Montag, 24. Mai 2010

About Gloria Gaynor....

"The real winners in life are the people who look at every situation with an expectation that they can make it work or make it better."

Ich glaube, ich bin vorallem einsam immer wieder.... im Spiegel der Anderen fällt es mir auf...
Gerade ist ein alter Freund mit seiner frisch verliebten Freundin zu Besuch - oh, es ist ein Wahnsinn zu sehen, wie glücklich er ist und was Liebe macht - das Gefühl sich einfach auszureichen, satt und zufrieden zu sein - da ist plötzlich kein Raum für solche tiefen anlysierenden Gedanken, wie ich sie dauernd habe, sondern es geht nur um das Genießen des Hier und Jetzt! Ich kann mich echt nur so ganz schwach daran erinnern - es ist ja auch schon zehn Jahre her, dass ich das letzte Mal total verliebt war. Echt so oft passiert einem das nicht im Leben - klar Affären, aber was ist das schon im Gegensatz zu richtigem Verliebtsein.
Wenn ich an meine letzte Beziehung denke, dann ärgere ich mich am meisten darüber, dass ich diese Zeit nicht genießen konnte damals. Es ist ein so kostbares Gefühl, sich jemandem hinzugeben und voll im Fluss der Gefühle zu stecken. Wir waren damals so ängstlich. Ich habe ihn nicht verstanden. Er hatte eine ungewöhnlich Art mit Menschen umzugehen, immer wieder mußte er ohne Vorwarnung ein paar Tage bis Wochen verschwinden - urplötzlich, mitten aus einer gemeinsam besuchten Veranstaltung war er plötzlich weg. Heute weiß ich - nachdem ich 8 Jahre mit ihm gelebt hatte, dass er "nur" Zeit für sich brauchte, weil er so empfindsam ist, dass er erst wieder alles sortieren muß - ich hab es damals auf mich bezogen und das hakte voll in meine Geschichte ein, sodass ich immer dachte, ich wäre nicht toll genug, dass man mit mir zusammen sein könnte - ich hab es jedesmal mißverstanden und gedacht, er wolle mich verlassen und durch meine fragenden Anrufe, habe ich ihn noch mehr auf Distanz gehalten - das Ergebnis war, dass wir dauernd so ein An und Aus hatten zwischen uns, sehr dramatisch - nichts von genießen... manchmal wünsch ich mir das alles nochmal erleben zu können mit der Reife, die ich heute habe, zehn Jahre später - wie es wohl gewesen wäre, wenn ich ihn hätte einfach gehen lassen können- vielleicht wäre dann aber auch nur dabei rausgekommen, dass ich ihn voll blöde gefunden hätte mit seinem Knall, dauernd abhauen zu müssen - zumindest geht mir das immer noch auf den Geist - bis heute kann man nichts entspannt mit ihm machen, ohne das bei ihm irgendwas im Innern losgeht und er sich rausziehen muß und alleine sein muß und dann geht er. Er kann sich nicht entspannen, er kann voll nicht genießen - analysiert permanent, dagegen bin ich Watte im Kopf in Person und er konzentriert sich dauernd auf jedes aufflammende negative Gefühl und will es genau fühlen... damit gibt er dem soviel Raum und aus jedem Pups wird ein riesen Elefant... warum sehn ich mich immer wieder nach ihm? Ein Freund hat mir erklärt, dass man das immer tun würde, bis man das nächste Mal verliebt wäre, würde man sich an die letzte Liebe erinnern... gestern haben sie beim Mauerparkkaraoke "I Will Survive" gesungen und ich hab das erste Mal verstanden, was die eigentliche Energie des Liedes ist - bisher hab ich es immer genutzt als Heullied bei Liebeskummer - aber Gloria Gaynor hat das anders gemeint!!! Schau das an:


Ich find ihre Performance unglaublich - ist Dir eigentlich klar, wievielen Menschen Gloria Gaynor mit diesem Lied schon das Leben gerettet hat? Das Lied bewegt seit Jahrzehnten die Menschen - ich hab es schon gehört als ich meinen ersten Liebeskummer hatte mit 14 Jahren! Und jedesmal, wenn ich verlassen wurde, habe ich es gehört und dazu getanzt - und sie hat den Punkt gemeint, wo man sich entscheidet, wieder aufzustehen.
Ich sollte diesen Song nun singen bis ich die Energie gefressen habe, dass ist glaub ich die beste Loslass-Energiekur, die mir einfällt.... lach! Singen bis es sich in jede Pore meines Körpers eingeprägt hat! Gloria Gaynor for love! Ich danke Dir für diesen Song, Gloria.

