10. Mai 2015 Schuld <-----> Verantwortlichkeit
Mich springt das Thema Schuld
heute an. Es begleitet mich solange ich mich zurückerinnern kann. Mich schuldig
fühlen und anderen Schuld geben. Aber auch in Form von manifestierten Schulden
auf dem Konto, niemals in den grünen Zahlen sein können, egal wie gut ich
verdiene (ich übersetze: egal, was ich mache, wie sehr ich mich auch bemühe,
leiste, mich abrackere, Gutes tue, ich bin niemals frei von Schuld. Ich habs
nicht ver-dient. Ich habe immer noch nicht genug gedient, im Sinne von
Wiedergutmachung.)
Kein Thema heilt sich im Außen.
Nur in mir drinnen stecken die Schlüssel für meine Heilung. Mein System weiß es
EIGENTLICH ganz genau, doch mein Ego will nicht aus der Opferschleife raus.
Vergebung würde heilen, aber ich halte an dem Schuld geben fest.
Durch die Text, den ich gestern und
vorgestern zum Thema Widerstand geschrieben habe, bin ich gerade so drin in
meinem innerem Selbstbetrug, dass ich mich nicht verarschen kann... ein guter
Zeitpunkt um dieses lästige Thema Schuld anzusehen:
Da gab es einen Mann in meinem
Leben, dem habe ich drei Jahre sein Leben und sein Studium finanziert. Es ging
mir gut, finanziell, ich konnte es mir spielend leisten - erst – doch dann
schnappte mein System zu und es ging mir nicht mehr gut (vielleicht um genau
das hier zu lernen). Ich wollte nicht mehr dafür zahlen, dass ein Mann an
meiner Seite ist und ich hatte nicht den Mut zu testen ob er da bliebe, würde
ich ihn nicht mehr dafür bezahlen. Nein, die Wahrheit ist noch anders: ich
wusste er wäre nicht mehr da, würde ich aufhören zu zahlen. Ich hatte aber auch
nicht den Mut alleine zu leben. Ich mochte ihn nicht mehr, lange schon nicht
mehr, weil er sich so auf meine Kosten ausruhte. Oft so fies war. Doch meine
Angst auf eigenen Beinen alleine dazustehen, war so übermäßig groß, dass ich
die Fesseln, die ich meinem System angelegt hatte nur immer fester zog. Ich war
natürlich nicht mehr nett zu ihm – ich hab gemeckert, gefordert und
gleichzeitig weiter gezahlt. Mir wird immer noch schlecht, wenn ich mir
anschaue, wie ich mich damals verraten habe. Ich habe ihn nicht verlassen. Ich
habe dieses Muster bis zum absoluten Zusammenbruch weiter betrieben. Ich habe
meine Kunst verraten, mein Herz, all meine Fähigkeiten. Ich habe mich
verleugnet. Ich bestand darauf, dass er sich ändern sollte und in diesem Bestehen,
dass er mich zu retten hätte, habe ich alles verloren, was ich damals besaß. Vor
allem meine Selbstliebe, meine Selbstachtung. Ich ging aus dieser Episode mit
ner Firmenpleite und nem Haufen Schulden. Ich setze mich über viele, viele
Jahre im Harz4 fest, weil ich die Verantwortung nicht übernehmen wollte. Das
Außen spiegelt mir in der Übersetzung sehr sehr deutlich, was in mir ab ging.
Jedes Detail ist eine Botschaft. Notwendig, weil ich nicht von selber in mich
rein schauen wollte, weil ich der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen wollte. Weil
ich die Konsequenzen nicht tragen wollte. Ich wollte die Verantwortung nicht
übernehmen. Ich wollte nicht antworten, nicht handeln.
Ich übe mich immer noch in genau
den Lektionen, die ich damals ignorierte. Mein System will das ich das lerne
und es ist mein hartnäckigster Begleiter, mein System. Da ist kein Entkommen
aus den Lektionen. Wenn ich sie schleifen lasse kommen sie sofort von Außen
nach. Mein System weiß genau, wo es mich am tiefsten treffen kann und genau dort
holt es mich ab. Es zwingt mich zur Änderung.
Es ist ver-rückt. Weil jeder
Schritt, den ich für mich tue. Wo ich mich alleine auf eigene Beine stelle, mich
mir beantworte, die Verantwortung übernehme – all diese Schritte machen mir im
Ende die größte Lebensfreude. Dort finde ich plötzlich Freunde, Liebe, leb
tolle Ideen und sogar das Geld findet mich wieder. Und dennoch erlebe ich immer
wieder mit mir, dass ich versuche meinen Lektionen auszuweichen.
