7. Mai 2015 Freya. Seherin.
Geliebte. Kriegerin.
Freya. Ich hatte bisher ihre
Amazonenenergie in mir nötigt. Ich brauchte Schutz, also fühlte ich ihre
Kriegerin. Die mutige, tapfere, die sich stellt. Freya. Doch das gestern, war
etwas ganz anderes. Wir alle, die ihre Anteile waren, haben uns gestellt, mutig
– den Anblick der Leiber im Raum hätte man verwechseln können mit einem
Kriegsfeld. Wir gaben uns hin um zu sterben. Waren bereit zu sterben. Tiefstes
leben erwachte.
Was dabei heraus kam, war ein
Meer. Tiefes blaues dunkles Meer. Umhüllendes Wasser, Ruhe. Lustvolle Hingabe
gepaart mit zarter, tiefer Verbundenheit. Ich habe das erste Mal in meinem
Leben gefühlt, was Verbindung ist. Wir waren eine Masse, eine Einheit, eins. Freya.
Es ist Ruhe, Frieden, Stille in mir. Ich habe viele Aufstellungen erlebt, aber
noch nie diese Tiefe. Ich habe viele Heilschritte erlebt, aber noch nie dieses
Ankommen. Ich habe eine handvoll Erde in der Tasche, König Arthus ist
wiedererweckt und vermählt mit einer Jungfrau. Die Gräber erstanden auf, aus
der Erde wuchs die Nahrung zur Heilung, sie brauchte heiliges Blut. Es waren
viele kleine Schritte die wir gemeinsam gingen. Jeder gab seines, jeder für
jeden. Freya. Der eine sprach, der anderen handelte, der nächste fühlte – wir
waren ein Körper, ein erleben. Freya.
Ich war die Sexualität. Erst
erhängt und angekettet am Kreuz, heraus gezogen aus dem Raum des Seins. Bewegungslos.
Im Tarot die Karte des Gehängten. Steif und mit nem Stock im Arsch waren meine
Worte, nicht vorhanden außer im Schmerz, in der Vergewaltigung, im Tod. Die
Jungfrau heilte die Weiblichkeit mit der zarten Bewegung auf ihrem Pferd. Alles
spielte zusammen, jedes Wort, was gesprochen war, erhöhte die Heilung für alle.
Arthus tanze auf den Gräbern bis er zusammen sank. Mir war als wenn der Taumel
seiner Sexsucht ihn dahinraffte. Ich sank hernieder, als er starb. Die Fesseln
lösten sich zwar, aber ich war kraftlos gelähmt. Alles erlag bis das Wasser
floss. Drei Frauen streichelten mich zart. Feine Erotik erweckend. Liebe. Freya.
Ich war geborgen und aufgehoben. Das Fühlen des Schmerzes brachte eine zarte
kleine Bewegung – nichts großes, eher sanft, fein und tief. Freya. Die Jungfrau
an meiner Seite, die Jungfrau an der Seite der Sexualität – ich lag in ihrem
Schoss – ein sehr schönes Bild. Die Erinnerung an die Leiden der vergangenen
Liebschaften brach die Wunde auf. Als aller Schmerz durch mich
hindurchgeflossen war, konnte ich auferstehen. Freya. Ich gab der Erde das
heilige Blut der Weiblichkeit zurück. Das war der Schlüssel für die geheilte
Sexualität. Die Sexualität war zart, weich und voller Wolllust. Welch Geschenk an
mich. Freya. Alle brauchten Nachnährung. Die Erde gab ihre Gaben. Weissdorn war
für mein Herz wichtig. Es floss Wein und Vulvas aus Marzipan, Kuchen,
Erdbeeren. Ich übergab Arthus an die Jungfrau und hielt die Brüste der
Schwangeren aus denen die Kraft der Weiblichkeit floss wie ein Sternenstrahl.
Freya. Danke, geliebte Freya. Freya, Seherin, Geliebte, Kriegerin, ich nehme
dich in mir auf. Gezündet sei diese Kraft, diese Sanftmut, diese Stärke.
Königin. Es gibt Hoffnung, sagte sie. Ich spür sie, die Hoffnung. Freya. Danke,
geliebtes Rudel. Danke, dass ich das erleben darf.
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