Donnerstag, 9. Dezember 2010

WIE FINDE ICH EINEN NEUEN MANN UND BEHALTE IHN AUCH!

Ein 10 Punkte Plan

Der erste Teil beschäftigt sich mit Deinem Singelleben:
Gestalte Deine Freizeit neu - Du tust ab jetzt alles um mit Deinem Alleinsein glücklich zu sein:

1. melde Dich in einem Kurs (wenigstens in einem!) an
diese Mutprobe, sich anzumelden und hinzugehen, wird deine Ausstrahlung verändern, weil sie dich selbstbewusster // sicherer macht /// Kurse machen ist super gut um neue Leute kennenzulernen und das wichtigste: Du lernst etwas und hast Spaß

Ideen was und wohin:
Nähkurs /// SalsaKurs //// neue Sprach lernen in der Volkshochschule /// ein Musikinstrument lernen /// Malen / Gärtnern / Kochen / Zeichnen / Horoskope erstellen / Sport / Literaturkurs.... schreiben lernen // fotografieren lernen ////
wenn du kein Geld hast: es gibt viele No Budget Angebote von buddhistisches Zentrum inkl. Meditation bis zu Theatergruppen, die Mitmachleute brauchen /// Kirchengruppen / Chöre /// Vereine / Gruppen in Beratungsstellen

und such dir was Schönes aus, etwas, was Spaß macht, es geht um Freizeitgestaltung, nicht um berufliche Weiterbildung!!!

2. aktiviere deine Freundinnen:
Einmal die Woche: lade sie einmal die Wochen zu Dir ein (das wird sich schon bald aufteilen und die Freundinnen werden dich auch einladen!) oder trefft euch in einer Kneipe (schaut es Euch bei den Männern ab: macht Kartenspielabende mit Sekt, Kickern, Billard - irgendetwas, wo ihr nicht ins grübeln kommt, sondern Spaß miteinander habt!

Einmal die Woche mit Freundinnen ausgehen und Tanzen! oder Karaoke singen, oder ins Theater, Kino, Oper - Frauenabend!!!
Vor dem Ausgehen einen Film zusammen schauen: glückliche Liebesfilme mit Happyend!!!

Überlege dir für jede mögliche Panne einen Helfer-Freund!
jemand, der dir im Bad schrauben helfen könnte / jemand, der dir gut zuhört / jemand mit dem du Pferde stehlen kannst / jemand mit dem du Modefragen besprechen kannst / jemanden mit dem du über Arbeitsprobleme sprechen kannst / jemanden bei dem du mit Liebeskummer abtauchen kannst.
Man steht einfach sicherer auf vielen Beinen, als wenn man alles einem auf die Schultern bürdet!

3. Mutproben
Mutproben, die man mit sich selber besteht sind absolut wichtig und verändern Dich, lassen Dich selbstbewusster werden - wichtig ist, such dir wirklich eine Herausforderung und halte sie durch, bis du das Ergebnis erreicht hast, was du willst - auch wenn es 6 Monate dauert - frustrierende Zwischenergebnisse gehören dazu (ich hab die laufend! - trotzdem, nicht aufgeben)
ich empfehle einmal im Monat sich alleine an einen Tresen zu setzen und zu warten was passiert... das ist eine Mutprobe, die ist vom Feinsten für Frauen, alleine ausgehen - wenn man Menschen kennen lernen möchte, ist es wichtig sich Orte zu suchen, wo man auch auf Kommunikation trifft - Kino ist da z.b. nicht so geeignet - da unterhält sich ja keiner mit dem anderen.... nicht vergessen, wir sind noch immer dabei Freunde, Freundinnen zu finden - hier geht es nicht um Männer fürs Leben oder die große Liebe, sondern um Freizeitfreunde!!!! Just do this, without thinking on sex!!!! Hihi

So, jetzt müsste deine Woche, neben dem wöchentlichen Sport/Fitness, deiner Arbeit und Deiner Familie so voll sein, dass kaum noch Zeit übrig bleibt: dann bist du richtig! Bau dir deinen Alltag so, dass Du glücklich beschäftigt bist, jeden Tag was schönes vorhast und Deine Freunde einen festen Platz haben!!!!
Jetzt holst du dir in der Bibliothek noch einen guten Roman, dann kanns losgehen.

Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Kennenlernen von Männern:
Mach Dich bereit für die große Liebe!

4. Mach Feng Shui mit deinen ganzen Ex-Männern: loslassen ist angesagt: alles wegwerfen, was dich an deinen Exmann erinnert, Fotos, Geschenke, alte Liebesbriefe - räume auf und lass es los. Und ich meine mit wegwerfen auch Mülleimer und definitiv nicht die Kiste im Keller!!!!! Richtig weg aus deinem Leben! Platz für neues schaffen! An allen alten Erinnerungen klebt Energie, die Du wieder freisetzen kannst, wenn du dich von den Dingen löst - solange der Platz neben dir mit einem Ex besetzt ist, ist er nicht frei!
Wenn er frei ist, hast du die Kraft eines Vakuums auf deiner Seite (ein Vakuum füllt sich von alleine! Zwinker!)
Aber vorher, solange der Platz besetzte ist neben Dir, wirst du niemanden anziehen - maximal ziehst du nun Männer an, die ebenfalls besetzt sind, mit Ex-Frauen oder die eine Affaire suchen - mach dir das klar und räume lieber nochmal auf!
Wenn es nichts mehr gibt an Dingen, Du aber weißt, dass du immer noch an einem Ex hängst (spätestens wenn du an einen besetzten Mann geraten bist, hast du den Beweis dafür), dann bau Dir ein Ritual: bastele dir eine kleine liebe Voodoo-Puppe, schreib einen Brief mit allem was du noch sagen wolltest (auf keinen Fall an den Ex schicken) und dann - ganz wichtig - werd sie los: verbrennen, Papierschiff ins Wasser setzen, Mülltonne geht auch, vergraben - wie es dir beliebt!

5. Traummannbrief
Schreibe einen Brief über Deinen Traummann, sehr detailliert:
z.b. kannst du alles aufschreiben, was dir an deinen ExMännern gestunken hat, es (ganz wichtig) umformulieren in eine positive Eigenschaft und damit deine Liste füllen /// wie sieht er aus // was macht er /// wie verhält er sich bei Auseinandersetzungen /// bedenke, alles was du vergisst, füllt sich auf und eventuell mit ganz anderen Eigenschaften als dir lieb ist - aber der Satz: "er soll so sein, dass es besser als optimal für mich ist, ich glücklich bin" hilft! Auch hier wieder: abschicken.
Du kannst ihn ins Wasser setzen, oder in die Post werfen mit dem Adressaten: Universum, Traummannwerkstatt - es ist alles erlaubt - Hauptsache Du machst dir klar, dass du ab jetzt diesen Mann anziehen willst!

6. Du wirst aktiv // Ausprobierphase!!!
Was jetzt kommt ist ein Experiment!!!!
Probiere es alles aus, was Dir ein fällt!!! Du wirst auf diesem Wege wahrscheinlich nicht den richtigen Partner finden, aber du wirst die Energie frei setzen, dass du jetzt frei bist und bereit bist:
schreib eine Annonce und gib sie in der Zeitung auf, geh in ein Partnerbörsen-Online Portal (es gibt diverse ohne Gebühren), geh aus ins Nachtleben, schau dir die Männer an der Tiefkühltruhe im Supermarkt an, im Waschsalon - eben wo du gehst und stehst -

Ganz wichtig ist nun, dass Du dich jedes mal fragst: ist das der Richtige für mich? Will ich den wirklich? Was fehlt ihm, was ich eigentlich wollte? Ist er wirklich so nett, wie er jetzt tut - wie wird er sein, wenn die Umwerbungsphase vorbei ist? Erzählt er von seiner Ex? (oh, jee, dann musst du nochmal zu Punkt 4 zurück!) Wie sind seine Freunde? Steht er mitten im Leben? Ist es ein Mann in Augenhöhe, kannst Du offen mit ihm reden, trägt er Dich auf Händen?
In diesem Punkt wirst du deine innere Stimme trainieren - höre deine Warnsignale - geht sie an die rote Sirene - dann hör darauf - jede kleinste Warnung entpuppt sich später als richtiges Problem - ein Produzent hat mir mal empfohlen: "Wenn du bei einem Mitarbeiter ein schlechtes Gefühl hast, nicht warten, dass es besser wird und noch mehr Chancen geben - sondern sofort raus werfen - jedes schlechte Gefühl springt dir irgendwann mit 10-facher Kraft ins Gesicht." Ich fand das sehr drastisch, aber je mehr ich übe, desto mehr bemerke ich, dass ich doch immer wieder zu seinem Fazit komme!
Für mich ist die Partnerbörse im Internet so gar nichts, Fotos und Emails sind keine guten Energieträger für mich - ich brauche einem Menschen nur einmal in die Augen sehen und weiß sofort, das geht und das nicht - und das passiert nicht übers Internet - aber!!! es gibt nichts spannenderes um Männer zu studieren als das auf Partnerbörsen zu tun! Die Art wie sie sich präsentieren, von sich reden, welche Bilder sie zeigen - eben wie sie Werbung für sich machen - und gleichzeitig habe ich meinen Typ, auf den ich stehe sehr gut ausmachen können - Mich hatten auch Freundinnen vor gewarnt, dass in den Börsen falsche Bilder, falsche Größenangaben und natürlich falsche menschliche Beschreibungen fluktuieren - dennoch habe ich mich mit einem getroffen - und er war satte 15 cm kleiner (was bei der Angabe von 1,80m echt auffällt!) und er hatte allen ernstes ein Bild eines Schauspielers rein gesetzt - was hat er sich gedacht? Das ich das nicht merke???? Wie auch immer, meine Freundin hat sich Hals über Kopf verliebt und hat den Kerl im gleichen Portal ausfindig gemacht - es gibt, wie überall alle Möglichkeiten.
Das Wichtigste ist: Die Energie, dass Du bereit bist freigeben und in eine Aktion umwandeln und dafür sind die Partnerbörsen im Internet ne gute Wahl!
(Und immer als erstes abchecken, wo man die Typen sperren kann!)

Der dritte Teil geht nun darum, wie dein Traummann auch in deinem Leben bleibt:

7. Keinen Sex in den ersten vier Wochen!
Willst du eine Affaire, vögel, was das Zeug hält und genieße es! Aber lass dein Herz verschlossen und passe gut darauf auf, denn aus einer Affaire wird niemals eine große Liebe! Betrüg dich nicht selber, indem du dich an Vorstellungen und Träume klammerst! Und vergiss den Gedanken, dass gerade du so toll bist, dass du ihn überzeugen wirst bei dir zu bleiben - wenn er bereit ist diese Phase hinter sich zu lassen, dann teste das aus in dem du n i c h t mit ihm schläfst!

Willst du eine Partnerschaft, eine sich entwickelnde Liebe:
Keinen Sex in den ersten vier Wochen!
Und das lässt Du dich auf gar keinen Fall zu was anderem überreden.

Männer sind und bleiben Jäger - er soll sich die Zähne an dir aus beißen, er soll wissen, wie viel du wert bist und das er sein ganzes restliches Leben in der Umwerbephase bleiben soll, um dich zu halten! Du machste es ihm nicht leicht - nur wer wirklich den Punkt 7 übersteht und wenn alle Warnanlagen vier Wochen ausgeblieben sind, dann... Du bist eine wundervolle und liebenswerte Frau und nur wer das kapiert, verdient deine Liebe. Hier kannst du anwenden, was Du in Punkt 6 alles gelernt hast!!!!

Und keine Angst vorm Herz aufmachen, ich finde auf jeden Fall, dass sich der Sprung ins kalte Wasser lohnt. In meinem Leben hat sich jeder Liebeskummer gelohnt, weil die Süße des Verliebtseins jedes mal unvergleichlich war - ich würde es immer wieder tun!!!!! Ich bin überhaupt kein Moralapostel, ich bewundere Frauen, die sich auf alle möglichen Arten und Weisen nehmen, was sie wollen! Aber hier geht es nicht um Moral, sondern dies ist eine besondere Testphase, in der Du abcheckst, ob dieser Typ es echt verdient, dass Du dein Herz aufmachst! Spring ins kalte Wasser und verliebt dich!
Aber der Sprung in rot brodelnde Lava, Mädels, den ersparen wir uns jetzt mal! - dafür tummeln sich zu viele Frauen-am-1.Abend-abgeschleppte Singelmänner auf dem Markt, bis hin zu denen, die darüber Listen führen und sich gegenseitig beweihräuchern, dass sie schon bei Nr. 246 sind (angeblich in diesem Jahr) und auch noch glauben, dass würde irgendwas über ihre Qualität aussagen.
Letztens sagte ein Bekannter zu mir, er müsse eben alle zwei Wochen vögeln und dann dürfte er auch mal lügen um zum Ziel zu kommen (ich war so heil froh, dass ich nur Beobachterin war... und der Kelch dieses Typen an mir vorbei gegangen ist...). Ich bin Dankbar für seine Offenheit, weil diese Wahrheit hat mir echt den Kopf gewaschen!