First I was afraid

I was petrified

Kept thinking I could never live

without you by my side

But I spent so many nights

thinking how you did me wrong

I grew strong

I learned how to carry on

and so you're back

from outer space

I just walked in to find you here

with that sad look upon your face

I should have changed my stupid lock

I should have made you leave your key

If I had known for just one second

you'd be back to bother me

Go on now go walk out the door

just turn around now

'cause you're not welcome anymore

weren't you the one who tried to break me with goodbye

you think I'd crumble

you think I'd lay down and die

Oh no, not I

I will survive

as long as i know how to love

I know I will stay alive

I've got all my life to live

I've got all my love to give

and I'll survive

I will survive

It took all the strength I had

not to fall apart

kept trying hard to mend

the pieces of my broken heart

and I spent oh so many nights

just feeling sorry for myself

I used to cry

Now I hold my head up high

and you see me

somebody new

I'm not that chained up little person

still in love with you

and so you felt like dropping in

and just expect me to be free

now I'm saving all my loving

for someone who's loving me



Samstag, 22. Mai 2010

lets talk about Vorbilder und Vogelperspektiven

... Es ist auch das, dass es immer nur um gesellschaftlich anerkannten Wert geht und das differiert so sehr - in der einen Gesellschaft ist Brot das wertvollste und in der anderen der Ferrari oder Gold und jeweils die eine Gesellschaft kann die Andere nicht verstehen, was sie daran so findet... bla bla - nützt mir nichts, ich leb in der Ferrariwelt und mach Kunst.
Natürlich mach ich das, wie jeder Andere, der irgendetwas Kreatives macht, weil ich meine, dass ich eine Sicht/Aussage/Idee habe, die es sich lohnt, anzuschauen. Ich bin deswegen nicht oberschlau - ist ja nicht anders, als ein Nachrichtensprecher, der aus der Vielfalt von Informationen raussucht, was er der Welt erzählen will - abgecheckt an den Regeln seiner Arbeitgeber// aber es ist auch seine Sichtweise auf die Welt, die er vermittelt. Wahrscheinlich tut das sogar jeder Mensch in jedem Beruf, in jedem Gespräch das er führt - andauernd erzählt dir einer, was er gerade für tolle Erkenntnisse oder noch besser, was er wieder für Ungerechtigkeiten entdeckt hat in dieser Welt - jeder erzählt das, weil er meint, dass er eine richtige, wichtige, relevante Sichtweise hat - das heißt, die meisten meinen sie hätten die Wahrheit entdeckt, das irgendetwas so ist - das buddhistische Denken, dass alles nur eine Sichtweise auf etwas ist, dass jede Sichtweise wahr ist und das nur die Summe aller Sichtweisen sich der Wahrheit annähert - sich alles letztendlich in Liebe und Angst teilt und alle Wahrnehmungen der Liebe wahr sind und alle der Angst Fiktion sind, das erkennen wir alle erst langsam in diesem Zeitalter. Hunderte von Büchern und Philosophien werden darüber geschrieben und unendlich viele Altmeister entdeckt und neu zitiert.
Es ist gerade unsere Zeit, es ist wie Erwachen, es ist wie eine Moderne, also eine gesellschaftliche Verwandlung, die passiert - man muß immer wieder den Blick der Vogelperspektive annehmen, wie ein Soziologe und sich erinnern, wie sich die Gesellschaft vor 30 Jahren angefühlt hat (stell Dir vor, Du hättest in den 80er Jahren von emotionaler Intelligenz geredet oder von Meditation, Buddhismus, niemals hätte ein Buch wie "The Secret" Spiegel-Bestseller über einen ganzen Sommer sein können, jeder hätte es als Spinnerei abgetan, weil die Menschen nicht reif genug waren - die Masse, meine ich und jetzt hat sich was geändert - das ist nichts Besonderes, weil sich eine Gesellschaft immer als Ganzes entwickelt - aber heute, in der dritten Generation nach dem letzten Krieg ist es so klar spürbar, das Grundmißtrauen verwandelt sich in Vertrauen. Wir haben hier in Deutschland eine wichtige Vorbildfunktion für die ganze Welt. Gerade eben mit dieser Geschichte des Nationalsozialismus: wir sind damit zum Glück so massiv aufgeflogen durch Hitler und den Krieg, dass wir gezwungen waren alle umzudenken - ich habe damals nicht gelebt, aber ich zähle mich zu "wir "- nicht weil in meiner Familie irgendwelche Naziaktivitäten bekannt wären, aber in welcher Familie würde das schon zugegeben... bei uns wird, wie überall, von den Regimegegnern in der Familie erzählt - ich meine das "wir" als gesellschaftliche Masse. Es ist ein spannendes Gefühl, sich damit zu identifizieren, denn wir alle tragen die Informationen in unseren Zellen, die Erfahrungen unserer Vorfahren. Wir alle hier in Deutschland haben in unserer Entwicklungskette/Evolution die Erfahrungen der vorherigen Generationen in uns und so macht es einen Sinn, wenn ich mir dies als "WIR" vorstelle, was damals war und wie es bis heute Einfluss auf mich hat. Also: Wir wurden bestraft, Deutschland war zerstört, mit Recht und dennoch mit Schmerz - aber wir alle mußten damals anhalten, alles neu aufbauen und von vorne anfangen. Und vorallem wir mußten überdenken, warum alles so schief gelaufen ist. Warum wir meinten, dass Morden und Gewalt uns glücklicher machen würden - wie kann man nur auf so eine idiotische Idee kommen und denken, dass es uns besser ginge, wenn wir bestimmte Menschen töten, also Juden - das ist sowas von absurd - mir geht das nicht in den Kopf - aber gut, über das Prinzip des Massenfeindes, der Projektionsfläche im Außen als Lösungsweg gibt es genug Analysen zu, dass jedem klar ist, dass diese Handlung nur von den massiven Problemen in uns redet - eine Gesellschaft, die massiv verurteilend in sich ist, auf den Einzelnen runtergebrochen: es gibt Teile in mir, die ich so massiv ablehne, das sich sie töten möchte - so massiv, dass ich es nicht aushalte und das im Außen tue - und ging es damals nicht um hohe