Sonntag, 10. Mai 2015

Schmetterlingsprozess - Tag 55/60


10. Mai 2015  Schuld <-----> Verantwortlichkeit
Mich springt das Thema Schuld heute an. Es begleitet mich solange ich mich zurückerinnern kann. Mich schuldig fühlen und anderen Schuld geben. Aber auch in Form von manifestierten Schulden auf dem Konto, niemals in den grünen Zahlen sein können, egal wie gut ich verdiene (ich übersetze: egal, was ich mache, wie sehr ich mich auch bemühe, leiste, mich abrackere, Gutes tue, ich bin niemals frei von Schuld. Ich habs nicht ver-dient. Ich habe immer noch nicht genug gedient, im Sinne von Wiedergutmachung.)
Kein Thema heilt sich im Außen. Nur in mir drinnen stecken die Schlüssel für meine Heilung. Mein System weiß es EIGENTLICH ganz genau, doch mein Ego will nicht aus der Opferschleife raus. Vergebung würde heilen, aber ich halte an dem Schuld geben fest.
Durch die Text, den ich gestern und vorgestern zum Thema Widerstand geschrieben habe, bin ich gerade so drin in meinem innerem Selbstbetrug, dass ich mich nicht verarschen kann... ein guter Zeitpunkt um dieses lästige Thema Schuld anzusehen:
Da gab es einen Mann in meinem Leben, dem habe ich drei Jahre sein Leben und sein Studium finanziert. Es ging mir gut, finanziell, ich konnte es mir spielend leisten - erst – doch dann schnappte mein System zu und es ging mir nicht mehr gut (vielleicht um genau das hier zu lernen). Ich wollte nicht mehr dafür zahlen, dass ein Mann an meiner Seite ist und ich hatte nicht den Mut zu testen ob er da bliebe, würde ich ihn nicht mehr dafür bezahlen. Nein, die Wahrheit ist noch anders: ich wusste er wäre nicht mehr da, würde ich aufhören zu zahlen. Ich hatte aber auch nicht den Mut alleine zu leben. Ich mochte ihn nicht mehr, lange schon nicht mehr, weil er sich so auf meine Kosten ausruhte. Oft so fies war. Doch meine Angst auf eigenen Beinen alleine dazustehen, war so übermäßig groß, dass ich die Fesseln, die ich meinem System angelegt hatte nur immer fester zog. Ich war natürlich nicht mehr nett zu ihm – ich hab gemeckert, gefordert und gleichzeitig weiter gezahlt. Mir wird immer noch schlecht, wenn ich mir anschaue, wie ich mich damals verraten habe. Ich habe ihn nicht verlassen. Ich habe dieses Muster bis zum absoluten Zusammenbruch weiter betrieben. Ich habe meine Kunst verraten, mein Herz, all meine Fähigkeiten. Ich habe mich verleugnet. Ich bestand darauf, dass er sich ändern sollte und in diesem Bestehen, dass er mich zu retten hätte, habe ich alles verloren, was ich damals besaß. Vor allem meine Selbstliebe, meine Selbstachtung. Ich ging aus dieser Episode mit ner Firmenpleite und nem Haufen Schulden. Ich setze mich über viele, viele Jahre im Harz4 fest, weil ich die Verantwortung nicht übernehmen wollte. Das Außen spiegelt mir in der Übersetzung sehr sehr deutlich, was in mir ab ging. Jedes Detail ist eine Botschaft. Notwendig, weil ich nicht von selber in mich rein schauen wollte, weil ich der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen wollte. Weil ich die Konsequenzen nicht tragen wollte. Ich wollte die Verantwortung nicht übernehmen. Ich wollte nicht antworten, nicht handeln.
Ich übe mich immer noch in genau den Lektionen, die ich damals ignorierte. Mein System will das ich das lerne und es ist mein hartnäckigster Begleiter, mein System. Da ist kein Entkommen aus den Lektionen. Wenn ich sie schleifen lasse kommen sie sofort von Außen nach. Mein System weiß genau, wo es mich am tiefsten treffen kann und genau dort holt es mich ab. Es zwingt mich zur Änderung.
Es ist ver-rückt. Weil jeder Schritt, den ich für mich tue. Wo ich mich alleine auf eigene Beine stelle, mich mir beantworte, die Verantwortung übernehme – all diese Schritte machen mir im Ende die größte Lebensfreude. Dort finde ich plötzlich Freunde, Liebe, leb tolle Ideen und sogar das Geld findet mich wieder. Und dennoch erlebe ich immer wieder mit mir, dass ich versuche meinen Lektionen auszuweichen.