8. Jetzt aber: das aller, aller Wichtigste ist, dass Du den 1. Teil beibehältst: Freundinnen an erster Stelle lassen!!!!
Dein Leben bleibt dein Leben und Du gestaltest dir deinen Alltag glücklich und kein Partner der Welt wird das jemals ersetzen: Du machst alles weiter wie bisher!!!! Freundinnenabend bleibt Männer frei! Alleine ausgehen und Kurse machen - alles schön beibehalten und weitermachen!!!!!
Mach Dich rar und bedenke immer, wenn dich plötzlich die Bequemlichkeit übermannt: er hat sich in genau diese aktive Frau verliebt und es hat dir Spaß gemacht - das ist ein teil von Dir - wenn du ihn verkümmern lässt, dann stirbt auch ein Teil in Dir.

Du wirst also maximal einmal die Woche für ihn Zeit haben! Das ist gut so!
Und wenn er dich mehr sehen will, dann könnt ihr zusammen einen Kurs machen.... kombinieren ist erlaubt (bis auf die Frauenabende!! lass Deine Freundinnen nicht hängen für einen Typen, sie können dich einfach besser beraten und der Typ fühlt sich auch nicht so überfordert!).

9. Den Klammeraffen überwinden:
Du lässt die Angebote zu Dir kommen, Du übst dich in Geduld und vor allem darin, den Punkt 1-3 so richtig auszuleben!!!! Du lässt es dir gut gehen, es gibt nichts erotischeres als eine glückliche, lebensfrohe Frau!

Du rennst ihn nicht nach /// Du gibst ihm Freiraum (damit meine ich nicht Untreue - Du gehst ja auch nicht mit deinen Freundinnen ins Bett...) /// Kein warten am Telefon // Kein Facebook-Junkie / Kein halb stündliches Mails checken / Kein AB Besprechen und schon gar nicht alle halbe Stunde anrufen - voll verboten!!!!!! //// Keine Liebeserklärungen, bevor er es nicht gesagt hat. // Keine Schnucki, Putzi, sonst wie Wörter. / Keine Hemden kaufen. Absolutes Tabu: a) willst du einen Mann, der von sich aus einen guten Geschmack hat und b) willst du einen Mann, der selbstständig ist und schon so erwachsen, dass er sich selber Anziehsachen kauft - willst ja kein Kind im Bett! // Keine Schwiegermütter oder Freunde von ihm kontaktieren --> für solche Gespräche sind deine Freundinnen da!!!! // seine Männerabende sind für dich absolut tabu - und zwar egal wie krank du wirst! ///

und sei auf der Hut vor deinen eigenen Ausrede-manövern - wie gerne wird man an genau dieser Stelle dann mal krank, oder hat eine gaaanz dramatische Krise und bräuchte IHN doch gerade besonders doll - NEIN! Betrüg Dich nicht selber - Du hast ein Netz von Menschen in Punkt 1-3 aufgebaut: das sind Deine Freund und deine Freunde sind für dich da, wenn es dir schlecht geht, aber nicht der Mann, der sich gerade in dich verlieben soll!
Immer wieder: konzentriere dich auf Punkt 1-3 - das ist deine Mitte, deine Basis - das sind die Menschen, die auch noch da sind, wenn du diesen Mann vielleicht in 10 Jahren verlässt - pflege deine Freunde und zwar auch, indem du dich ihnen anvertraust und dich von ihnen bestärken lässt.

Und wenn er seine Ruhe haben will, Zeit braucht oder abtaucht: dann lass ihm die Zeit. Wenn Du zwei Wochen ohne wirklich jeden Kontakt durchhälst, dann meldet er sich!
Und ich meine damit auch die, durch die Blume Botschaften auf deiner Facebook-Pinnwand!!!!

LOSLASSEN
ist eine Zauberei, das sag ich dir!!!!! loslassen bedeutet nicht an ihn denken, keine Hoffnung, dein Leben leben und das gelingt dir am besten, wenn du es dir gut gehn lässt. Wenn du Spaß hast - ich weiß, oft denkt man, das geht doch jetzt gar nicht, mir geht es soooo schlecht - doch, tu es, zieh los, unternimm was, lenke dich ab - lass das Wunder zu dir, denn der Beweis, dass du wirklich losgelassen hast ist der, dass er sich von alleine meldet!
Es gibt den Begriff der positiven Verdrängung und der ist hier angesagt. Und ich sag dir, Männer sind deshalb soviel cooler, weil sie eben genau das schon gelernt haben: lass sie unsere Vorbilder sein, lass uns von ihnen lernen, wie man sein Leben genießt, macht was man will und man selber ist!

10. Sei immer und in jedem Schritt Du selber. Authentisch du!
Zeig Dich, wie Du bist.
Wir alle sind Menschen, die Fehler machen und lernen wollen. Wir alle sind unvollkommen - es gibt also keinen Grund etwas verstecken zu wollen -
und um zu erfühlen, ob E R wirklich zu Dir passt, ist seine Reaktion auf dein wirkliches DU wichtig, also zeig dich.

Und ganz wichtig: Du, dass ist der Mensch tief in dir drinnen, selbstbewusst und voller Ruhe DU - ich rede hier nicht von authentisch seine Bedürftigkeit aus Punkt 9 leben, das bist nicht Du, sondern dass ist ein kleines Kind, was unbedingt etwas will und das mit aller Macht durchsetzen will.

Ja, es kann dabei herauskommen, dass wenn Du authentisch bist, dass dieser Mann dich nicht will - aber dann ist er nicht der Richtige für dich! Und wenn Du Punkt 1-3 als Deine Basis nimmst, dann wird dich das nicht umhauen: deswegen erneut:
bau eine stabile Basis mit Freunden!!!!! Sei Du selber und forsche. Er wird dich finden!

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Dieses Leben, das lebst nur Du!

Ich bin mittelmäßig und durchschnittlich, in dem Rahmen, wie wir über wasserkochende Menschen reden. Das sind wir alle. Jeder kocht nur mit Wasser. Aber wenn wir dies dazu benutzen uns mit unseren Besonderheiten nicht zu zeigen, sondern uns in der Masse verstecken, uns anpassen -
dann führt das zu einem trostlosen, grauen, langweiligem Leben - dann rennst du schon hier, wie ein Scheintoter rum...
Was denn deine Besonderheit sein soll?
Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass du noch nie so ein Ziehen in dir gefühlt hast und dachtest, dass ist ja super spannend, das würde ich auch gerne tun, sowas würde mich auch interessieren...???
Jeder hat eine Begabung, oder eine Gabe - so durchschnittlich, wie wir alle sind, so besonders ist jeder auf seine Weise.
Der eine kann gut zuhören, der andere gut nähen, wieder einer kann geniale mathematische Zusammenhänge entdecken und der nächste hat eine zauberhafte Stimme - jeder hat irgendwelche Gaben und jeder kann seine eigene entdecken - vorrausgesetzt du suchst nicht nach denen, die andere von dir erwarten oder die gerade besonders trendy sind.
Man kann nicht mit jeder Begabung gleich viel Geld verdienen, aber wer sagt denn, dass wir diese Wertmäßstäbe, dass nur wertvoll, was viel Geld bringt, auch übernehmen müssen?
Ich sag dir noch was: ich finde, jeder der seine Begabung nicht zeigt, der ist ganz schön arrogant und rücksichtslos - das fällt nicht unter höfliche Zurückhaltung oder Bescheidenheit - Du kannst etwas, was die Menschen hier brauchen und was du für dich behälst, weil du Angst hast ausgelacht zu werden oder weil Du Angst hast nicht gut genug zu sein. Das ist das egoistisch, richtig anmaßend - nur weil man Angst hat ins kalte Wasser zu springen, der Welt nicht zu zeigen, nicht zu geben, was in einem steckt. Stell Dir nur vor, dass Du mit deinem Buch, was Du schreiben würdest, Deinem Nachbarn das Leben retten könntest - der sich ansonsten vor die S-Bahn wirft. Deine Gabe ist die Hilfe, die irgendein anderer braucht.
Gib Dir Mühe, jeden Tag ein bisschen Mehr zu zeigen, wer Du bist, was Du denkst und was Du kannst und sein möchtest. Es lohnt sich. Wir alle können das Wagnis eingehen, wir selber zu sein.
Tue was du willst und stehe dazu, denn dieses Leben, das lebst nur du.

Dienstag, 16. November 2010

Dwell not on the past.

Dear Nina,
"Dwell not on the past. Use it to illustrate a point, then leave it behind. Nothing really matters except what you do now in this instant of time. From this moment onwards you can be an entirely different person, filled with love and understanding, ready with an outstretched hand, uplifted and positive in every thought and deed."

Eileen Caddy
1917-2006, Spiritual Teacher and Author

Donnerstag, 11. November 2010

Wir sind sterblich!

Heute ist eine liebe Freundin mit einem Herzinfakt zusammen gebrochen. Sie ist Lehrerin und es passierte mitten im Unterricht vor ihren Schülern. Eine wundervolle Frau, und wie zu erwarten eher streng zu sich selber. Ich hoffe, ganz inständig, dass sie diese Warnung überlebt und ihr Leben von Grund auf ändert. Und ich hoffe, dass diese Geschichte alle, die sie erlebt haben kurz inne halten lässt:
Immer wieder werden wir von Zeit zu Zeit auf unsere Sterblichkeit hingewiesen. Klar werden wir alle sterben, das ist absolut gewiss, doch wie selten macht man sich genau diese Situation klar. Jeder von uns kann heute seinen letzten Tag erleben. Jeder von uns kann heute sterben. Das bedeutet Abschied für immer. Was ist es, was ich vergessen hätte zu tun, würde heute mein letzter Tag sein? Was gibt es noch zu sagen? Wem habe ich nicht genügend Anerkennung geschenkt? Wer hätte noch gerade meine Hilfe gebraucht? Mit wem hätte ich noch einmal Spaß haben wollen, mit wem schalfen, mit wem Karten spielen oder tanzen???
Mir fehlt es an Demut, an Dankbarkeit und an Bewußtheit - da bin ich mir sicher.

Dienstag, 9. November 2010

Mut

Gestern habe ich mit meinen beiden Töchtern Harry Potter 1 geschaut. An der aufregensten Stelle des Filmes kommentierten Beide, wie aus einem Munde, Harrys Verhalten mit einem simplen Satz "Ich wäre da nie rein gesprungen." Kann ich voll verstehen, aber wie schade eigentlich!

Aber es stimmt genau, ich wäre auch nicht gesprungen..... der Unterschied zwischen einem Filmhelden und uns ist, dass wir immer alle möglichen Gefahren durchdenken bevor wir handeln und die Abwägung ins Ungewisse zu springen fast immer ausschließen.
Natürlich, die Handlung im Film wurde vom Autoren im Vorhinein geplant und der Held erhält immer zur Belohnung seines Mutes den Erfolg seiner Mission - dieser Satz löst bei mir aus, das im wirklichen Leben alles anders funktioniert, aber tut es das wirklich? Wir sind alle so geprägt von Vorsicht, Abwägen, Zögern - kurz Angst, dass die möglichen neuen Varianten gar nicht in unser Leben treten. Solange wir uns immer wieder auf den gewohnten Pfaden bewegen, kann nichts Neues in unser Leben treten.
Und insgeheim frage ich mich, ob wir Autoren nicht auch den Helden immer wieder diese Erfolge schenken, damit die Zuschauer sich doch trauen, auch im wirklichen Leben so zu handeln. Neugierig, spontan, ins Unbekannte springend! Jeder fiktive Held entspringt der Phantasie eines wirklichen Menschen, entspringt der Vorstellung einer Möglichkeit. Ich bin überzeugt davon, dass vorstellbare Begebenheiten auch eintreten können, dazu habe ich in meinem Leben schon zuviele Wunder erlebt. In Situationen, in denen ich keinen Ausweg mehr sah, hat sich mir unerwartet eine Möglichkeit eröffnet, an die ich niemals gedacht hätte - einfach, weil sie nicht in meinem Blickfeld war.
Deshalb sage ich auch gerne den Zusatz, wenn ich um Hilfe bitte: Und schick mir die Antwort so deutlich, dass auch ich sie kapiere und nicht übersehe!
Aber es stimmt schon, der Film-Held kann sich darauf verlassen, dass sein Autor ihn zum Erfolg entwickeln lässt und wir können uns auf nichts verlassen als uns selber - aber wenn mir als Auot die Lösungen einfallen, dannw erden sie mir wohl auch als Mensch im realen Leben einfallen!