Arbeitslosigkeit, also um den Zustand, dass so viele Menschen keine Aufgabe hatten. Und war damals nicht auch aus der Industrialisierung der Glaube daran, dass man plockern und leisten muß, schuften wie ein Blöder um überhaupt zu überleben - und dann gab es eine Gruppe Menschen, die es leichter konnten, die Geld verdient haben - steckt hinter all den Hetzen letztendlich Neid - das wäre ja mal ne Untersuchung wert - ich hab diese Gedanken im Kopf, dass dem jüdischen Volk der gute Umgang mit Geld und geniales Geschäfte-machen zugetraut ist - wäre also eigentlich der Weg gewesen, also in einer heilen neidlosen Gesellschaft, die Juden als Lehrer zu bitten uns zu zeigen, wie das geht???? Um gemeinsam die Arbeitslosigkeit aufzulösen.... Das setzt vorallem vorraus, dass das Gesetz von Geben und Nehmen verstanden ist - das verstanden ist, dass es unendlich Reichtum gibt, unendlich Möglichkeiten (man lese zu diesem Thema das oben erwähnte Bestsellerbuch The Secret und die umliegende Literatur) und nicht, dass wenn ich etwas abgebe, ich weniger als vorher habe - dieses Minusdenken, was weit verbreitet ist in unserer Gesellschaft (ich geh da später noch mal mehr drauf ein) ist der Nährboden dafür, dass Menschen Angst um ihre Existenz haben und offen für Neid, Feinde und Kampf sind - oh, wie wichtig ist es dann, dass wir alle anders denken, alles, was Einstein, Buddha und wie die großen Meister hießen uns beigebracht haben.... die Geschichte unseres Landes geht weiter, in langsamen Schritten, nach dem Krieg, der die ganze Welt erschüttert hat, aber uns am meisten, hat sich langsam aber sicher etwas verändert. Die Blumenkinder haben es vorgemacht, Vertrauen und Liebe ist die Grundlage in uns, die das Wachsen und Verändern (ein Lebensnotwendiger Prozess) überhaupt erst möglich macht. Wieder ging aus Deutschland eine brutale Welle aus - die RAF hat echt mit ner blöden Holzhammermethode auf eine Ungerechtigkeit aufmerksam gemacht (oh, ich steig jetzt extra nicht auf das Leid der Opfer ein, sondern bleibe in der Vogelperspektive und schaue nach dem Prozess) aber tatsächlich ist unsere Gesellschaft nach diesen beiden brutalen Explosionen erwacht. Auch wenn es solch Auswüchse wie Neonazis gibt, auf Dauer haben die keine Chance mehr in dieser Gesellschaft. Der Gegenpol, z.B die vielen Familien in Deutschalnd, in denen Mischlingskinder groß werden und die sind heute so um die 20 Jahre alt - wo sich Türken, Asiaten, Schwarze - wo sich alle Religionen durchmischend Menschen zusammen getan haben und somit Unity herstellen - wachsen. Es entsteht eine neue offenen Gesellschaftsform, gerade und durch die Geschichte, dadurch, dass wir alle nie nie wieder sowas hier wollen, haben wir uns für die entgegengesetzte Richtung geöffnet und wir sind dadurch heute Vorreiter einer Entwicklung. Wir haben auch auf der Erde die Pflicht dazu, nach dieser Nazinummer das zu tun und es gibt ne Menge Nationen, die bis heute Völkergruppen ablehnen und von uns lernen müssen. Ob es um die First Nation Amerika geht, um afrikanische Völker oder diese ganzen Grenzkriege - ist doch alles blöder Humbug wenn man sich überlegt, dass wir alle Menschen dieser Erde sind und wir nicht überleben, wenn wir nicht lernen, zusammen zu halten - aber wir werden besser in der Wahrnehmung dieser Verantwortung - ich bin zuversichtlich, wenn ich aus der Vogelperspektive zum Horizont schau, dann habe ich Hoffnung und weiß, dass ich deswegen nicht aufgeben darf, weil Menschen wie ich die Ärmel hochkrempeln müssen und diese Idee verbreiten müssen. Die Aussicht der Vogelperspektive zum Horizont.
Wir Deutschen und gerade wir Berliner und dazu zähle ich mich, weil gerade Berlin ist eine Stadt, die zu - wieviel Prozent waren es - ich hab das Gefühl, zu 50% aus Zugezogenen aus aller Welt besteht und das macht diese Stadt aus, dass ist das Potenzial, was Berlin hat und das hat einen Grund, denn hier liegt das Symbol der zweiten wichtigen Botschaft der Deutschen für die Welt: Die Trennung und Wiedervereinigung.
Nachdem ich gerade über Jugendwerkhöfe in der DDR gelesen habe, es gibt Autobiographien dazu, erschütternd - unvorstellbar - wird mir immer klarer, wie diktatorisch das Regime war - ja, die Mauer hat immer davon gesprochen, aber es gab auch eine gewisse Verklärung über das Thema, weil die sozialistischen Grundgedanken mit Teilen und Gleichheit zusammen hingen - im Grunde eine gute Idee, die zur falschen Zeit und dann vorallem mit Zwang, Druck und Gewalt durchgesetzt wurde. Jedesmal wieder wird der Prozess nicht vollzogen, sondern die Zeit - die Zeit, die eine Entwicklung braucht, nicht zugelassen, sondern erzwungen - ich bin sicher, dass das Grundeinkommen irgendwann kommen wird und sich diesmal hoffentlich auf langsame prozesshafte Weise verbreitet und damit den Menschen ihre Würde gibt, die sie verdienen. Aber die vorbildhafte Handlung ist die Wiedervereinigung, ist die Freude bei der letzten WM - das hat viel geöffnet, die Freude des Spieles - erinnert Euch daran: das hat Deutschland nach Aussen gestrahlt - so geht der Weg - diese Energie, das wir mit Freude, Liebe und Spaß die Welt beschenken, dass wir feiern und lieben, dass ist heute dran - wenn ich diese Ereignisse: Hitler, der Krieg, die Mauer der DDR, RAF, Blumenkinder, friedliche Demonstrationen gegen Aufrüstung im Westen, die friedliche Revolte in der DDR zum Mauerfall und die WM in eine Reihe stelle, dann hat sich etwas verändert hier in diesem Land - und das sind wir Menschen! Und es kann nicht genug Menschen geben, die diese Entwicklung weiter verbreiten, zeigen, nachspielen, neu erfinden. Diese Energie, die in unseren Herzen entsteht, nach Aussen tragen, dass ist irgendwie unsere Pflicht - meine auf jeden Fall, so fühlt es sich an und deswegen auch möchte ich dieses Projekt realisieren, weil es davon handelt: Lets Be Happy Together - Berlin



