Samstag, 11. April 2015

Schmetterlingsprozess - Tag 26/60


11. April 2015 Loslassen – Was ist das überhaupt?
Loslassen ist der Motor, der uns transformiert. Loslassen ist Freiheit, Voranschreiten, Urvertrauen. Loslassen ist die Auflösung der Raupe in Brei, sie lässt ihre feste Struktur los. Loslassen ist den Widerstand lassen und sich hingeben. Loslassen ist aufhören mit Kämpfen und die Realität so annehmen wie sie ist. Loslassen ist Wahrhaftigkeit. Loslassen ist nicht fallenlassen, verlassen oder abschneiden, sondern die Hand geöffnet hinhalten und den Schmetterling empfangen, der auf deiner Hand landen will und ihn weiterfliegen lassen, wenn ihm danach ist. Oder im Riemann Sinn ist Lassen die Ausgleichung zwischen Schwerkraft und Fliehkraft, die Balance zwischen Eigenrotation und sich um die hochheilige Sonne drehen. Die Ausgleichung zwischen sich versorgen und voranschreiten. Loslassen ist die Mitte des Fadenkreuzes. Immer wenn es wehtut haben wir nicht genug losgelassen. Jeder Schmerz weist uns auf einen Punkt hin an dem wir loslassen dürfen. Und es soll weh tun, wenn wir steckenbleiben und uns Dinge, Situationen oder Menschen antun, die losgelassen werden wollen. Loslassen ist ein wohlwollender Akt zwischen Menschen, ist tiefstes Vertrauen, dass sich das Beste immer um Dich gesellt. Loslassen ist Dich selber lieben und Dir das Beste gönnen, dich in den Mittelpunkt stellen und gleichzeitig annehmen, was immer da kommt von Außen. Loslassen ist Liebe, ist aus den Schatten die Nahrung ziehen die wir brauchen für unseren Wachstum. Loslassen ist Achtung. Achtung für die Naturgesetzte von Sterben und Werden, von Kommen und Gehen, von Bewegung, Veränderung, von Wiedergeburt und dem immerwährendem Wandel. Loslassen ist ins kalte Wasser springen, ist akzeptieren von unangenehmen Wahrheiten und Konsequenzen tragen, von Eigenverantwortung übernehmen. Loslassen ist er-wachsen. Loslassen ist aufstehn und weiter gehen auf meinem Weg und die Menschen willkommen heißen, die sich an meine Seite gesellen. Loslassen ist Hinwendung. Loslassen ist eine Win-Win-Sitaution für alle Beteildigten. Loslassen ist dem Anderen vertrauen, dass er wie ich selber auch das aller beste was mir möglich ist gebe, mich wandele und ins Licht strebe. So tief vertrauen, dass ich den Anderen lasse, auch wenn ich seine Wege gerade nicht verstehe. Loslassen ist aufgeben der Besserwisserei, des Hochmuts, der Arroganz und all der anderen Abwehrstrategien mit denen ich mich letztendlich selbst zurückhalte. Loslassen ist das Gegenteil von Zurückhaltung, es macht frei, ist Abenteuer und belebend. Loslassen ist Mut. Loslassen ist Gnade und Demut. Ist Feuer, Luft, Erde und Wasser in einem. Loslassen ist die Heilmethode schlecht hin.

Übung: Lasse los! Alles! 

"Demut", 42 x 60 cm. Papier, Acryl, Tusche, Bleistift, Jan 15

Gnadenlose Demut mitten im Kampf. Den Hochmut zerreißenden Liebe. Falle. Falle. Im Nichts plötzlich getragen von lieblichster Umhüllung. Zart, fein fließende Säfte. Hingebend. Die Schenkel und Brüste weit öffnend. Stöhnend in die eigene Verschmelzung sinkend. Geburtentanz.

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