Das sage ich so alles und es hört sich so an, als wäre ich so mutig und stark.... dabei, wenn ich alleine mein direktes Umfeld hier in dieser Sekunde betrachte... ich sitze in der Staatsbibliothek zum schreiben und ich sitze jeden Tag auf demselben Platz, dabei gibt es hier verschiedene Ebenen, Ecken und Richtungen - ich bin echt das Gewohnheitstier par Excelent - gehe immer in die gleiche Bar, immer am gleichen Tag... naja, sagen wir mal so, ich habe immer so Phasen in denen ich das Gleiche tue und dann verändere ich mein Leben für die nächste Phase - ich bin gerade nicht sicher, ob ich es dann immer verändere, wenn es sich bei mir etabliert hat? Und ob ich Alltagstrott so ablehne und meine Ablehnung daraus resultiert? Oder was in meinem Leben passieren würde, wenn ich meinen Beruf so einrichten könnte, dass er in sich, sozusagen täglich Änderungen beinhalten würde? Im Moment zeigt sich mir mein Leben auf jeden Fall so, dass sich alle 4-6 Monate alles total verändert.
Eigentlich mag ich das, denn so passe ich mein Leben immer wieder neu an meine neuesten Erkenntnisse über mich an.
Und das ist die neueste Erkenntnis über mich und Leben überhaupt: Menschsein heißt Veränderung, jeden Tag, dauernd. Und als Ergebnis ist man dann nach einer Weile tatsächlich ein anderer Mensch.
Ich hab gerade nochmal ein Buch über Drehbuchschreiben gelesen, wo der Autor die Causalität von einschneidenden Ereignissen (Dein Partner stirbt, jemand demütigt dich richtig doll oder du verlierst deine Arbeit) auf die Veränderung des Blickes auf die Welt und die damit einhergehenden veränderten Verhaltensweisen des Menschen schildert. Wäre ich als Kind vergewaltigt worden, würden mich heute Beobachter eventuell als schüchtern beschreiben. Wäre ich als Kind permanent von meinen Mitschülern gedemütigt, gehänselt oder verspottet worden, hätte sich meine Weltoffenheit niemals so ausgeprägt - und wieviel sind als Kinder von Kindern gemein behadelt worden - natürlich hat das geprägt und einen anderen Menschen aus jeden einzelnen gemacht, als wäre ich in einem andern Umfeld groß geworden.
Nein, das ist nichts Neues. Wir alle wissen schon lange, dass unser Selbst sich zusammensetzt aus Mitgebrachtem und Erlerntem, aus Genetik und Sozialisation, sagten sie früher. Heute weiß man, dass Sozialisation oft Familientraditionen sind; Generationen von Frauen verhalten sich auf die gleiche Weise zu ihren Partnern und tragen als direkte Konsequenz körperliche Schäden mit sich (z.B. die Niere als Beziehungsorgan reagiert körperlich auf psychisches Fehlverhalten mir selber gegenüber, was ich schon als Kind nachmachend bei meiner Mutter, und die bei ihrer abgeschaut habe). Die gute Nachricht dabei ist, dass mein Nierenschaden nicht vererbt ist, ist also nicht machtlos bin, sondern ich auch meine körperliche Reaktion/Krankheit heilen kann, indem ich die Ursache erkenne und eine neue Verhaltensgewohnheit trainiere. Alles andere als leicht, aber immerhin machbar!

Wenn wir uns klar machen, dass unser Leben aus einer Reihe von eigenen Entscheidungen besteht. Angefangen mit dem Entschluss, wann ich morgens aufstehe, was ich anziehe, esse, wen ich anrufe, wem ich mich öffne und etwas erzähle, was ich von mir zeige, ob ich Rücksicht auf meine Kopfschmerzen nehme oder auf das Gefühl "das würd mir jetzt total Spaß machen" - es sind alles klitze kleine Entscheidungen, die etwas ausmachen, die etwas bewirken und die eine Reihe von ebenso klitze kleinen Konsequenzen nach sich ziehen und so eine Wirkkette von Sein auslösen.
Wenn ich mir klar mache, wie sehr ich also in der Lage bin mein Leben in die eine oder andere Richtung zu manipulieren, dann erkenne ich meine eigenen Freiheit zum Sein.
Meine Entscheidungen sind wahrscheinlich nicht immer richtig, doch wenn ich mich zu ihnen bekenne, auch wenn sie falsch waren, dann bin ich auf dem Weg ICH zu sein.
Jeden Tag dem einen Schritt näher, was ICH bin.
Jeden Tag dem Gefühl näher, dass ich nur noch mache und bin, was sich gut anfühlt, was mir Spaß macht! Ich bin frei.
Und seien wir doch ehrlich, was haben wir denn zu verlieren, was wir nicht schon jedesmal, wenn wir nicht auf uns selber gehört haben, längst verloren hätten.

Donnerstag, 4. November 2010

"Ich bin in NICHTS wirklich gut"

hörte ich meine Tochter sagen...
das geht ja gar nicht, dachte ich - im Zweifelsfall hat sie diese Einstellung von mir... triggert mich auch voll an, der Satz... Ich kenne das Gefühl nur zu gut und ich bin dankbar. für diese Erinnerung, dass es da noch was zu verändert gibt bei mir... ich werd das mal Revue passieren lassen, was da kommt!

Liebe Mi, als Deine Mama kann ich Dir dazu nur sagen: es ist totaler Quatsch! Du kannst ne Menge Dinge besonders gut.
Aber ich nehme an, dass Du das nicht meintest mit "Ich bin in Nichts richtig gut", sondern dass Du das Nichts auf zu bewertende Leistungen in der Schule bezogen hast.
Ich war immer nur eine durchschnittliche Schülerin, im Gegensatz zu Dir!!!
Ich kenne dieses Gefühl - und obwohl ich für mich heute entschieden habe, mich weder als Durchschnittlich noch als Nichts-könnend zu sehen - und eigentlich die Idee hinter dieser Entscheidung hier im Vordergrund steht!
Das Gefühl nicht gut genug zu sein, hat immer damit zu tun, in welche Relation man sich stellt, zu wem man sich in Bezug setzt und wo man den Ausgangspunkt für seinen eigenen Wert hinsetzt. Schaut man immer nur nach Oben, nach den NOCH-Besseren, nach den Stars oder schaut man auf das GANZE System, setzt man sich selber mal wieder in eine andere Relation im Gesamtzusammenhang dieser Welt.*
Das ist keine Kleinigkeit, weil die Energie aus dem Gefühl "gut" zu sein oder eben "es sowieso nicht zu schaffen" einen großen Einfluss hat auf seinen eigenen Ehrgeiz. Man kann sich selber anspornen und beflügeln oder man kann sich in eine negative Spirale herunterziehen. Es ist ein gravierender Unterschied, ob man sich wertvoll, auf dem richtigen Weg und sein Tun als Erfolgsversprechend ansieht oder ob man da sitzt und denkt: ich kann das sowieso nicht, ich schaff das nie, alles ist sinnlos.
Geh in beide Seiten der Gefühle und Du wirst die unterschiedliche Qualität der Energie spüren in Dir.
Die Frage ist jedesmal wieder, wie stoppe ich den negativen Kreislauf, wenn ich drin bin - wenn ich mal wieder zu spät bemerke, dass ich mich den falschen Gefühlen zugewandt habe und in der Abwärtsspirale festhänge - denn das schlimme an der Abwärtsspirale ist das Gefühl der Ohnmacht (von "ohne Macht" sein, als hätte ich nicht die Zügel in der eigenen Hand und könnte es nicht ändern).
Doch ich kann es ändern, immer, zu jedem Zeitpunkt, kann ich mich entscheiden mein Leben zu verändern!
DAS ist die wichtigste Erkenntnis, wenn ich den Zustand der Abwärtsspirale verändern möchte: ich muß erkennen, dass ich einer Lüge auf den Leim gegangen bin: ich kann sehr wohl in mir, ganz alleine, mit meiner eigenen Kraft die Sitaution verändern, das Ruder herumreißen und Schritt für Schritt mich wieder in die positive Richtung bewegen... das geht nicht sütt, total schnell. Ich mag das Bild eines riesen Ozeandampfers gerne, der seine Richtung ändert: man dreht am Steuerrad und nur ganz langsam verändert der Dampfer seine Richtung - würde ich, weil das Schiff nicht sofort auf Kurs SüdWest umspringt gleich wieder aufgeben und das Steuerrad wieder in die alte Richtung wenden, wäre es, als wäre nichts passiert - sondern ich muß konsequent eine Weile durchhalten, bis ich das Ergebniss dann auch im Außen sehe. Die Kursänderung bei Menschen beträgt meist zwei Wochen bis sie sich zeigt, was keine soooo allzu lange Zeit ist - es lohnt sich bei der Veränderung bestimmter Gewohnheiten sich mit einer zweiwöchigen Konsequenz am Ball zu halten und die Ergebnisse z.B. schriftlich zu kontrollieren - Du wirst erstaunt sein:
schreibe den Ist-Zustand auf und mache die Punkte, die sich verbessern sollen aus, plane die Veränderung und plane die Fragen, die Du Dir in zwei Wochen stellen willst und dann lege diese Unterlagen beiseite,
handele zwei Wochen konsequent
und hole die Unterlagen wieder hervor und vergleiche: Du wirst erstaunt sein, dass verspreche ich Dir.
Und diese Erfolgserlebnisse (und damit Du sie auch nachlesen kannst, mache sie schriftlich) die sind von Wert für ein Leben, weil sie Dir zeigen, dass alles möglich ist, was immer Du erreichen willst: weil sie Dich befähigen in die Eigenmacht zu gehen, weil sie Dich befähigen zu erreichen, was immer Du Dir für Dich wünscht.

Ein weiterer Gedanke ist folgender: wir sollten uns alle Abschminken, dass es einen Zustand gibt, indem man der beste und tollste der Welt ist: das Superstar-Denken. Es wird immer jemanden geben, irgendwo zwischen den Milliarden Menschen dieser Welt, der es besser kann, der es genauso kann und jünger ist. Und? Was solls? Dieses Ziel kannst du getrost einfach aufgeben.
Das ist, was mir diese wundervolle Stadt Berlin beibringt. Ich bin groß geworden mit einem Studium in einer der berühmtesten Klassen der Welt: die Becherklasse. Bernd Becher ist in der Kunstszene eine Legende und der Erfolg vieler seiner Schüler erzählt eine eigene Geschichte. Der Name Becherklasse öffnet Türen, ja - aber was sagt das? Es ist wie eine selbsterschaffene Luftblase von Wert, die, wie z.B. die Werbung im TV allgemein, nur exisitiert, weil einer oder mehrere sagen, dass ihr Wert besonders toll ist - aber sobald Du heraus trittst aus dem Dunstkreis dieser Luftblase, ist der Wert absolut gleich Null.
Hier in Berlin kennt kaum jemand Bernd Becher, also, was soll ich sagen - alles worauf ich mich in Düsseldorf verlassen habe, ist hier einfach nicht da. Aber bin ich deswegen weniger wert als vorher in Düsseldorf? Bin ich deswegen anders? Nein. Ich bin die Gleiche, ich habe die gleichen Begabungen und die gleichen Fähigkeiten. Ich bleibe immer die Gleiche. Es ist also egal, wie das Außen mich honoriert. Es ist egal, was für eine Note ich bekomme, oder was für einen meßbaren Erfolg ich im Außen habe: ich bin die Gleiche, auch wenn niemand bemerkt jemals wieder bemerken wird, dass meine Geschichten lustig sind, oder tief oder die Farben meiner Bilder so bunt sind, weil sie Mut machen sollen, selber bunt und mutig zu sein....
Hier in Berlin lerne ich mein Leben, meine Liebsten, meine Freunde als meinen Mittelpunkt zu schätzen. Ich lerne in Berlin, zwischen all den Harzern und armen Kreativen, dass sie alle trotzdem genial sind - ich habe hier ein Potential entdeckt, dass es in der Düsseldofer Kunstszene nicht gab, weil dort alle irgendwo "mitmachen" wollten und dadurch die Freiheit fehlt - und ich habe hier gelernt, dass das Streben nach Klamotten, Autos, Geld, Zeitungsartikeln, Ausstellungen - eben nach äußerem Erfolg, keine Grenzen kennt - es immer jemanden gibt, der mehr hat/größer ist...
das befähigt mich einen ganz wichtigen Schritt in der Entwicklung zu tun:
ich lasse die Wertmaßstäbe los. Ich befreie mich davon. Es ist egal, was Andere sagen, was ich wert bin: ich mache meine Arbeit, weil ich sie machen will. Und egal, wie Andere sie beurteilen, ich mache sie trotzdem. Ich mache sie für mich und weil es mir Spaß macht.
Was ist das Fazit aus all dem???? Ich muß gerade an Laya denken und unsere tägliches Kartenspielen. Uno! Am Anfang hat es Laya jedesmal total verzweifelt gemacht, wenn sie verloren hat - ich weiß nicht, wie oft ich wiederholt habe, dass es doch gar nicht darauf ankommt, ob sie oder ich jetzt gewinnen - das auch keiner was dafür kann, ob er nun gewinnt oder nicht: die Karten kommen eben mal so und mal so. Aber das wir doch hier spielen, weil wir Spaß am spielen haben wollen und doch eigentlich die Spiele am tollsten sind, die ewig lang dauern... und ganz langsam hat sich ihr Blick auf unser Spielen gewandelt und sie freut sich inzwischen wenn ich eine +4 Karte aufspiele, weil sie dann weitere 4 Karten bekommt mit denen sie das Spiel verlängern kann.
Dahinter steckt der alte buddhistische Satz: Der Weg ist das Ziel.
Es ist egal, ob man am Ende gewinnt oder verliert, hauptsache der Weg dahin hat Spaß gemacht. Lass Dir das durch den Kopf gehen, wirklich... fühle nach, überprüfe meine Worte für Dich!
Ich kann nicht sagen, ob meine Erkenntnisse für irgendwen außerhalb meiner Selbst relevant sind, dass kann nur jeder selber überprüfen.