Donnerstag, 20. Mai 2010

Meine Freundin

Gestern hatten wir wieder unser MastermindTreffen (eine Gruppe, die sich regelmäßig trifft, denen ich mein aktuellstes Businessproblem erzähle und die mir ein Brainstorming voller Lösungen und Sichtweisen anbieten - und am Ende mach ich mir eine Hausaufgabe, über deren Erledigung ich dann beim nächsten Treffen berichte.... herausfordernd ist immer das Einhalten der Zeiten für jeden Einzelnen, weil, wenn man nicht nach 20 min abbricht, dann kommt der Letzte nicht mehr dran) Eine meiner ältesten Freundinnen ist auch dabei, sie und ich kennen uns nun schon seit 20 Jahren.

Wir haben lange Jahre uns regelmäßig durch das Studium gesehen, wir waren in der gleichen Klasse an der Kunst-Akademie und haben zur gleichen Zeit Kinder bekommen, wir hatten da viel Zeit uns gegenseitig kennenzulernen. Schon damals haben wir uns manchmal hitzig gestritten, ich war schon super oft total wütend auf sie. Heute weiß ich, dass sie etwas anspricht in mir, was ich selber denke - etwas ausspricht, was ich denke und ich kann es dankbar annehmen. Echt, richtig super dankbar! Heute weiß ich, dass mein Wut auf sie immer nur meine eigene Gegenwehr gegen mein eigenes Erkennen war, weil die Wahrheit manchmal weh tut. Heute bin ich immer noch wütend, wenn es so heiß her geht wie gestern, aber ich brauch höchstens ne Stunde um zu begreifen was da abging in mir und das wichtigste ist: ich liebe sie...
Ich hoffe du weißt das, liebe Freundin und nimmst nichts persönlich, was zwischen uns gesagt wird - ich zumindest tu das nicht, sondern durchlebe meinen eigenen Prozess dadurch und sage hinterher: danke, lieber Himmel, Universum, dass Du mir diese Begleiterin mit auf den Weg gegeben hast!
Ich werde nie den Tag vergessen als sie hier in Berlin am Flohmarkt plötzlich vor mir stand - nach 5 Jahren stand sie da vor mir - ich habe geweint vor Freude, ich habe mich so gefreut sie wiederzusehen. Ich hatte mehrmals versucht sie wiederzufinden, aber keiner den ich kannte hatte ihre Adresse gehabt und ihre Email funktionierte nicht mehr und sie hatte einfach gefehlt in meinem Leben. Und das war mir total klar, als ich sie da wiedergesehen habe. Sie ist der Knaller für mich, ich liebe ihre Offenheit, ihre radikale klare Kommunikation. Sie ist mir ein Vorbild, wie sie ihr Leben angeht, wie bewußt sie voran geht - sie ist "face the truth" für mich - so mutig, so konsequent, radikal und umsorgend
- - - so liebevoll dadurch für sich selber, weil die Wahrheit reinigt, macht den Platz frei für das Gute - Wahrheit sortiert Mißverständnisse, falsche Glaubenssätzen und falsche Verurteilungen aus - klar ist das unangenehm, weil man ja mit unter sein komplettes Lebenskonzept darauf aufgebaut hat, aber Mensch, der ganze Mist ist doch ansonsten Klebstoff, der einen nur zurückhält - zurückhält vorm Glücklichsein. Aber was ich das Schönste an meinen Begegenungen mit ihr finde, was die wirkliche Qualität ist, dass wenn wir uns wiedersehen, steht erneut nichts mehr zwischen uns. Es ist wieder gut und wir können wieder offen miteinander umgehen.
Das ist gerade mein Lerneffekt für mein Leben aus dieser Begegnung. Mein ganzes Leben schon bin ich ein Hitzkopf - potenziert mit dem gestern und ihr habt mich als Pubertierende! Und natürlich habe ich es immer persönlich genommen und natürlich hatte ich immer Menschen mir gegenüber, die genauso waren/mir, mich gespiegelt haben und natürlich hab ich nen ganzen Haufen Leichen im Keller, von Freunden, die ich nach so ner Auseinandersetzung nie wieder sehen wollte - anstatt mir meine Wahrheit anzusehen und natürlich gabs ne ganze Menge Freunde, die mich nie wieder sehen wollten - einer ist mein Exmann, der so beleidigt ist (er sagt für die nächsten 10 Leben/nicht Jahre!)
