Dienstag, 12. Mai 2015

Schmetterlingsprozess - Tag 57/60


12. Mai 2015 Wieder eine weitere Reise ins Feuer. Erlösung folgt. Ich spür sie. 
Flieder duftet auf meinem Schreibtisch. Ich habe heute viel geweint. Am Wochenende war ich auf meinem Matrixseminar und habe mir Geld manifestiert. Seitdem lief ich hier rum und fühlte mich nicht berechtigt das soviel oder überhaupt Geld zu mir fließt. Ich fühlte mich wie eine Betrügerin, die etwas fordert, was ihr nicht zusteht. Ich erinnerte mich, dass ich mich jedes Mal, wenn ich große Mengen Geld verdiente so fühlte. Als wäre ich eine Betrügerin und wenn das jemand aufdecken würde, würden sie mir das Geld sofort wegnehmen. Ich habe das nicht verdient. Auch wenn mich jemand kennen lernt, flog dieser Gedanke immer wieder vorbei: sobald sie dich näher kennen lernen, werde sie die Hässlichkeit unter der Haut entdecken und dann werde sie dich verlassen. Lass dich lieber nicht zu sehr ein, zeig dich nicht so doll. Ich bat gestern Abend mein Feld sich diesem tiefsitzenden Glaubenssatz anzunehmen, ihn auflösen, ihn hoch holen – ich wollte ihn ansehen, greifen, die Wunde heilen, die dort hinter steckte. Der Mayakalender sagt für heute: „Alle meine Schöpfungen kommen irgendwann zur Transformation. Ich lasse es geschehen, wenn sich Altes auflöst und damit Neues ermöglicht. Der Weg ist das Ziel. Transformation ist die Beschleunigungskraft!“ Die Tagesenergie ist also auf meiner Seite – das las ich zum Einschlafen gehen und schickte die besten Wünsche für mich ins All: bitte löst das morgen auf. Transformiert, was das Zeug hält, ich gehe mit! Ich bin bereit. Ich erwachte morgens mit den Gedanken in dem Haus - in dem Raum, in dem ich immer sexuell missbraucht wurde und ich hörte seine Stimme: „Du bist ein Luder, hinter deinem unschuldigem Gesicht verbirgt sich das Böse. Du verdienst nichts, als das hier. Du hast mich verführt und wenn sie sehen, wie du wirklich bist, verlassen sie dich alle. Du bist eine Betrügerin, ein Luder, ein Dreckstück.“ Ich war ein kleines Mädchen, keine vier Jahre. Und ich war süß und unschuldig. Verdammter Dreckskerl. Er hatte mir seine Schuld gegeben und ich hatte sie genommen. Seine Sätze arbeiteten immer noch in mir. Ich nahm mein keines Mädchen in den Arm und rief sofort meine Schamanin an. Gemeinsam reisten wir wieder hin. Ich nahm mein Kind in den Arm, schützend hinter mich und trat ihm gegenüber. Er hielt seinen Blick gesenkt und wollte mich nicht ansehen. Das erste Mal im Leben fühlte ich Wut. Du blödes Arsch, schau jetzt hoch. Schau an, was hier los ist. Du wirst jetzt nicht mehr wegsehen. Schau mich an. Ich habe dir deine Worte mein ganzes Leben lang geglaubt. Ich habe sie geglaubt. Ich weinte ganz doll und konnte kaum atmen. Ich bestand darauf, dass er mich ansah. Ich war so klar und kriegerisch wie noch nie in meinem Leben. Es dauerte bis er hochschaute. Ich sah seine Scham, seinen Ekel vor sich selber, den er loswerden wollte – nichts da, dachte ich, das bleibt jetzt schön bei dir. Ich gab ihm wieder, was ihm gehörte. Seine Schuld, seine Scham, seinen Ekel, sein Kranksein. SEINS. Es dauerte immer noch eine Weile, bis er mir richtig in die Augen sehen konnte, weinte und sagen konnte: „Ich habe dich belogen. Es tut mir leid. Es war nicht richtig. Es tut mir so leid. Ich bin Sexsüchtig, ich bin krank – nicht du. Ich habe dich belogen.“ Er sagte das immer wieder. Meine Tränen versiegten langsam, je mehr er weinte. Es waren seine Tränen und auch die gab ich ihm wieder. Es war wichtig, dass ich diese Worte aus seinem Mund hörte. Noch immer sortiert sich mein System alles neu. Es bestand ein ganzes verästeltes System in mir, was aus dem Glauben an diese Lüge erwachsen war und das verödet gerade in mir und neue Verbindungen wachsen. Irgendwann konnte ich aufstehen, mein Kind in den Arm nehmen und an ihm vorbei das Zimmer verlassen. Auf dieser Reise hatte mein kleines Mädchen ein weißes Kleid an und es leuchtete wie ein Engel. Erst lag sie wie im Koma in meinem Schoß, doch jetzt hielt sie sich fest an meinem Hals. Und ich hielt sie fest im Arm. Wir gingen weiter. Im Flur des alten dunklen Hauses standen all die Menschen, die davon wusste und mir damals nicht halfen. All die, die bis heute schweigen. Ich gab auch ihnen ihre Päckchen zurück und auch sie baten mich um Verzeihung. Sie wussten es alle.
Mein inneres Kind und ich fuhren mit dem Taxi zum Bahnhof und dann mit dem Zug nach Berlin. Jetzt sind wir hier. Diese schamanische Reise dauerte nur eine halbe Stunde, doch sie war die tiefste Reise und vielleicht wichtigste, die ich zur Heilung dieses Lebens gemacht habe. Ich spüre heute den ganzen Tag dieses Kind in meinem Arm, am Hals. Es traut sich noch nicht so recht auf eigenen Beinen zu stehen. Ich geb ihr die Zeit, die sie braucht. In mir sortiert sich mein Leben neu.
Ich leuchte, unschuldig und süß. Ich habe das Leben hier verdient. Und wenn man mich kennenlernt bin ich ein guter Mensch. Auch in der Tiefe. Ich habe Reichtum, Freunde und Liebe verdient. Da kommt so kurz vor dem Ende dieses Prozesses noch mal richtig große Brocken zum Vorschein. Und ohne Euch, mein Rudel, ohne die permanente Erinnerung daran, dass ich heile, gut und liebenswert bin, ohne eure Resonanz hätte ich mich viele Schritte nicht getraut. Ich habe soviel gelernt in den letzten 57 Tagen. Es verbleiben noch 3 Tage im Schmetterlingsprozess. Ich bin geschlüpft, ich kann mich sehen, wie noch nie. Ich bin euch, meinen Spiegeln, so dankbar das ihr da seit. Denn ich liebe, mich, euch, ich liebe einfach und das ist so schön. Ich liebe diesen Tag und diese schamanische Reise, die ich machen durfte. Und ich bin bereit für jeden Prozess, der sich noch zeigt in diesen drei Tagen. Ich bin bereit. Für Feuer und Liebe. Für Stille, Wildheit und Tiefe.

Übung: Wenn ihr Begleitung für Euren Weg durchs Feuer sucht, ruft Heidi Baatz an. Oberhexe hier in Berlin, Ausbilderin im Engelwolf-Schwam. Sie ist die stärkste Kämpferin und die liebevollste Begleiterin. Sie ist Schwester, heilig und gesegnet.


Alles ist getan.
Die Heilung – die Selbstheilung – die Wandlung – die Transformation LIEF.
Es ist getan und ich weiß, ich habe es gut getan.
Aus der Serie: Löwenmilch, Dezember 2014
Papier, 40 x 54 cm, Bleistift, Acryl

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