Und dann: Nur, was Du an dir selber wertschätzt, kannst du auch bei anderen wiedererkennen - es passiert nicht so oft, dass man bei Mitmenschen auf diese Faktoren gleichzeitig trifft, deswegen hat man auch nur eine handvoll wahrer Freunde - es erscheint mir doch allzu sinnlos sein Leben vom Lob der Anderen abhängig zu machen, wenn ich mir die Unwahrscheinlichkeit der zusammentreffenden Wahrscheinlichkeitsfaktoren überlege... Zeit, Fähigkeit Anzuhalten, sich und andere wertschätzen...
da scheint es mir eine solidere Basis zu sein, sich selber liebe zu lernen, als sich auf die Anderen zu verlassen. Sich auf eine innere Forschungsreise zu begeben, was mich ausmacht und was ich alles an mir lieben kann - jeden Tag ein Stückchen mehr, ist doch eine feine Idee! Achtsam, aufmerksam, beobachtend und anerkennend - für jede Nuance der Veränderung und für die wachsende Fähigkeit jeden Tag ein Stück stabilere Glücklichkeit in sein Leben zu holen! Denn jetzt bist Du an der Reihe, jetzt ist Deine Zeit! Du bist es wert Dich selber zu lieben!

Ich liebe Dich, meine wundervolle Tochter, Deine Mama!!!!



* Deutlich finde ich dies auch, wenn ich mir all die Menschen anschauen, die permanent über ihre sogenannte Armut jammern. Sie haben hier zu wenig Geld und das ist alles zu teuer - sieht man den Reichtum eines jeden Menschen in diesem Land mal im Gesamtzusammenhang der Welt oder auch im Vergleich der Geschichte der Menschheit, dann sind wir alle unglaublich reich, selbst als Harzer. Vor hunderten von Jahren lebten nur Kaiser mit einem eigenen Bad in der Wohnung und niemand hatte eine Heizung, die man nur aufdrehen brauchte - Küchenmaschinen, Lebensmittelläden, Autos, TV, Reisen.... wir leben in einer sehr reichen Zeit und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich dies erleben darf! Wir haben alle ein Dach über dem Kopf, genügend Essen, Freizeitangebote for free - wir haben alle die Freiheit der eigenen Entscheidung, des eigenen Berufes, nach Bildung - das Internet ist frei und die Bibliotheken sind voller Bücher und Weiterbildungsangebote der Jobcenter sind zwar durchleuchtungswürdig, aber vielfältig und gut - selbst mit dem Zustand der gesellschaft vor hundert Jahren, leben selbst die Ärmsten in Luxus. Es ist die Relation mit der man sich bewertet.
Ich finde es arrogant oder borniert, wenn ich Menschen in diesem Land davon reden höre, dass sie arm wären oder zu wenig Geld hätten.

Freitag, 22. Oktober 2010

ich liebe

Look at this:

und ich?
ich liebe meine girls, die kleine laya und das marie heut 14 wird, meine beiden schönen engel. ich liebe ihre väter – oliver ganz besonders und meinen auch. und meine mum und katharina und joscha, meine geschwister. ich liebe meine lea. ich liebe meine freunde. juli, gabi, ruth, katrin, christine, ralf und ralf und sabine, nicolette. ich liebe berlin und mein leben hier. ich liebe um sechs aufstehn. ich liebe tanzen im fengler und schreiben in der staabi. ich liebe neue ideen erfinden und im cafe sitzen. lesen lieb ich auch und lernen. ich liebe meine wohnung. ich liebe meinen stil, vorallem meine boots. Ich liebe es mir morgens zu überlegen, was ich heute für eine farbe brauche und mich dann so anzuziehen. ich liebe die miss kittykats, die schauspieler und das team. ich liebe meine nase, meine augen und meine haare auch, ich liebe wie es sich anfühlt, wenn man läuft. ich liebe den regen im gesicht und mit geschlossenen augen in die sonne schaun. Ich liebe lachen, malen und sprühen liebe ich auch, am liebsten in pink. oh, ich liebe jughurt und milch. äpfel. bananen mit erdnussbutter, eis mit sahne – vanille am liebsten. ich liebe alleine fotografieren und ich liebe es am set mit dem ganzen team. ich liebe die eine dachterasse, die ich immer noch suche und reisen. ich liebe rosa himmel und buddha. ich liebe romantische kommödien und malerei in museen. fotografie im museum noch viel mehr. ich liebe mein singelleben und meine freiheit, ich liebe allein über den flohmarkt schlendern und karaoke singen – hören noch viel lieber. ich liebe es mir geschichten auszudenken, die gut ausgehn. Ich liebe mut. mutige männer. ich liebe jugendliche als lehrmeister. ich liebe neue menschen kennenlernen jeden tag. ich liebe mein lächeln und auch wie es sich innen anfühlt – in den wangen und augen. lch liebe solche experimente, den ganzen tag zu lächeln und zu zählen wieviele zurück lachen. ich liebe geburtstagfeiern und damit fangen wir jetzt an!

Samstag, 16. Oktober 2010

Mehr Zeit mit meinen Kindern

"Hinter der Angst zu Scheitern lauert meistens die sogar noch stärkere Angst, so richtig Erfolg zu haben und dann auch noch viel Geld zu verdienen. Die Auswirkung: man hält innerlich etwas von sich zurück, gibt nicht alles, schiebt Dinge, die einem eigentlich wichtig sind, und die zu mehr Erfolg führen könnten, auf. Insgeheim glaubt man nicht an seinen Erfolg und erwartet, dass es doch nie so richtig klappen wird."
Anja Walter-Ris aus "Die Angst vor dem Erfolg"

Hier mein Ergebnis nach einer Lektion vom Erfolgscoach Anja Walter-Ris:
Jeder Mensch, der erfolgreich sein will, muß seinen Mangel erkennen, seine Lücken, seine Fehler. Jeder hat welche, das ist ja auch nichts Schlimmes. Wir alle haben Fehler und Lücken und können lernen. Ein Leben lang wird das so gehn, irgendwas gibts immer zu lernen. Und wenn es zum Schluß im Altersheim wieder ist, dass Windeln/die Hilfe anzunehmen...

Ich habe gerade die schlimmste aller Erkenntnisse in mir: ich erkenne meine Lücken, nehme mich regelrecht als hohl wahr, aber ich gehe nicht her und lerne. Schon als Schülerin habe ich aufgehört zu lernen, weil ich mich selber abgestempelt habe, dass ich es nie schaffen kann, die Lücken mit Lernen so zu füllen, dass ich meine Hülle innerlich füllen könnte, dachte ich bis jetzt.
Nie würde ich so gut werde, dass ich so benotet werde, wie es mir meiner Meinung nach zu steht (oder wie ich es brauche um das zu erreichen, was ich will: Aufmerksamkeit meiner Eltern). Es fing damit an, dass ich es versuchte, lernte und in meinen Lieblingsfächern alles gab. Und ich erinnere mich, dass ich richtig gut war. Es gibt z.B. ein Schlüsselerlebnis: meine Freundin, Arzttochter, hat immer gerne meine Hausaufgaben abgeschrieben. Bei der Bewertung passierte es, dass sie für meine Hausaufgaben eine 1 bekam und ich eine drei. Sowas von ungerecht....mir wurde also bewiesen, egal, wie sehr ich mich auch anstrenge, über das Mittelmaß werde ich nicht hinauskommen, ob gerecht oder nicht, nur das Ergebnis zählt - und doofer Weise hatte ich den Schluß gezogen, dass ich für Mittelmaß nicht geliebt würde... keine Chance jemals die Aufmerksamkeit meiner Eltern zurück zu erlangen, die ich mir so sehr ersehnte.
Immer mußten sie nur arbeiten, beide absolute Wokoholiker (sie würden jetzt sagen, es gab immer viel zu tun, ein Leben lang) aber ich war fest davon überzeugt, wenn ich spitzenklasse Leistungen bringen könnte, dann würden sie endlich anhalten und sich um mich kümmern.
Und ich habe gelernt, fleißig, zuverlässig.... und habe es trotzdem nicht zum Erfolg gebracht.

Heute erkenne ich folgendes obendrauf:
ich erkenne meine Lücke, meinen Mangel - rede auch davon, auch mit Anderen. Da liegt nicht mein Problem. Das habe ich gelernt, als ich mich meiner früheren Kritikunfähigkeit gestellt habe. Ich schäme mich nicht für meine Fehler und Lücken, denn ich weiß inzwischen, dass es sehr wohl Dinge gibt, die ich hervorragend kann, aber um eben so richtig erfolgreich zu sein, gibt es ein paar Fähigkeiten, die ich nicht beherrsche, die ich aber lernen müßte - und ich gehe sie nicht an. In den letzten Jahren bin ich die Strategie gefahren, dass man seinen Mangel erkennen muß und sich dann die richtigen Leute ranholen muß, die deine eigenen Lücken schließen. Teamarbeit...
Aber das funktioniert nur parziell. Und wenn Du dich davor drückst etwas zu lernen, was jetzt aber total wichtig für den nächsten Schritt in deinem Job ist, hinterlässt das ein ziemlich schales Gefühl, was sich täglich potenziert.
Und doofer Weise hast du dann irgendwann einen unglaublichen Berg an schalem Gefühl und die Prozedur des Lernens obendrein immernoch vor dir!
Es gibt keinen Ausweg, kein Entkommen, denn irgendwann fällste an genau der Stelle total auf die Schnauze.
Eigentlich macht lernen ja auch Spaß, wenn da nicht der verdammte erste Schritt wäre...
Jeder der Joggt, weiß wovon ich rede: lernen ist wie laufen: es macht Spaß und man muß nur den Anfang überwinden, seine Kondition ausbilden/oder eine gewohnheit umtrainieren und irgendwann läuft es wie von selber, nein, mehr noch: es gibt Hochgefühle noch und nöcher, man möchte gar nicht aufhören: sagte mir mal ein Läufer.

Gestern sah ich den Film Greenberg mit Ben Stiller - eine wunderbare, tiefe Figurenanalyse haben die Autoren da betrieben. Sehr spannend.
Er tat etwas so deutlich, was viele von uns kennen: er mußte telefonieren, seine Hand schwebte über dem Hörer, aber er nahm dann nicht ab und dieser Versuch wurde mehrmals wiederholt, bis eine andere Tätigkeit seine Aufmerksamkeit ablenkte.
Beim zweiten Anlauf war es dann noch schwerer und soweiter.
Das hat mich an mich erinnert:
Ich drücke mich auch immer vor Telefonaten!
Mit tausend Ausreden gehe ich das Thema Akquise nicht an, fülle die Ausreden-Zeit mit harter Arbeit aus den Bereichen, die ich beherrsche - also keine verloren Zeit, aber eben auch kein Ziel, die ich sinnvoll für das lerne, was jetzt am dringensten nötig wäre. Was ich alles erreichen könnte, wenn ich diese schrecklichen Themen endlich angehn würde.....

Wie kommt das? Was hat sich da seit meiner Jugend eingeschlichen?
Mein hinderlichster Glaubenssatz ist: ich habe Angst vor Erfolg, weil dann die Menschen entdecken könnten, dass ich hohl bin und überhaupt nicht die Fähigkeiten besitze, die eines Erfolges verdienen. Ich bin nur mittelmäßig und das verdient keiner Beachtung. Die Mühe lohnt sich nicht zu lernen, weil meine Lücken so groß sind, dass ich es zu Lebzeiten und mit meinen Fähigkeiten nicht schaffen kann, sie zu füllen.
Aber Außen haben ich eine solche schillernde Haut um mich erfunden, um endlich die fehlende Aufmerksamkeit der Anderen zu bekommen und ich bekomme sie, aber ich kann mich nicht richtig zeigen, weil dann meine Hohlheit sichtbar würde, mein Mittelmäßig sein. Prima Pattsituation gegen Erfolg!