Und Du, liebe Freundin, bist es gewesen, die mir klar gemacht hat, dass Du mich weiter lieben kannst, auch wenn ich so doof bin und Fehler mache, hitzig bin und rumpoltere - und zwar aus beiden Perspektiven: Du hast mir gezeigt, dass Du immer wieder mit offenen Armen auf mich zugehst und ich konnte begreifen, dass ich, wenn ich meinen Prozess mache, mir anschaue, warum war ich in Wirklichkeit so abwehrend Dir gegenüber, dann kann auch ich hinterher mit offenen Armen auf Dich zugehn, mehr noch, dann kann ich dankbar sein, dass Du mir so stark die Stirn bietest - ich kann mir ersparen deine Angriffe persönlich zu nehmen, denn sie reden nur von Dir, so wie meine nur von mir reden - immer - wenn ich ehrlich bin!
- und das hat den Aha-Effekt in mir gebracht: ich bin ja doch nicht Schuld daran, was anderen passiert // der eigentliche Grund, warum Menschen ihr Herz mir gegenüber verschließen, ist, weil sie ihre Herausforderung nicht annehmen, weil sie ihre Wahrheit nicht ansehen wollen, weil sie ihre Lektion nicht machen wollen - diese Erkenntnis ändert nichts daran, dass sich Menschen dagegen entscheiden mit mir zu tun haben zu wollen (siehe Exmann) - ist ja auch ihr gutes Recht, also ist ja vielleicht auch richtig, weil sie aus welchen Gründen auch immer das jetzt nicht können
- aber das ändert etwas daran, dass ich dieses Verhalten gegen mich interpretieren muß - ich in mir, kann dann dieses Ereignis, dass sich jemand gegen mich entscheidet als gegeben annehmen, als sein Ding, seinen Weg - es macht mich nicht weniger traurig, weil eben eine Verbindung beendet wird, aber es lässt mich mit Respekt für die Entscheidung des Anderen trauern und weitergehen.
Ich bin so wie ich bin und für manche Menschen bin ich die richtige Begleiterin und für manche Menschen eben nicht, so ist Leben eben, so sind Begegnungen eben und es ist nicht schlimm, wenn Menschen weitergehen wollen. Das ist gerade meine große Lernaufgabe in meiner Trennung mit meinem Mann - es war nichts falsch daran, wie es war und wir beide waren nicht falsch und dennoch ist es jetzt richtig zu gehen - und es gibt nichts, was ich mit anderem Verhalten hätte anders machen können, es wäre immer auf dasselbe Ergebnis hinausgelaufen - warum ich das denke? Weil ich die Sicht auf Beziehungen habe, dass sie so lange weitergehen, wie sich beide im gleichen Tempo entwickeln. Wenn einer nicht kann und stehen bleibt oder eben ewig für einen Schritt braucht - was ja sein gutes Recht ist, mitunter braucht einer ja vielleicht gleichmal mehrere Leben für eine Lektion, dann kann ich entweder mit stehen bleiben - weil ich ihn begleite oder weil ich auch nicht weiter will oder ich gehe eben alleine weiter. Und beides ist wieder richtig, wie auch immer meine innere Stimme mir sagt, was ich tun soll, ist es richtig - es gibt kein falsch - es gibt nur, dass ich nicht richtig hinhöre, was mir meine innere Stimme sagt - das passiert jedem immer wieder, aber das ist ein anderes Thema. Gehe ich davon aus, dass alles Handeln irgendwo vom Unterbewußtsein gelenkt ist, ist es auch richtig und wenn ich weiß, dass meine bewußten Gedanken gerade mal 4% meines Seins ausmachen, kann ich sicher sein, dass ich mich schon durch meine eigenen 96% mir nicht bewußtes Sein lenke durch dieses Leben