Im Kleinen hab ich das jeden Morgen kurz bevor ich mich auf die Meditationsmatte setze versucht mein Ego mich abzulenken – dann muss ich ganz dringend noch dies und das erledigen... und die zeit rinnt dahin... STOPPPP ruft mein Herz dann.
Ich möchte mich erinnern, jeden Tag, was passiert, wenn ich mein Herz verleugne, wenn ich mich verleugne. Ich möchte mich an diese harte Lektion von vor sieben Jahren erinnern, damit es mir nie wieder passiert. Ich möchte meine Imagozellen pflegen und hegen und mit gutem Dünger unterstützen. Ich möchte mich liebe, halten und heilen. Jeden Tag, jede Stunde, jeden Augenblick. Denn nur wenn ich authentisch da bin, diene ich wirklich mir und allen anderen. Ich darf mir vergeben. Dafür dass ich mir so schlecht getan habe, mir, diesem Mann und allen die mich in dieser Zeit beobachten mussten – wie meine Kinder. Das fällt mir am schwersten, mir zu vergeben, dass ich so war und sie mich so erleben mussten und so was von mir lernten. Ich fühle in mir den Grund – ich hatte Angst zu sterben. Ich spüre noch immer wie sich mein Hals zuzieht wenn ich es wieder fühle. Da sind noch immer schichten, die gefühlt werden möchten. Ich weiß nicht aus wie vielen Inkarnationen ich diese Angst in mir hatte, aber sie war mächtig. Ich hab ihr irgendwann gestellt und gefühlt wie mächtig, verzweifelt und tief sie war. Dieser Anteil in mir hatte so viel Widerstand aufgebracht um diese alten Schmerzen, diese erstickende Übelkeit nie wieder zu fühlen. Ich dachte es wäre leichter mich zu verraten, als dies erneut zu fühlen. Doch es führte mich in den Tod. An einem Punkt gibt es nur eine Entscheidung: will ich leben oder sterben. Und ich wollte leben, für meine Töchter. Und ich habe mich gestellt. Stelle mich noch, jeden Tag. Ich kann mir heute vergeben, dass ich so lange gewartet habe, bis ich mich stellte. Ich kann mir vergeben, dass ich mich und alle anderen so schlecht behandelt habe. Ich weiß warum. Ich konnte es in mir spüren, diese große Angst und deswegen kann ich mir vergeben. Indem ich der Wahrnehmung das meine Angst so groß ist Aufmerksamkeit schenkte, hatte ich den Schlüssel in der Hand, mir meine Unfähigkeit zu vergeben. Ich schaute meiner Angst ohne Angst ins Gesicht, beobachtete sie. Ich nahm sie ernst, ich schenkte ihr Beachtung, Licht und Liebe und das hat sie in mir geheilt. Ich sah aber auch die Hässlichkeit, die ich damit mir und anderen antat – und das war mein Motor. Daraus entstand mein Mut mir wirklich ins Gesicht zu sehen. Ich bin meinem System unendlich dankbar, dass es mich so krass vorgeführt hat, denn ohne diese schrecklichen Erfahrungen die ich machen durfte, hätte ich dies alles niemals angesehen. Nur die Hässlichkeit, der Schmerz, die Todesnähe haben mich wachgemacht. Und ich danke zutiefst diesem Mann, der sich dafür zur Verfügung gestellt hat. Ohne seine Penetranz, ohne seine Weigerung hätte ich diese Kertwendung in meinem Leben nicht genommen. Ich trage mich heute, meine Antworten und meine Liebe. Ich handele heute nach dem was mein Herz mir sagt.
Wenn es eine Schuld gibt, dann ist es die, dass ich es mir schuldig bin. Ich bin mir schuldig meine Tapas jeden Tag zu machen, Lebensfreude zu fühlen, liebevolle Menschen um mich zu haben. Ich bin mir schuldig, dass es mir gut geht, ich meine Talente fördere. Das ich mich sehe, mich zeige, meine Kanäle öffne, damit ich Liebe empfange. Das bin ich mir schuldig!


Übung: Ysop Räucherungs-Meditation. Ysop reinigt das System aus der Schuld in die lebensfrohe Handlung.  

Löwenmilch.
Nicht ein Tag. Nicht eine Sekunde Deiner Inkarnationen war jemals vertan, ist vergessen.
Alles hatte immer einen Sinn.
42 x 60 cm. Papier, Tusche, Bleistift, Dez. 14

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