Was würde ich mir raten, wenn ich meine beste Freundin wäre?

1. Natürlich lernst du. Wenn es jemanden gibt, der dauernd wissbegierig nach neuen Erkenntnissen über sich selber sucht und sich permanent verändert, dann du. Du bist ein völlig anderer Mensch als noch vor 7 Jahren oder als nochmal 7 Jahre vorher...

2. Die Schale um Dich herum, dass bist du. Das ist ein Teil von Dir, den Du mit Nachdruck ausgebildet hast. Du bist kein Heuchler, sondern du mußt jetzt anfangen die Mängel, Lücken in Dir mit dem gleichem Nachdruck zu erlernen und dann wächst dein Inneres in dein äußeres Kostüm.

3. Du wirst das Thema Akquise diesmal schaffen, weil du hast es schon oft geschafft. Immer wenn du es angehst, mit Nachdruck, dann gelingt es dir auch! Bitte erinner Dich doch auch mal an die Erfolge, an die Sachen, die Du gut machst. Und diesmal keine Emails, sondern alles per Telefon und Life!

4. Du bist nicht hohl, du hast viel in dir, viele Fähigkeiten und Gaben. Du bist eben nicht perfekt und wirst wie jeder Mensch jeden Tag neue Möglichkeiten entdecken und mit jeder Möglichkeit einen neue Lücke, die Du füllen kannst.
Und du wirst geliebt.
Glaub mir, deine Eltern hätten nicht mehr Zeit mit Dir verbracht, wenn Du bessere Noten geschrieben hättest. Sie wären immer die gleichen geblieben, egal wie du gewesen wärest. Du konntest nicht dafür oder dagegen tun, es war einfach wie es war. Du bist völlig unschuldig daran.
Wie sie auch, sie haben ihr bestes gegeben für ihre Situation.
Das nimmt dir nicht die Sehnsucht nach deinen Eltern, aber das Eröffnet dir die Möglichkeit das heute zu erleben, indem du nach Menschen suchst, die nicht soviel arbeiten. Menschen die anhalten wollen, Spaß haben wollen und für die du auch da sein kannst. Ich denke, in deinen Kindern hast du solche Menschen!

Und jetzt soll ich daraus Konsequenzen ziehn und eine neue Entscheidung fällen:
Ok, also: 1-2 Mal Sport die Woche, 10 Fingersystem schreiben will ich schon lange lernen, verschiedene Aspekte über Dramarturgie, jeden Tag schreiben und zwar kein Tagebuch, wie das hier, sondern Geschichten! (Ey, das steht gleich auf deiner Webseite, dass mußt du dann auch einhalten! Jaaa, ich weiß)
Aber das Wichtigste ist: mehr Zeit mit meinen Kindern, oh ja!!!!!!! Mehr Spaß, mehr Anhalten, mehr Pausen, mehr Freizeit, mehr Zeit mit Menschen verbringen, die Lust haben Spaß zu haben! Los, sofort anrufen, wenn du das liest! Und in der Leerlaufzeit, also wenn gerade kein anderer Mensch Zeit hat, dann konsequent lernen!!! Ich muß mir mein igenes Workoholiker-sein abtrainieren und gleichzeitig meine Lernaufgaben machen! Hört sich erstmal ziemlich widersprüchlich an - bin gespannt.

"Die Entscheidung zu treffen und auch durchzuhalten ist oft schwierig... Aber dann lebst Du endlich Dein Potential voll und kannst Dein einzigartiges Licht hell und groß scheinen lassen in dieser Welt: denn dafür bist Du hergekommen!
Verändern wir die Welt – eine Angst nach der anderen.
Ich wünsche Dir Freiheit, Erfolg und Wohlstand!"

wieder Anja Walter-Ris aus "Die Angst vor dem Erfolg"

Sonntag, 12. September 2010

Macht mehr Fehler und macht sie immer schneller

oder "Ich darf sein, wie ich will."

Ja klar, darfste das, denk ich. Und seh dir hinterher, wie du beleidigt auf den Balkon stapfst.

Mir ist noch nicht klar, wo mein Fehler in dieser Situation lag, ob ich mehr über gewaltfreie Kommunikation lernen muß oder einfach damit leben, daß mein Gegenüber, obwohl ich kein Urteil über ihn abgebe, meine Worte trotzdem nutzt, um sich selber zu verletzen.

Irgendwie ist es doch ein fettes Thema in unserer Gesellschaft: Fehler machen dürfen. Du bekommst schlechte Noten dafür, Punktabzug und Schimpfe – hmmmpf.

Als meine kleine Tochter letzte Woche das Bürgersteigende übersehen hat und ohne zu schauen mit dem Rad auf die Strasse fuhr und ich sie danach sofort zur Rede gestellt habe, ernst und bestimmt geschimpft habe, hat sie sich die Ohren zugehalten. War ihr zu heftig, mein Geschimpfe. Das beobachte ich immer wieder bei ihr und sehe auch, daß sie sich schämt für ihre Fehler, daß sie sich persönlich angegriffen fühlt, wenn ich sie kritisiere.

Es macht einen wichtigen Unterschied im Leben, zu begreifen, daß Fehler etwas Gutes sind. Fehler lassen mich wachsen, lernen, besser werden.

Fehler sind der Anfang des Erfolgserlebnisses. Erfolgserlebnisse sind Glücksgefühle. Ich habe etwas geschafft, ich habe etwas erreicht, überwunden, gelernt – und es gibt eine Ausschüttung von Botenstoffen, die mich in einen Höhenflug bringen – und der Anfang all dieser wundervollen Gefühle waren einst all die Fehler, die ich gemacht habe, waren der Mangel, daß ich etwas noch nicht konnte, über dessen Können ich mich jetzt so sehr freue – also muß ich doch absolut glücklich sein über jedes Auftreten von Fehlern, weil sie die Chance in sich bergen, daß ich wieder so ein Erfolgserlebnis haben kann, daß ich wieder eine solche Glückshormonausschüttung erleben darf.

Ich habe ein Bild von mir, wie ich gerne wäre. Ich habe eine Vorstellung, wie eine Situation sein soll oder eine Vision, was ich gerne können würde... sagen wir, ich will an Felsen hochklettern können. Ich kann mir vorstellen, wie sich das anfühlt/ sehe mich im Sonnenschein mit Stirnband und Kreide an den Händen an der Felswand hängen... ich gehe los an den Kletterfelsen im Friedrichshainer Park und komm noch nicht mal einen Meter hoch, meine Hände sind aufgeschürft und meine Unterschenkel brennen am nächsten Tag... ich entdecke meinen Mangel, ich entdecke die vielen Fehler, die ich mache und den weiten Weg, den ich gehen müßte um meiner Vorstellung zu entsprechen – aber nur meine Fehler, an der Felswand sehr deutlich der Fehltritt, der mich abstürzen läßt, lehrt mich, daß ich das nächste Mal besser zwei Zentimeter rechts mich festhalte und das ich Muskeltraining brauche, damit ich überhaupt die Kraft bekomme – Ausdauer ist gefragt im Üben. Das Bewußtsein über meinen Mangel in Kombination mit der Stärke meiner Vision/ das Bild, daß ich doch irgendwann da an der Felswand hänge – das beides treibt mich an... und solange ich meinen Mangel nicht persönlich nehme, sondern daraus so was wie sportlichen Ehrgeiz entwickle, macht es Spaß – ich erlebe auf dem Weg kleine Erfolgserlebnisse aus denen ich unglaublich viel Energie für noch mehr Üben ziehen kann – aber das ich Fehler mache oder etwas noch nicht kann (ich nenne das ganz bewußt „meinen Mangel erleben“) verändert ja nicht mich, also ich bin nicht unliebenswert, wenn ich noch nicht so gut an der Felswand hänge, wie jemand, der das schon 2 Jahre übt – ich bin die gleiche liebe, tolle Frau mit oder ohne diese Fähigkeit. Meine Fähigkeiten, daß bin nicht ICH, sondern das ist erlernbar. Fähigkeiten haben mit Übung zu tun, mit lernen und vielleicht eher mit Disziplin und Ehrgeiz, den ich wiederum aus positiven Erfolgserlebnissen ziehe. Das ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Erfahrung.

„Macht mehr Fehler und macht sie immer schneller“ heißt die Überschrift in einem Zeitungsartikel aus der "Welt" vor ein paar Wochen. Das Zitat hängt fett in meiner Küche und die Tiefe dieser Bedeutung wächst in mir jeden Tag.

Jeden Tag versuche ich mir klar zu machen, daß jeder der mich kritisiert, mir die Chance schenkt, daß ich etwas lerne, was mich hinterher stolz auf mich sein läßt. Jeder kennt das gute Gefühl, wenn er etwas geschafft hat, was er am Anfang nicht konnte. Dieses Gefühl des Ich-könnte-Bäume-ausreißen oder Mir-gehört-die-ganze-Welt... oh, meine Güte, ich habe das eigentlich viel zu selten, finde ich und ich denke immer, daß all die Stars und erfolgreichen Menschen gerade mit diesem Gefühl so beschenkt sind.... das ist ihr Lachen, was ich mir so sehr für mich ersehne – es ist nicht das Geld, das Auto oder die Villa – sondern das Siegerlächeln in ihrem Gesicht, was mich davon träumen läßt, so zu sein wie sie....

Wenn ich die Reaktion meiner Tochter sehe und weiß, daß sie mich als Vorbild ihres Fühlens und Handelns hat, dann muß ich mir wohl eingestehen, daß ich all meine Fehler, meinen Mangel persönlich genommen habe – dann muß ich mir ansehen, daß ich mich selber verurteilt habe für mein Nicht-können, für mein Nicht-Schön-genug-sein, für mein Nicht-Gut-Genug-Sein... immer wieder stolper ich über diese Glaubenssätze in mir, mit denen ich mich selber fertig mache – „Das schaffst du sowieso nicht.“ „Das ist nicht gut genug, nicht pfiffig genug, nicht lustig genug, nicht was weiß ich denn nicht alles“

Dabei ist dieses Urteil einfach nur die Wahrheit – ja, ich bin noch nicht gut genug. Ich kann das und das tatsächlich noch nicht – aber das ist ja nicht schlimm. Ich bin unperfekt, ich bin noch nicht soweit – aber ich lerne es, weil ich will es erreichen und übe, ich übe jeden Tag...

Diese angebliche Schüchternheit hält mich nur davon ab, keine Erfolgserlebnisse fühlen zu können, wenn ich mich aus Angst zu versagen zurückhalte oder es gar nicht erst probiere.

Buddha hat es auch schon gesagt: der Weg ist das Ziel und ich fange erneut an die Tiefe dieses Satzes zu verstehen.

Vielleicht sollte ich mir ein Ritual ausdenken: jedesmal, wenn ich einen Mangel an mir entdecke: ich kann immer noch nicht gut genug schreiben oder koordinieren – ja, daß hat zur Folge, daß ich noch nicht am Ziel bin mit meiner Idee/ meinem Projekt, daß ich meine Vision noch nicht realisiert habe – aber ich begrüße Dich, mein lieber Mangel, sei willkommen, denn ich weiß, wenn ich es geschafft habe, Dich zu füllen, dann werde ich mich mal wieder so richtig glücklich fühlen. So verschönere ich mir den Weg zum Ziel!

Ist also besser einen Mangel zu entdecken und so die Chance auf ein glückliches Gefühl zu haben – als keinen Mangel zu fühlen und niemals ein glückliches Gefühl zu haben – genau, die Leute denken immer, daß man Glücksgefühle einfach so hat – nein, sie sind das Ergebnis von einer Handlung, die ich getan habe, etwas geschaffen habe.

Ja, das möchte ich meinem Kind vormachen, daß ich ein Begrüßungsritual feiere, jedesmal, wenn ich in Schwierigkeiten gerate, Probleme sich zeigen oder ich meine Fehler bemerke – denn all das sind Situationen, die nur auftreten, weil ich was zu lernen habe und ich deswegen die Chance bekomme, wenn ich die Schwierigkeit gemeistert habe, daß Problem gelöst habe, meinen Fehler durch lernen des Besser-machens aufgelöst habe – dann fühle ich mich wie mein eigener Held: glücklich, frei und als ob ich Bäume ausreißen könnte und davon will ich mehr in meinem Leben und so will ich auch meine Kinder lächeln sehen: das Siegerlächeln auf unseren Gesichtern find ich super!