Liebe Nina, dass ist die schönste Liebeserklärung seit Langem, ich freu mich schon auf unsere nächsten Reibereien, ich freu mich wirklich. Wir haben eine konfliktreiche Freundschaft im Sinne von REICH, das wird mir gerade so richtig bewusst, trotzdem, ich würde gerne manchmal noch achtsamer mit dir umgehen, manchmal verletze ich dich mit meiner Art ohne es zu merken, dass hat mir dein Brief gerade gezeigt. Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe und hoffe ich bessere mich in Zukunft. Deine Freundin

Liebe, du kannst mir nirgends weh tun, wo ich mich nicht selber verletzte - also im Fazit bist nicht Du es, die mir weh tut, sondern schon vorher habe ich mir eine Wunde zugefügt, die Du berührst und hätte ich mir diese Wunde nicht vorher selber zugefügt, würde ich deinen Satz gar nicht bemerken - was wiederum bedeutet, dass Du mir nicht weh tust, sondern mich erinnerst, dass da eine Wunde ist, die ich gefälligst heilen soll!!! Und das ist was Gutes!!!!
Nur ich kann sie heilen, weil nur ich mir Wunden zufügen kann!
Oh man, das ist meine Lernaufgabe der letzten Wochen. Sie hat soviel alten vergrabenen Schmerz hochgeholt - ich hatte an vielen Stellen Hilfe und ich habe das Gefühl, dass ich langsam durch bin... mir ist noch mulmig im Bauch, vielleicht sind da noch ein paar kleine Erkenntnisse, aber es ist als ob mein Leben umgeshiftet ist...
Und ich bitte dich sozusagen, nichts zu ändern, weil dann hätte ich keine Reibung mehr und könnte nicht so gut lernen - das eben ist ja das tolle an unserem Zusammensein, nein an Dir: Du hast den Mut eine Sache auszusprechen, auch wenn Du (sensitiv wie Du bist) bemerkst, dass dein Gegenüber zusammenzuckt: Du packst dann den Stier trotzdem an den Hörnern (fast alle Menschen die ich kenne, knicken an der Stelle ein), weil Dir klar ist, dass man das Mißverständnis nur aufräumen muß und dann ist der Schmerz ein für alle Male erledigt. Ja, das tut weh, aber nicht Du tust weh, sondern Du nimmst mich und die Anderen an die Hand und zeigst uns unseren eigenen Schmerz und den Weg daraus!
Und jetzt werde ich meinen Prozess der letzten Wochen mal aufschreiben, weil er ist der tiefste und wertvollste, den ich jemals gemacht habe... denn mir kommt gerade ein neuer Gedanke: wenn alle, die mir weh tun, das eigentlich tun, um mich weiter zu bringen: sind dann nicht gerade meine Eltern, die bis heute seit anbeginn meines Lebens diesmal ihr Herz zu mir nicht öffnen, obwohl ich sehen kann, dass sie das können ihr Herz zu öffnen bei meinen Geschwistern, sind vielleicht auch meine Eltern angetreten um mir diese tiefgründige Lernaufgabe begreiflich zu machen und sind sie deshalb so stur darin mich abzulehnen, damit ich endlich, endlich begreife... ich muß alles aufschreiben, um jetzt umfassend zu begreifen - mir ist gerade ganz schlecht, was immer ein untrügliches Zeichen bei mir ist, dass gleich was hoch kommt - danke für deinen Brief - das war mal wieder der Satz der mir fehlte um zu verstehen - erstaunlich wie sich alles ineinanderfügt, wir alle verbunden sind und bei aufmerksamer Betrachtung jede Sekunde genau das Richtige passiert um den nächsten Schritt zu ermöglichen - von irgendwoher im Universum kommt dann plötzlich die richtige Botschaft....
Ich habe dich lieb, Freundin! Nina

Dienstag, 18. Mai 2010

wer weiß schon, was richtig ist und eigentlich weiß ich nichts

Ich versuch das jetzt schon seit fast zwei Jahren - ein neues Leben... ganz fett steht auf der Wand gegenüber WAHRHEIT und lets face the truth! Ich hätte nie gedacht, dass ich so wenig Ahnung von meiner Wahrheit habe...

