Mein
Tag bestand aus Blütenessenzen machen – Löwenzahn für Mut und Veilchen für zart
duftende Schönheit, Gundelrebe für Transformation. Hab Brennesselbrot gebacken
und bin stundenlang über den Flohmarkt geschlendert. Dort sah ich sie, eine
zarte wundervolle Sängerin, die im Schnee der Blüten, im Sonnenschein unter
tiefstschwarzem Himmel ihr trauriges Lied über die Einsamkeit in Berlin
singend. Holy Spirit. Ganz heilig, bezaubernde Augenblicke. Frei und verbunden.
Soviel Liebe.
Ich
bekam einen Anruf mit Lob über meine Arbeit. Und ich bemerke, dass es das erste
Mal in meinem Leben ist, dass mich Lob wie Liebe berührt und meinen ganzen
Körper durchflutet. Ich hab meine Bilder in der ganzen Welt gezeigt, hab so
viele Preise gewonnen und Stipendien bekommen, es gibt Bücher über meine Kunst
und so viele Artikel aber ich habe
nichts davon gespürt. Wenn ich mir heute meinen Lebenslauf anschaue,
dann weiß ich dass ich sehr erfolgreich war – doch spüren tue ich das nicht.
Nicht im Herzen. Ich war nicht da. Ich war nicht mit Innen, nicht mit mir
verbunden. Ich hab immer so getan, ganz taff und cool – darin bin ich gut –
aber es hat mich nicht erreicht. Nichts davon. Es ist kein Wunder, dass mich
meine Kunstkarriere damals verlassen hat, weil ich sie verließ, lange lange
bevor sie dann gegangen ist. Ich war damals so leer und einsam. Wenn ich
dagegen diesen leisen, wundervollen Tag gestern mir anschaue, wo ich meine
Federn geputzt habe. Meine Langsamkeit im Arm gewogen habe. Und dann habe ich
gemalt, wie ich es schon als Kind tat. Mit mir und der Musik, gleich neben der
Yogamatte – das eine mit dem anderen verbunden und es ist das erste Mal in
meinem leben einfach alles gut. Gut, so wie es ist.
Ich
werde diese Zeit, bis der Prozess zu Ende ist genießen und schön machen!
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