Und ich scheiß drauf, daß ich früher in der Schule gelernt habe, daß ich schlecht bin, weil ich Fehler mach. Dieses Urteil hab ich schon damals als ungerecht empfunden, die hatten ja keine Ahnung, was in mir steckt, hab ich immer gedacht – und ich habs mich nicht getraut zu zeigen, weil ich dann ja noch mehr Fehler gezeigt hätte – und darin dreh ich mich bis heut!

Dabei: wenn ich andere beobachte – na zum Beispiel, wenn ich im Mauerpark das sonntägliche Karaoke anschau: alles Leute, die vollkommen unvollkommen üben und sich dabei zeigen. Da stehn Leute auf der Bühne, die können weder singen, noch sehen sie gut aus, aber sie bekommen einen tosenden Applaus von den fast 3000 Zuschauern. Sie bekommen den Applaus dafür, daß sie sich trauen, sich zu zeigen, eben obwohl sie so unvollkommen sind. Sie bekommen den Applaus dafür, daß sie ihren Mangel nicht gegen sich verwenden, sondern sich trotzdem lieben. Sie bekommen den Applaus, weil sie den Mut haben, sich mit ihren Fehlern zu lieben. Sie bekommen den Applaus, weil sie sich trauen, sich authentisch zu zeigen – so wie sie sind. Weil sie sich ihrer Selbst bewußt sind.

Und, weil sie geübt haben. Jeder von Ihnen hat zu Hause den Text auswendig gelernt und seine Performance eingeübt. Sie geben sich alle Mühe und dafür werden sie belohnt!

Ich lieb sie dafür, für ihre Fehler, für den Mut. Es ist nicht peinlich Fehler zu machen. Wir sind alle unvollkommen, selbst die, die da unsere Idole und Vorbilder sind - sie üben alle. Vielleicht haben unsere Vorbilder wirklich uns Anderen etwas voraus: vielleicht haben die schon begriffen, daß Fehler und Mangel/ das Unvollkommenheit der Anfang ihres Erfolges ist. Vielleicht feiern sie für jeden Fehler, den sie an sich entdecken, für jede Schwierigkeit auf die sie stoßen, ein Willkommensritual, weil sie begriffen haben, daß darin jedes Mal die Chance liegt noch erfolgreicher zu sein!

Echt verrückt: wenn in jedem Fehler die Chance für Glück liegt und wenn Glück doch mein eigentliches Lebensziel ist, dann bin ich ab jetzt d a n k b a r für jeden Fehler, den ich mache. Juhuuu, ich hab wieder einen Fehler gemacht, voll cool, das dreht meine ganze Erziehung um! Jetzt darf ich endlich sein, wie ich will!

Macht mehr Fehler und macht sie schneller - nehmt euch leicht und eure Fehler sportlich.

Samstag, 7. August 2010

somehow I know I´ll be strong

oh, mein Gott, mich flasht es gerade...
Stevie Wonder sagts... ist übrigens von 68... yeah, I was born with this music. lach:



For once in my life I have someone who needs me
Someone I've needed so long
For once, unafraid, I can go where life leads me
And somehow I know I'll be strong

For once I can touch what my heart used to dream of
Long before I knew
Someone warm like you
Would make my dreams come true

For once in my life I won't let sorrow hurt me
Not like it's hurt me before
For once, I have something I know won't desert me
I'm not alone anymore

For once, I can say, this is mine, you can't take it
As long as I know I have love, I can make it
For once in my life, I have someone who needs me

Donnerstag, 5. August 2010

Hey Cop...


-->
Ich hab gestern Abend an der Bar mit nem echten Berlin-Cop ...lach... (er war echt süß) aus der organisierten Kriminalität über die Welt diskutiert...
ich hab es gar nicht ertragen, wie schwarz er diese Welt sieht. Ja, mir ist auch klar, dass er einen anderen Fokus hat, jeden Tag aufs Neue. Geh doch auf die Strasse, sagte er immer, schau es dir doch an. Ja, ich war auf der Strasse und ich möchte etwas verändern. Ich möchte nicht länger zu sehen, wie junge Menschen keine Ahnung haben, wie sie ihr Leben anpacken sollen. Umso mehr komme ich immer wieder zum selben Ergebnis, wenn ich diesen Blick und diese Wirklichkeit auf den Strassen reflektiere: Einer, wenigstens einer muß doch da stehen bleiben und ganz konsequent das Gute beleuchten, einer muß die Hoffnung behalten, muß den Fokus immer auf das Schöne, den Weg und die Möglichkeit heile zu werden, legen. Stellt euch nur vor wir alle würden aufgeben und die Welt nur noch durch diese schwarze Brille sehen und es gäbe keine Hoffnung mehr. Das ist doch naiv, sagte er. Ja! Ja, es ist naiv und das ist Konzept. Ich trainiere meine Naivität, meinen kindlichen hoffnungsvollen Blick, jeden Tag, ganz intensiv.
Ich halte das Leiden in dieser Welt fast gar nicht mehr aus, wenn ich Zeitung lese, dann sitze ich jedes Mal weinend davor, weil ich mich vor den Einzelschicksalen nicht verschließen kann, ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich Drehbuchautorin bin und ich mir gleich überlege, wie sich die Menschen fühlen um so zu handeln oder nachdem sie sowas erlebt haben oder ob ich im Herzen so offen bin, dass mich alles erreicht.... (will sagen, ich wunder mich schon immer, warum nicht alle in den Cafes, die Zeitung lesen, weinend da sitzen... ich hab immer ne Sonnenbrille dabei, die ich dann schnell runterzieh...) aber um so mehr, für jeden Einzelnen da draußen, möchte ich daran festhalten. Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben, niemals und ich werde jeden Tag dafür kämpfen, dass Menschen ihre Träume verwirklichen und sich auf ihren Weg begeben, glücklich werden zu können. Ja, es sieht auf den ersten Blick so naiv aus, aber glaubt mir, es ist eine ganz schöne Anstrengung konsequent den negativen Blick abzuschneiden, den Zweifel rauszuwerfen, die Rückschläge auszuhalten, wieder von vorne anzufangen, die Ängste zu verjagen.
Aber was ist der ANDERE WEG? Es reicht ja nicht, das Negative zu ignorieren. Der andere Weg ist alles, was gute Gefühle auslöst. Nicht nur träumen, sondern machen und ich meine wirklich gute Gefühle, nicht der Kick einer Droge, der dich danach um so tiefer abstürzen lässt. Ich nenn es das Spaß-Prinzip! Ja, lass bei jeder anstehenden Entscheidung, bei jedem Schritt den Du gehst dein gutes Gefühl entscheiden und wenn es schlecht ist: NO, wrong way. Lass den Spaß entscheiden darüber, ob du richtig bist mit diesen Menschen, in dieser Situation, in diesem Beruf. Ich sag nicht, dass das leicht ist, wir alle müssen üben. Wenn wir tanzen lieben, müssen wir das üben, wenn wir singen wollen oder Bücher schreiben oder verkaufen wollen, wir müssen üben und dran bleiben – der Weg ist ds Ziel, mach dir das klar.
Wir haben einen Freund in unserer Bar, der sein Leben inzwischen so eingerichtet hat und es ist ein geflügeltes Wort zwischen uns geworden: wir „Schrödern“ heut mal wieder. Er tut was er will, er geht, wann er will, er trifft, wen er Bock hat, er schläft lange, wenn er will ... und ich kenn ihn nur lachend.... es sieht heute so leicht aus und wir beneiden ihn alle darum, aber auch er hat sich sein Leben erstmal so einrichten müssen, dass sein Beruf, das Geldverdienen zusammenpasst mit seiner Liebe zum Nachtleben. Und ich bin mir sicher, dass auch er immer wieder damit kämpft, seinen Löchern auszuweichen, aber ich erlebe ihn und er strahlt. Ich ziehe echt meinen Hut vor ihm. Und wisst ihr, was passiert, wenn er in den Laden kommt, dann siehst du, wie sich alle freuen. Diese Menschen, die sich das wagen, leuchten und sie werden zu Magneten, zu Vorbildern für Andere. Es gehört Mut dazu, so konsequent seinen Willen, seine Träume zu erforschen und sie wirklich auszuleben, egal wie schräg sie sind!
Ich habe keine Ahnung, warum Spaß haben so verpöhnt ist in unserer Gesellschaft und verbunden wird mit Oberflächlichkeit. Ich finde Spaß haben, lachen, Freude, Humor ist der Heilungsweg für jeden und eine echte Herausforderung.
Und wenn wir nicht voran gehen, wie sollen unsere Kinder das sonst lernen. Wenn wir nicht anfangen es anders zu machen, etwas Verrücktes, ganz Positives in Welt zu bringen, einen Weg zu gehen, der uns glücklich macht und den nach mir andere auch beschreiten können – wer denn sonst, wenn nicht wir? Wenn wir nicht diese Pfade austreten und den Weg sichtbar machen, wer soll es denn machen.
Es ist so einfach sich dem täglichen Nörgeln, Meckern und Verurteilen hinzugeben. Die Welt ist so schlecht und man hat doch eh keine Chance, kein Geld, niemand will uns, alles ist schlecht.... NEIN.
Es ist nicht nur meine Lebenszeit zurück, die ich verschwende, wenn ich mich dem Negativen hingebe. Es geht um meine Kinder, um alle Kinder, um alle Jugendlichen und ach, eigentlich um jeden, egal wie alt er ist, es geht um die, die nicht wissen wo sie lang gehen solln. Und ich weiß genau wie sich das anfühlt. Ich wünsch das niemandem und jeder sollte so schnell es geht da raus können und wir alle können helfen!
Ich, wir alle, jeder von uns, wir alle können voran gehen – das Einzige was uns immer bleibt in uns selber sind unsere Träume. Unsere Träume sind so wichtig, sie sind das, was wir eigentlich in diesem Leben erreichen wollen. Jeder von uns hat sie. Gebt sie nicht auf, holt sie heraus und traut euch sie zu leben. Wir alle haben Angst davor zu versagen, ausgelacht zu werden und alleine zu sein – aber ich finde es hilft, wenn man weiß, das wir alle mit Wasser kochen, dass wir alle dieselben Ängste haben und alle den gleichen kieksen Glücksschrei tun, wenn wir ins kalte Wasser springen. Lets go for a better world!
Hey Cop, ich weiß deinen Namen nicht, aber am liebsten würd ich mal zwei Nächte mit Dir durchtanzen, damit dein Leben wieder in Bewegung kommt. Es berührt mich tief, wenn Menschen, die am Nabel der Welt arbeiten so die Hoffnung verloren haben. Wir alle dürfen nicht aufgeben. Das haben wir versprochen als wir hier hin kamen. Jeder von uns. Wer soll den Kids da am Nabel denn sonst die Hoffnung geben, dass sie da raus kommen, wenn nicht Du?

Samstag, 31. Juli 2010

love happens

Als ich gestern meine Schauspieler das erste Mal zusammen vor der Karaokemaschine singen hörte, mußte ich voll heulen... es wird funktionieren, ich hab es fühlen können. Ich hab die gesehn und gewußt, dass alles gut wird.... und wenn diese Angst zu versagen von einem fällt, dass ist sooo wunderschön und deswegen mußt ich heulen.... Mimi sagt, ich wäre ne Heulsuse, lach, bin ich auch. Es gibt so Tage, wie heute, da könnt ich den ganzen Tag weinen und es ist kein Schmerz, sondern weil ich so froh bin oder dankbar oder so. Weil ich es nicht fassen kann, daß ich diese wundervollen Tage wirklich erlebe. Das fing heute morgen damit an, daß Marie mir aus dem Urlaub die Nachricht „Ach, Mamilein“ schrieb... love happens.... es ist dann als ob mein Herz glüht und zerplatzt, weil ich so viel Liebe fühle. Es sind echt diese stillen kleinen Dinge, die mich so berühren. Wenn Mimi genau dann anruft, wenn ich ihr gerade ne Sims schreibe und sie kreischt immer so, wenn sie sich freut... also, sie kreischt wirklich laut. Oder wenn Sascha zum dritten Mal meine Freundschaft auf Facebook bestätigt und immernoch über mich lachen kann und Katrin, die wie immer den richtigen Riecher hat und mit ihrem Feedback echt Wege bahnt... immer wieder den Gedanken im Visier, dass alles, was dir im Aussen passiert nur eine Projektion dessen ist, was Du Dir gerade selber antust und immer mit der Aufforderung im Gepäck, dass, wenn dir was fehlt, dass Du dann aufgerufen bist, es reinzubringen... also unser westliches Denken voll auf den Kopf stellend – aber es funktioniert! Es schon schräg, bei was man sich ertappt, wenn man diese Gedanken stringent bei jeder Situation anwendet und sich selber gaaaanz ehrlich in die Karten schaut! Und am Ende steht dann jedesmal, das alles gut so ist, wie es ist und nicht besser hätte kommen können – so cool, solche Menschen um mich herum zu haben, die voll ihr Ding machen, so fein sind und deren Lebensfreude mich echt hier durch die Tage fliegen lässt. Da kann man doch mal heulen vor Glück, find ich. Passiert ja nicht jeden Tag.