und ich sie so ungern anschaue - ich greif sie nicht. Dann denk ich, genau, das ist wahr und zwei Tage später merk ich, dass bloß wieder mein Zensor alles klein gemacht hat. Oder ich entdeck eine Sicherheit in mir, fühl mich wohl, höre auf mein Herz "Mensch, ich sehs, der fühlt genauso wie ich." und dann plötzlich steh ich wieder da und denk, "Ey, woher willste das denn wissen, vielleicht biste auf nem falschen Zug und prescht voll in die falsche Richtung davon." Ich hab keine Ahnung, ich weiß nichts, dass merk ich immer wieder - sehr tröstlich, dass Buddha das schon bemerkt hat. Am Freitag hat mir einer was ganz Schönes über sich gesagt "Denken ist nicht so meine Stärke.", ist schon klar, der wollte was Anderes sagen, als das, was ich jetzt so toll finde, aber ich hab ihn echt beneidet und dachte: ich würd auch gern aufhören zu denken und denken für meine größte Schwäche zu halten - wenn mir das immer klar wäre, dann könnt ich doch einfach leben, einfach genießen, einfach sein - ey, ohne dauernd über alles nachzudenken, alles abzuwägen, alles zu überprüfen - einfach machen. Das wär doch voll cool.
Guck mal, vor zwei Jahren bin ich aus meiner Ehe raus und seit dem mach ich mir Gedanken darüber, was ich hätte anders machen können, was ich anders machen werde, wie mein Traummann aussehen soll, was er tun soll, aussehen soll, machen soll - bla, bla... und jedesmal, wenn mir ein Mann begegenet, dann check ich gegen und wer kann da schon durch kommen. Nee, das ist nicht nur wegen den Exen, irgendwie hatte ich das schon immer. Mir ist voll klar - zumindest wenn ich das bei anderen sehe, wie unentspannt es ist, wenn man nur mit den Vorstellungen von jemandem konfrontiert wird. Es macht einfach keinen Spaß - es kann sich überhaupt nichts frei entfalten, fließen und ich wette, die meisten Beziehungen gehen genau daran kaputt, weil einer unbedingt seinen Plan durchdrücken will... mein Typ soll so und so sein, wenn ich ne Party gebe oder ich will jetzt aber mit ihm zusammen ziehn und dann nen Kind - komisch, wenn er nicht will - gehe ich davon aus, dass mein gegenüber immer einen Teil von mir selber spiegelt, dann ist sein Nein, ein Teil von mir, der Teil, wo ich selber dazu nein sage - also wieder, face the truth, wenn er nicht mit mir zusammen ziehn will, dann kann ich nur in mir danach suchen, wo ich nicht will... ich treff z.B. seit ich meinen Mann verlassen habe nur und zwar ausschließlich nur Männer, die noch in einer Beziehung stecken - jetzt hab ich die Wahl: ich kann entscheiden, dass Männer echt scheiße sind, weil sie alle mit mir flirten, mir Hoffnung machen, obwohl sie zu Hause ne Frau sitzen haben - verurteile, verurteile, verurteile - da kann ich schön den üblichen Alle-Männer-Sind-Scheiße-Kram verbreiten - dabei kann ich es gar nicht beurteilen, warum sie ausgehen und flirten - selbst wenn die Fakten für irgendeine Interpretation sprechen, wissen tu ich es nie, also kann ich es mir auch sparen - denn eigentlich lenkt mich das darüber nachdenken, warum andere irgendetwas tun, sie analysieren und genau verstehen wollen - nur davon ab, was denn da mit mir los ist... wieso zieh ich denn dauernd Männer an, die mich nicht ganz wollen? Wieso zieh ich Männer an, die besetzt im Herzen sind? Ich hab fast anderthalb Jahre dafür gebraucht, um mir das richtig einzugestehen, ist ja auch blöde: ich bin immer noch verbunden mit meinem Mann, den ich verlassen habe, scheiße, ja, so ist es. Ich geh aus und flirte, mach irgendwelchen Männern Hoffnung und innerlich will ich gar nicht. Es gibt so etwas wie eine Abmachung, dass ich keinen anderen Mann haben werde - klar, ich geh gerne davon aus, dass mein Ex das auch hat, schließlich weiß ich nichts davon, ob er schon ne andere Frau hatte - aber da kann ich eben auch voll aufm falschen Zug sitzen - ist aber eigentlich auch egal, weil es geht hier nur um mich - ich hab die Liste im Kopf, wie ein Typ sein soll und es hat keiner eine Chance.
Die andere Seite ist aber auch richtig. Es gibt ja nicht wirklich so viele Männer, die so richtig zu einem passen, vielleicht 2% oder sogar noch weniger - dann überleg mal, wieviele Männer du begegnest, die halt nicht passen.