Im Kleinen hab ich das jeden
Morgen kurz bevor ich mich auf die Meditationsmatte setze versucht mein Ego
mich abzulenken – dann muss ich ganz dringend noch dies und das erledigen...
und die zeit rinnt dahin... STOPPPP ruft mein Herz dann.
Ich möchte mich erinnern, jeden
Tag, was passiert, wenn ich mein Herz verleugne, wenn ich mich verleugne. Ich
möchte mich an diese harte Lektion von vor sieben Jahren erinnern, damit es mir
nie wieder passiert. Ich möchte meine Imagozellen pflegen und hegen und mit
gutem Dünger unterstützen. Ich möchte mich liebe, halten und heilen. Jeden Tag,
jede Stunde, jeden Augenblick. Denn nur wenn ich authentisch da bin, diene ich
wirklich mir und allen anderen. Ich darf mir vergeben. Dafür dass ich mir so
schlecht getan habe, mir, diesem Mann und allen die mich in dieser Zeit beobachten
mussten – wie meine Kinder. Das fällt mir am schwersten, mir zu vergeben, dass
ich so war und sie mich so erleben mussten und so was von mir lernten. Ich
fühle in mir den Grund – ich hatte Angst zu sterben. Ich spüre noch immer wie
sich mein Hals zuzieht wenn ich es wieder fühle. Da sind noch immer schichten,
die gefühlt werden möchten. Ich weiß nicht aus wie vielen Inkarnationen ich
diese Angst in mir hatte, aber sie war mächtig. Ich hab ihr irgendwann gestellt
und gefühlt wie mächtig, verzweifelt und tief sie war. Dieser Anteil in mir
hatte so viel Widerstand aufgebracht um diese alten Schmerzen, diese
erstickende Übelkeit nie wieder zu fühlen. Ich dachte es wäre leichter mich zu
verraten, als dies erneut zu fühlen. Doch es führte mich in den Tod. An einem
Punkt gibt es nur eine Entscheidung: will ich leben oder sterben. Und ich
wollte leben, für meine Töchter. Und ich habe mich gestellt. Stelle mich noch,
jeden Tag. Ich kann mir heute vergeben, dass ich so lange gewartet habe, bis
ich mich stellte. Ich kann mir vergeben, dass ich mich und alle anderen so
schlecht behandelt habe. Ich weiß warum. Ich konnte es in mir spüren, diese
große Angst und deswegen kann ich mir vergeben. Indem ich der Wahrnehmung das
meine Angst so groß ist Aufmerksamkeit schenkte, hatte ich den Schlüssel in der
Hand, mir meine Unfähigkeit zu vergeben. Ich schaute meiner Angst ohne Angst
ins Gesicht, beobachtete sie. Ich nahm sie ernst, ich schenkte ihr Beachtung,
Licht und Liebe und das hat sie in mir geheilt. Ich sah aber auch die
Hässlichkeit, die ich damit mir und anderen antat – und das war mein Motor.
Daraus entstand mein Mut mir wirklich ins Gesicht zu sehen. Ich bin meinem
System unendlich dankbar, dass es mich so krass vorgeführt hat, denn ohne diese
schrecklichen Erfahrungen die ich machen durfte, hätte ich dies alles niemals
angesehen. Nur die Hässlichkeit, der Schmerz, die Todesnähe haben mich
wachgemacht. Und ich danke zutiefst diesem Mann, der sich dafür zur Verfügung
gestellt hat. Ohne seine Penetranz, ohne seine Weigerung hätte ich diese
Kertwendung in meinem Leben nicht genommen. Ich trage mich heute, meine
Antworten und meine Liebe. Ich handele heute nach dem was mein Herz mir sagt.
Wenn es eine Schuld gibt, dann ist
es die, dass ich es mir schuldig bin. Ich bin mir schuldig meine Tapas jeden
Tag zu machen, Lebensfreude zu fühlen, liebevolle Menschen um mich zu haben.
Ich bin mir schuldig, dass es mir gut geht, ich meine Talente fördere. Das ich
mich sehe, mich zeige, meine Kanäle öffne, damit ich Liebe empfange. Das bin
ich mir schuldig!
Übung: Ysop
Räucherungs-Meditation. Ysop reinigt das System aus der Schuld in die
lebensfrohe Handlung.
Löwenmilch. Nicht ein Tag. Nicht eine Sekunde Deiner Inkarnationen war jemals vertan, ist vergessen. Alles hatte immer einen Sinn. 42 x 60 cm. Papier, Tusche, Bleistift, Dez. 14 |
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