Es sind diese Tage, wo ich mal anhalte, Luft hole von diesen 12 Stunden Arbeitstagen und hinschaue, was gerade passiert in meinem Leben... es ist diesmal anders als sonst. Es passiert und ich steh mitten drin. Und es umflutet mich wie eine wilde Welle. Es ist frei und einfach da... es ist heute, ohne Erwartungen und Plan kommt alles ganz von alleine. Ich hatte noch nie den Mut einfach zu warten – und es kommt wirklich, es kommt zu mir, es ist echt verrückt, es passiert ganz von alleine – und es ist echt so: es ist immer ganz anders als ich erwartet habe und immer besser kann ich meine Erwartungen, also die Gedanken um das, was ich erwarten könnte, sein lassen und erwarte es einfach. Ich ertappe mich dabei morgens loszuarbeiten, klar immer schön mit Plan und ToDo-Listen, aber dennoch mit dem Gedanken, was wohl heute wieder für eine Überraschung passiert, die alles plötzlich ganz anders werden lässt. Keine Ahnung, wie das passiert ist, dass ich das Leben anders angeh... erst war es nur ablenken, um nicht in dem Liebeskummer nach der Trennung zu versinken und dann hab ich gemerkt, dass es genau das ist, was alle immer mit dem Zauberwort "Loslassen" betiteln... Spaß haben, es sich heute gut gehen lassen, Glück richtig zu provozieren. Und auf der anderen Seite seine Ideen oder Vorstellungen nicht so festgefahren behalten wollen, sondern nur einmal denken, loslassen und neugierig erwarten, wie das Beste daraus entstehen kann. Denis hat mich darauf gebracht oder eigentlich seine kleine Tochter, der ich letzens am See Pipi Langstrumpf Geschichten erzählt habe – und eigentlich ist es voll der Spiri-Gedanke, dieser Slogan mit dem Pipi lebt – ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt – da stecken alle Universums-Wunsch-Manifestationsgedanken schon drin und damit sind wir alle schon als Kinder gefüttert worden... also mit dieser Idee. Dank Astrid Lindgren!

Donnerstag, 15. Juli 2010

under the influence of love

Oh mein Gott, ich fass es nicht... es ist Sommer in Berlin.


Ey, ich spürs am ganzen Körper
Bumm, bumm machts hier
und in den Füßen auch
Kann nicht aufhören an Dich zu denken
Ich fühls voll, lets check it up, hey!
Kann nichts versprechen,
aber jetzt, jetzt fühlt es sich so voll geil an.

Los, Schlaf mit mir, kein Spiel, kein Plan, nur jetzt und hier
es ist Sommer in der Stadt, das Leben gehört voll uns
einfach wild und frei und wir sind dabei

Wie ne Flutwelle hats mich erwischt
Alles dreht sich, alles tanzt.
Ich will Spaß und Lachen mit Dir
die ganze Nacht dir in die Augen sehen
´Fass es nicht, was hier passiert.
Ich schreie vor Glück
Du bist da und ich bin hier

Los, Schlaf mit mir, kein Spiel, kein Plan, nur jetzt und hier
es ist Sommer in der Stadt, das Leben gehört voll uns
einfach wild und frei und wir sind dabei


Hab mein Leben mit nem Ziel
brauch meine Zeit
mit meinem eignen Stil
Wir sind drin, das ist Leben
Soviele Typen ziehn vorbei
Du sprengst das alles nebenbei
Ich will dich küssen und voll spürn

Los, Schlaf mit mir, kein Spiel, kein Plan, nur jetzt und hier
es ist Sommer in der Stadt, das Leben gehört voll uns
einfach wild und frei und wir sind dabei

wenn nicht jetzt, wann dann
wenn nicht hier, wo sonst
es ist alles richtig, sag ich dir
ich will nicht warten, no more
wenn nicht du, wer denn sonst
ich spring ins kalte wasser
bin zu allem bereit

Los, Schlaf mit mir, kein Spiel, kein Plan, nur jetzt und hier
es ist Sommer in der Stadt, das Leben gehört voll uns
einfach wild und frei und wir sind dabei

es fühlt sich voll cool an,
mein herz und mein bauch
ey, ich werd mir selber einfach folgen
werd so sein wie ich bin
los trau dich, wir spring darein
das Wasser ist voll kalt
und ich schrei vor Glück

Los, Schlaf mit mir, kein Spiel, kein Plan, nur jetzt und hier
es ist Sommer in der Stadt, das Leben gehört voll uns
einfach wild und frei und wir sind dabei

Donnerstag, 1. Juli 2010

es ist sommer in berlin

es ist erst zwei Wochen her, dass ich getönt habe, wie sehr ich mein Singleleben liebe... tu ich auch...bleib ich auch dabei, da bekommt mich keiner so schnell raus! Trotzdem kam er dazu, keine Ahnung - er ist mir vorher nie aufgefallen, dabei gehn wir schon ne Weile in den gleichen Laden und plötzlich... plötzlich hab ich ihn gesehen und dann nochmal und nochmal und überhaupt
und was passiert...? sofort stellen sich die übrlichen Teeny-Effekte wieder ein... das darf doch echt nicht wahr sein... ich schau alle halbe Stunde auf fb nach... die Wirkung ist völlig bescheuert.... mein Herz macht Sprünge....Oh, I´m under the influence of love.... love unlimited, er hat es für mich gespielt... ich könnte schreien vor Glück
und dann.... ich bekomm einen Anruf von nem Typen, der fragt, ob ich nicht Lust auf ein Abenteuer hab und er nach Berlin kommen kann... und gleichzeitig klingelt es an der Tür und mein lieber Freund Franki bringt mir Blumen vorbei. Ist das so, dass man wie ein Magnet funktioniert sobald man sein Herz aufmacht??? Und Jahre lang passiert nichts... heute morgen im Amt hat mir ein Typ einen Zettel zugeschoben, ob wir heut abend ausgehen, mit seiner Nummer drauf und auf dem Fahrrad im Hof hat der Gärtner von nebenan mich nass gespritzt anstatt seine Blumen zu gießen... wau, das ist Leben - ja, ich bin hier. Es passiert und es ist Sommer in Berlin.

Dienstag, 15. Juni 2010

von plappernden hühnchen und singles

Irgendwie komm ich mir immer mehr auf die Schliche, dass ich nichts lern, wenn ich es nicht mache. Dieses ganze Theoretisieren bringt gar nüscht. Ich bin jetzt das erste Mal seit ... oh scheiße ist das lange her, seit 21 Jahren so richtig Single, genau mit 21 war ich mal 2 Jahre solo und hab mich rumgetrieben in den Bars und Clubs – damals hieß das Kneipe und Disco! Ich weiß noch, dass ich damals immer Mutproben mit mir selber gemacht hab und alleine weggegangen bin, alleine an ner Bar gesessen habe – und mich scheiße unwohl gefühlt habe und voll peinlich den Barkeeper angequascht habe... über die Mutprobe bin ich langsam hinaus, nach 2 Jahren Single sein, geh ich im Moment fast drei mal die Woche aus, tanzen – aber definitiv musste ich genau da anfangen, wo ich damals aufgehört habe. Dem ersten Typen, der mich auf der Tanzfläche geschnappt hat, hätte ich beinah instinktiv in die Eier getreten, so auf Abwehr war ich – so schräg vergraben im Toughe-Frau-Dasein. Irgendwie hatte bei mir echt nie einer ne Chance auf sich aufmerksam zu machen, alleine das Wagnis, mich anzusprechen hab ich mit Verachtung und blöden Sprüchen kommentiert – oh, ihr mutigen Männer, die ihr es trotzdem gewagt habt, tut mir echt leid, dass ich Euch so abfahren ließ. Ist noch nicht so lange her, dass mir ne Freundin den Kopf gewaschen hat und mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass man wenigstens nett (sie sagte höflich!) sein kann, wenn man jemandem nen Korb gibt, denn schließlich ist es ganz schön mutig ne Frau anzusprechen – ich bekomm meine Zähne nicht auseinander, wenn mir ein Mann wirklich gefällt. Dann bin ich schüchtern wie ne Maus, ja, echt!


Ich hab kein Problem jeden Menschen auf der Strasse anzusprechen, bis ich etwas von jemandem will, mir einer richtig gefällt... dann werd ich zum kleinen Mädchen mit Watte im Hirn und benehm mich völlig peinlich und damit dass nicht auffällt, tu ich besonders tough... heut morgen bei der Bank als ich mein Fahrrad aufschließen wollte, kam mir ein super süßer Typ entgegen, ich hab blöde gegrinst und völlig vergessen, dass das Schloß noch zu war, schieb mein Fahrrad an, das bremst und ich fall voll auf die Schnauze – und ich hab noch nicht mal über mich gelacht, sondern stur gerade aus geschaut und cool mein Kaugummi weiter gekaut... so voll peinlich... und Chance verpasst, der Typ hatte doch keine Ahnung, dass mein Slapstick ihm galt! Ich hab echt zu viele Filme wie „Er steht eben nicht auf Dich“ gesehen – und warte immer auf die Zeichen, auf die Zeichen, die bedeuten, dass er mich will und es deutlich macht – und was da alles passieren muß – ein Lächeln oder eine Facebook-Freundschaftsanfrage zählen ja schon gar nicht mehr, dass ich kapiere, dass jemand wirklich mich meint. Und eins weiß ich, Männer haben genauso Angst vor Zurückweisung wie wir Frauen und warten auch auf Zeichen – ich hab es geschafft, 20 Jahre schönster Jugend ohne jemals einen Drink ausgegeben zu bekommen – das ist mir das erste Mal aufgefallen, als ich mit meiner 16 Jahre jüngeren Schwester unterwegs war und die sofort zweimal nen Drink bekam... unglaublich, dachte ich damals, was ist an mir anders als an ihr? Du sagst, die 16 Jahre jünger, ich sag nein, denn in ihrem Alter ist es mir auch nicht passiert und jetzt, mit 42 und einer anderen Ausstrahlung, passiert es mir jeden Abend, wenn ich weggehe... es sind meine Zeichen. Ich habe bis letztes Jahr immer die Botschaft gesendet, wag es nicht mich anzusprechen, sonst bekommst du richtig Ärger mit mir. Und es hat sich niemand gewagt, ja das hat mich bestimmt auch immer davor bewahrt, belästigt zu werden, aber es hat mich eben auch vor den netten Männern dieser Welt bewahrt - ich will gar nicht sagen, dass ich deswegen nur doofe Männer an meiner Seite hatte, aber auf jeden Fall hab ich nicht viele kennen gelernt in meinem Leben oder gar ausprobiert – ich hab also eigentlich keine Ahnung wie sie sind, wie sie ticken – ich hab überhaupt keine Vergleichsmöglichkeiten – aber das passt ja auch zu meiner bisherigen Denke - nur danach zu schauen, wer mich mag anstatt zu schauen, wer mir denn gut tut.

