu gehen. Zeigt ihn mir deutlich und klar, so dass auch ich ihn kapiere. Dieser Punkt ist die Übernahme meiner Eigenverantwortung. Ich bin zuständig für meine Heilung und ich geh meinen Weg und niemand sonst!
Meine 2. Ausrichtung ist meine regelmäßige Einkehr nach Innen, das tägliche Meditieren oder ATA-Übungen, Innere-Kind-Übungen oder Yoga oder eine Mischung. Ich will mich kennenlernen, wie ich wirklich bin. Ich will mich fühlen. Ich will alles fühlen was in mir ist und alles darf da sein. Alles ist.
Die 3. Ausrichtung sind die Heilkreise, das mich in Gruppen Gleichgesinnter begeben. Ob Selbsthilfegruppen, Kurse - egal, aber Gruppen Gleichgesinnter sind Meilensteine und erleichtern die Heilwerdung ungemein! Hier geht es darum um Hilfe bitten lernen, geben und empfangen lernen, mich hingeben in der Berührung mit Menschen.
Und der 4. und fast wohl wichtigste Punkt ist abgeben, loslassen, Pause machen, Tanzen, Spasssss haben, Nichts tun – nicht aus Verdrängung, sondern zur Freude, um es mir besser gehen zu lassen. Und dieser letzte Punkt ist deswegen so wichtig, weil wir an diesem Punkt dem Universum und all unseren Helfern den Raum einräumen uns auch wirklich helfen zu können. Wenn wir dauernd alles selber machen, haben unsere Helfer keine Chance es für uns zu tun. Und das Universum hat bessere Ideen als sie uns jemals einfallen können.
Wenn sich diese vier Punkte gut miteinander ausgleichen, dann gehen wir in die richtige Richtung. Und auf dem Weg in der richtigen Richtung kommen wir immer an. Wir kommen immer an, egal wie lange es dauert. Jeder nochsolange Pilgerweg ist irgendwann zu Ende, jede Raupentransformation hat einen Anfang und ein Ende.
Noch 38 Tage, yeah und ich sehe das Ende nun vor mir.
Ich weiß, ich hab das alles schon Mal in anderen Worten gesagt. Ich sag mir das alles selber, jedes Wort schreibe ich vor allem mir selber. Wieder und wieder! danke, dass ich es mit Euch teilen darf! Danke, dass es Euch gibt.
Übung: Mach eine Liste über die Dinge, die dir zu groß und unabänderlich erscheinen. Mach eine zweite Liste mit den Menschen mit denen du Themen hast, die dir unlösbar erscheinen. Und dann lass los und sorg gut für dein Wohlergehen.
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