Gestern hat meine Freundin ihren Typen, wegen dem sie nach Berlin gekommen ist, verlassen, weil er ihr auf ihrer Party nicht geholfen hat und Tatort schauen gegangen ist - emotional nervt mich das voll - was ist das fürn Quatsch mit diesen Ansprüchen durch die Gegend zu laufen - Freundschaft muß so und so sein. Wenn einer mich liebt, dann zeigt er das dadruch... es sind doch alles nur Konstrukte aus dem Gehirn, es kann doch alles ganz anders sein. Der Verstand ist so erfinderisch, dass er immer eine Begründung findet, die passt. Und dennoch, sie hat im Grunde Recht, denn was sie spürt und an diesem dämlichen Tatort festmacht, dass ist, dass sie beide nicht zusammen passen und sie sich die Wahrheit anschaut - wahrscheinlich hat es am Anfang sehr wohl gepasst und nun hat sie sich verändert, kann ihr Herz wieder weiter öffnen und der Typ eben nicht - nur blöde, dass diese Erkenntnis dann eine Entschuldigung im Außen finden muß: das der Typ dann gleich sich blöd verhält - vielleicht ist sein Verhalten super. Er bleibt bei sich, macht was er will - egal wie, es ist immerhin echt. Und ich finde das ist eine große Qualität, wenn Menschen echt bei sich sind. Da stößt man auf Grenzen, aber so ist das dann eben, da kann ich dann dran abgleichen, ob ich mit dem zusammen sein will oder nicht. Dann reden immer alle gerne von, ja man kann doch Kompromisse machen: nein, sag ich da nur - klar, nachdem ich acht Jahre mit einem Mann zusammen war, der mir heute vorwirft, er hätte immer gemacht, was ich gewollt hätte - hat er aber nicht. Er hat sicher gemacht, was er gemeint hat, was ich gewollt habe, aber das ist nicht das gleiche - das war seine Vorstellung davon, was ich wollen würde, was aber nicht das ist, was ich wollte - denn wenn einer die ganze Zeit macht, was der andere will, dann zeigt er nicht sich selber - und für mich als sein Gegenüber entsteht dann sowas wie eine wabellige Wand: da ist nichts, da ist niemand, nichts ist echt - da ist keine Grenze, keine Begrenzung auf die ich mich verlassen kann, an der ich mich reiben kann - es ist als ob niemand da wäre - .. Mein Ex hat mir immer vorgeworfen, ich würde einfach machen was ich will - ich habe immer den gleichen Satz geantwortet: "Was soll ich denn machen, was ich nicht will?" und ich finde das nach wie vor richtig.
Niemand, nicht mal die Eltern oder Geschwister, die einen ja nun wirklich Jahre lang erlebt haben, wissen wie man wirklich ist. Jeder im Außen bekommt mich nur in Ausschnitten mit, niemand weiß, wie ich wirklich bin. Ich bin die Einzige, die sich mir selber annähert und auch das, in Wirklichkeit, ändert sich. Ich ändere mich dauernd. Irgendwo tief in mir drin ist ein Wesenskern, nennen wir es meine Seele, die ist und bleibt, aber da drum herum sind Erfarungen, Glaubenssätze, Verurteilungen von Anderen (wie Krusten, die das wahre Ich verdecken) und das alles hat Einfluss darauf, wie ich mich nach Außen verhalte - das ist aber nicht das gleiche, wie, wer ich bin, aber die Anderen nehmen nur das Verhalten wahr als wäre das mein Sein. Wenn ich davon ausgehe, dass ich immer richtig bin, dass jede Erfahrung seinen Sinn macht - Schmerzen um mich auf eine Lektion aufmerksam zu machen/darauf, dass ich was verändern muß und Freude/Glück/Liebe um mir zu zeigen, dass ich richtig bin, dann kann ich hier langsam meinen Weg gehen. Wenn ich andere beurteile, heißt das aber auch, sie sind immer richtig - krass, wenn ich an Mörder, Vergewaltiger oder so denke - aber wenn ich davon ausgehe, dass jede Erfarung ein Prozess ist, den ich brauche um meinem Sein näher zu kommen, könnte ein Sinn darin liegen, dass ich eine so krasse Erfarung brauche, um hinterher so richtig fett zu merken, dass ich voll, aber voll schief gewickelt war und es echt nicht tiefer geht und es an der Zeit ist all diese Krusten abzusprengen und sich selber wieder zu finden. Wenn ich dann an die Opfer denke, mag ich einknicken und gar nicht weiter philosophieren - auch wenn Tipping, Spezzano oder Buddha da klare Wege gehen, ich bin durch dieses Thema noch nicht durch. Da steh ich immer noch auf der Seite der Opfer und verurteile Täter.
Mir ist schon klar, dass ich keine Möglichkeit habe andere Menschen zu beurteilen, das dadurch eigenlich unser ganzes Rechtssystem adabsurdum geführt ist. Auf der anderen Seite gibt es eine Alltagswelt in der Menschen nach Regeln miteinander auskommen müssen, Grenzen ganz klar sein müssen. Und es gibt die Ebene, wo ich Erfahrungen mache, um mich selber zu entwickeln, ob ich das nun bewußt mache oder unbewußt, machen tut das jeder. Jeder steckt in einem Prozess und wenn es der ist, in diesem Leben nichts zu sehen und hören zu wollen und einfach nur auszuhalten - ist ja vielleicht auch richtig, wer weiß das denn, wer kann denn schon beurteilen, ob es für diese Seele nicht richtig ist, in diesem Leben einfach mal nichts zu tun und zu schlafen. Wo bin ich jetzt schon wieder gelandet? Wollt doch einfach nur feststellen, dass ich schon seit zwei Jahren hier rumhample und immer noch nicht angekommen bin. Und ich immer wieder feststell: siehste, ich weiß nichts.