Und mein Single-Dasein ändert da gerade einiges: denn es ist auch überhaupt das erste Mal, dass ich mich kennen lerne und überhaupt mal eine Basis dafür bekomme, wer zu mir passt, weil ich - echt es ist voll schrecklich, dass mit 42 erst von sich zu sagen, weil ich mich erst jetzt gerade kennen lerne: im allein sein. Ich bemerke plötzlich, dass ich morgens plapper wie'n Hühnchen, singe und gerne erstmal was schreibe bevor mein Tag anfängt (früher bin ich immer so lange wie's geht im bett liegen geblieben, um den Mann an meiner Seite so lange wie's geht zu genießen... hat ja auch was für sich, aber es macht einen Unterschied, ob man weiß, wie man eigentlich alleine wäre oder wenn man das nie über sich erfahren hat!) Ich liebe meine Sonntage an denen ich nach ner durchgetanzten Nacht trotzdem um neun aufstehe und ohne Frühstück alleine!!!!! auf den Flohmarkt gehe und da vor mich hinlaufe und Klamotten gucke und dort meinen ersten Kaffee trinke – to go! Und ich liebe meine Abende mit meinen Freundinnen, wo wir ausgehen und alle Männer in der Bar abchecken und uns überlegen, wer zu wem passt. Ich liebe es auch mit meinen Freundinnen tanzen zu gehen ohne auch nur einen Mann zu bemerken, ich liebe die tiefen Gespräche und den liebevollen Trost, wenn ich mal ganz das kleine schwache Mädchen bin! Und ich liebe es alleine auszugehen, ohne Freundinnen, ohne Date – mich einfach dahin treiben zu lassen, sehen, wen mir so ein Abend als Gesprächspartner beschert und was ich alles Neues erfahre über das Leben. Nee, ich schlepp keinen ab, dazu bin ich immer noch viel zu verklemmt – oder zu eitel: wenn die Zeichen nicht überdeutlich sind und mir ein Typ nicht klar signalisiert, dass er mich so geil findet, dass ich the one and only wäre for the rest of his life, dann geh ich auch nicht mit – irgendwie will ich es diesmal so, zumindest im Moment – obwohl es mir schon schwarnt, dass ich eigentlich auch erst im Machen, also fühlen lernen werde mich zu verändern, aber noch bin ich da nicht... Ich hab sone Art entwickelt mit mir umzugehen seit ich alleine bin: es passiert mir oft in diesem, meinem neuen Leben, dass ich nicht weiß, wo's gerade lang geht. Es ist ja auch alles immer noch neu und ich bin noch nicht da, wo ich hin will, weder beruflich noch privat und alles aufzugeben, ein neues Leben anzufangen in einer anderen Stadt, einem anderen Beruf – ohne Freunde oder Geld, dass hat mich immer wieder an den Punkt gebracht, dass ich nicht wusste wo's lang geht. Am Anfang hab ich echt oft heulend hier gesessen und den Himmel angefleht mir irgendwie im Kopf klar zu machen, was ich als nächsten Schritt tun soll – hab hier gesessen und gewartet und gewartet – aber ich blieb genauso wattig und gelähmt wie vorher – dann hab ich mich umentschieden und bin jedes Mal raus gegangen... also, ich hab mir im Kopf meine Frage formuliert, so was wie: wie werd ich meine Sehnsucht nach meinen Ex nur los? Geh ins Cafe und höre neben mir eine total abhängige Frau von ihrem Typen reden und mir rollen sich die Fingernägel auf und ich denk... oh scheiße, du musst aufhören dir immer und immer wieder was vor zu machen, wie diese Else da – schau dir die Wahrheit an, dann willst du freiwillig gar nicht mehr und Schwupps hatte ich einen riesigen Schritt in Sachen Loslassen gemacht, ohne lange zu warten. Ich will sagen: wenn ich raus gehe, im Cafe sitze, mit Menschen rede, Zeitung lese – also immer wenn ich die Suche nach der Antwort losgelassen habe, dann kam die Antwort mit einer so klaren Deutlichkeit zu mir, dass ich jedes Mal so erschrocken war als hätte jemand einen Eimer kaltes Wasser über mir ausgeschüttet.... ich hab im letzten Jahr hier in Berlin sooo viele Menschen kennen gelernt und sie alle haben mir irgendwas beigebracht, immer genau das, was gerade dran war, es war wie magisch, dass jeder mir immer genau das sagte, was ich als nächstes brauchte! Ja klar, viele von denen, die ich kennen gelernt habe, waren nur kurz in meinem Leben und dann bin ich weiter gezogen – und Andere sind geblieben. Ich muß mich noch damit anfreunden, dass ich weiterziehen darf ohne schlechtes Gewissen – wir alle schenken uns gegenseitig, was wir gerade brauchen und dann gehen wir weiter und bei den einen ist es nur ein nettes Gespräch und bei den Anderen ist es eine Freundschaft für immer! Aber diesen Weg habe ich nie entwickelt und hätte ich nie entwickelt, wenn ich nicht alleine gewesen wäre... ich hab immer alle Fragen meinem Mann gestellt – der Arme, kein Wunder, dass der völlig überfordert von mir war... lach, tut mir echt leid.... klimper mit den Augen um Verzeihung bittend... na ja, ist jetzt eh zu spät. Und ohne dieses Alleinsein hätt ich das niemals gemerkt, wie wunderschön es ist im Cafe die Antworten zu suchen. Ich liebe es neue Menschen kennen zu lernen, ich liebe es alleine zu sein und neugierig auf die Welt, ganz offen und aufmerksam nach außen gerichtet zu sein und zu sehen, was mir da begegenet – und das geht nur alleine, zu zweit bekommt man nicht mit, was da einem vor der Nase rumschwirrt! Und eins weiß ich: ich möchte erst wieder einen Mann haben, wenn ich all diese neu gefundenen Gewohnheiten so richtig etabliert habe in mir... ich kanns mir eh kaum vorstellen. Ich will echt keinen Vater für meine Kinder mehr und zusammen wohnen wäre mir zu eng – und dann verliebst du dich und wirfst wieder alles über den Haufen???? Neee, wa? Habe ich da nicht am Anfang zu stehen, dass ich erst alles lerne, wenn ich es erlebe... soll ich das also erst lernen, wenn ich mich dann wirklich verliebe, also das Trotzdem-bei-mir-bleiben, auch wenn ich verliebt bin... ich erinner mich daran, dass ich so eine Sehnsucht nach Zweisamkeit hatte, so hungrig danach war, auch nach acht Jahren noch, dass ich jede Sekunde allein sein als Einsamkeit empfand ( na ja, nicht ganz, wenn ich gearbeitet habe nicht. Meine Arbeit hat mich schon immer total augefüllt...) Ich war aber auch früher so, dass ich Gefühle nicht aushalten konnte (rumgezappelt habe und dachte jedes Mal mir müsste jemand helfen, sonst überleb ich nicht) und irgendwie wird das immer besser (ist das alt werden oder netter/weiser werden????) – ich bin ja hier auch alleine durch die Hölle gegangen und hab es alleine gefühlt – ohne Ablenkung oder eine starke Schulter neben mir – vielleicht gelingt es mir ja diesmal echt – meine Güte, habe ich Muffensausen davor. Und so schließt sich der Kreis: wer weiß??? Ich werd es erst wissen, wenn ich es probiere und wahrscheinlich muß ich einfach ein paar Mal üben bis es klappt... wieso auch nicht???!

Freitag, 4. Juni 2010

vom Desaster unseres Denkapparates

Ich bin so eine Idiotin! Warum ist mir meine eigene Geschichte mit meinem Mädel nicht eingefallen. Sie ist 13 und ich kann es nicht anders nennen als pubertär (es hat aufgehört, dass ich ihr peinlich bin, wenn ich schwarzen Nagellack trage oder Hot Pants über Hosen oder Highheels zu Jogginghose, mit Glitzertop und pinkem Minirock - sondern jetzt leiht sie sich meine Sachen aus! --> sie hat heute meine pinke Leopardenleggins an... zu kurzer Hose - und ich hab entsetzt gefragt "Willst Du so zur Schule gehen????"" "Oh, Mamaaaa, das machen alle." "......." --> also definitiv pubertär).
Es ist ein Jahr her, und ich kann sie selber nicht oft genug zitieren, weil es ist die Grundlage allen zwischenmenschlichen Seins ist! Ich bin morgens immer total fit und fang direkt nach dem Augenaufschlagen an zu reden, denken tu ich immer schon Stunden vorher - das ist eben meine energetische Hochzeit (sehr schönes Wortspiel, aber wenn ich mit was verheiratet bin, dann mit dem Morgen.... lach) und mein Mädel, na, sie ist eben Nachtmensch. Gestern lagen wir abends zusammen im Bett und ich konnte nicht mehr denken und wollte meine Ruhe und sie quasselt und quasselt - dann mußten wir beide so darüber lachen, weil das so verdreht zu den Morgen ist, an denen mein Mädel dann immer aus einem Raum in den nächsten vor mir flüchtet und ich ihr dauernd folge und quassel -- ich steh da immer noch auf der Leitung (heute morgen ist es besser, ich schreibe, dann kann ich nicht reden...) Auf jeden Fall hat mein Mädel sich so vor nem Jahr wohl überlegt, dass ich die Ursache für ihre morgendlich schlechte Laune bin und mich gebeten, dass ich doch bitte liegenbleiben soll - von der Logistik her passt das, wenn meine Kleine und ich erst ne halbe Stunde nach ihr aufstehn, dann kommt alles hin. Ich fand das erst voll blöd und wollte nicht. Ich red so gerne mit ihr und soviel Zeit dazu gibt es ja in unserem Alltag nicht wirklich - naja, ich war wohl vorallem einfach gekränkt darüber, dass sie lieber alleine ist als mit mir zusammen - wo ich doch morgens immer so fröhlich bin und mir war es peinlich, dass ich erst nach 12 Jahren bemerke, dass ich meine eigene Tochter mit meiner Morgensenergie auf den Keks geh.... ich hab mich dann darauf eingelassen. Ihre Selbstständigkeit stand dem eh nicht im Weg und .... etwa ein halbes Jahr später hat sie mit ihrer Freundin eine Woche eine Freundin eingeladen zum übernachten hier.
Ich wußte, dass ihre Freundin alleine-Brote-schmieren und so gar nicht gewöhnt ist und bin mit aufgestanden, hab Frühstück fertig gemacht und mich dazu gesetzt und wie üblich gequasselt.... ich fand, es waren lustige Morgen... ein paar Tage danach fand ich dann einen Brief auf meinem Schreibtisch von meinem Mädel indem sie mich fragt, warum ich ihre Freundin denn lieber hätte als sie, für ihre Freundin aufstehen würde und für sie würde ich nie aufstehen....... mir viel die Kinnlade runter.... sie hatte ihre eigene Bitte total vergessen, sie hatte tatsächlich einen Teil der Realität völlig ausgeblendet, Situationen neu zusammen gesetzt, die nicht zusammen gehören und eine neue Interpretation hinzugefügt - es schien so absurd, aber es war so... als mein Mädel an diesem Nachmittag nach Hause kam, hab ich sie mir sofort geschnappt. Sie hatte echt völlig vergessen, dass sie mich darum gebeten hatte, dass ich liegen bleibe. Sie hatte völlig vergessen, wie traurig ich darüber war. Sie hatte sich total darin verrannt, dass ich ihre Freundin lieber hätte - zum Glück konnten wir das schnell auflösen und uns lachend im Arm liegen und seit dem steh ich morgens auf, geh in die Küche und decke Mi den Tisch während sie im Bad ist und wenn sie in die Küche kommt geh ich ins Bad - und ich bin wachsam allen Möglichkeiten an Mißverständnissen, die ich erahne, gegenüber ... aber ehrlich gesagt bin ich mir auch sicher, dass sich auch bei meinem Mädel irgendwelche Sätze festsetzen werden, die überhaupt nicht der Wahrheit entsprechen und die sie mir hinterher vorwerfen wird, weil wir sie blöderweise hier und heute nicht auflösen konnten.....
und verdammt, wenn ich mir diese Geschichte vor Augen halte, dann wird mir jedes Mal so klar, wie idiotisch all meine Geschichten sind und das ich nicht weiß, ob irgendetwas wirklich so war, wie ich denke, dass es war. Ob meine Erinnerung nicht auch super wichtige Teile der Wahrheit verschluckt hat - eben weil es besser zusammen passt, wenn ich nach Beweisen in meinem Gedächtnis forsche für irgendeine angebliche "Tatsache", dann werde ich schon genügend Facetten dafür finden - "Das Denken ist erfinderisch...."
Immer, immer, immer -
es geht viel weiter als ich es fassen kann, kapier ich gerade. Jeder Streit, jedes Mißverständnis, jeder Ärger hat dieses menschliche Desaster als Ursache. Unser Denkapparat funktioniert nicht gut genug, eigentlich sind wir ziemlich dumme Wesen - unser Denkapparat fährt uns immer nur einen kleinen Ausschnitt hoch, dessen, was er eigenlich gespeichert hat. Er ruft ab, nach was wir suchen. Und wenn wir danach suchen, dass mein Ex mich nicht mag , meine Eltern mich noch nie liebten oder ich erfolglos bin, dann holt er mir genau die Erinnerungen hoch, die dazu passen könnten und so fühle ich mich in dieser Wahrheit bestätigt, aber wenn ich ehrlich bin, kann ich mir auch die entgegengesetzte Geschichte als Erinnerungsstücke hochholen, dann bin ich die geliebte Tochter und die Traumfrau und voll die erfolgreiche Künsterlin.... nein, das geht gar nicht, doch, Hand aufs Herz, das geht wohl.

Ist das also das menschlichste aller Desaster: das Mißverständnis und die Dimension unseres nicht funktionierenden Denkapparates und das wir uns so stark selber betucken, dass wir uns unsere Stories selber abnehmen.... ist der Glaube daran Recht zu haben, arrogant? Unfehlbar (wenn auch nur kurzzeitig) zu sein, die Wahrheit mit Löffeln gefressen zu haben, macht das die größte unserer Dummheiten ganz besonders schlimm.
Ich mach permanent wiederkehrende Fehler - aus Dummheit, aus Rechthaberei, aus Feigheit, meine schon längst begriffe Dummheit vor der Welt zuzugeben und zu handeln, also Konsequenzen zu tragen für mich selber... Faulheit auch, Bequemlichkeit...
Irgendwie aus fehlender Demut.