Atem ist Leben
Von
Luft und Liebe allein können wir leben. Mit dem ersten Atemzug machen wir den
ersten Schritt in unsere Selbstständigkeit. Mit dem ersten Atemzug beginnen wir
unser eigenes, von der Mutter selbstständiges Leben nach der Geburt. Jeder
Schmerz lässt sich mit Atmung in Bewegung bringen. Wir können uns mit
Sauerstoff befüllen und entspannen. Doch keiner, all dieser Atemzüge entsteht
durch unsere Willenskraft. Wenn wir uns genauer betrachten stellen wir fest,
wir werden geatmet. Wir können den Atem anhalten, doch der Atemreflex
lässt uns weiteratmen. Unsere Willenskraft reicht nicht aus
um den Atem für immer zu stoppen. Wir werden geatmet. Atem ist Liebe. Wir
werden geliebt.
Im Yoga oder der Vipassanameditation ist die Atmung in Verbindung mit der Körperübung
die Konzentration auf das Hier und Jetzt. Der Atem ist immer die Verbindung von
Außen und Innen. Wir können den Atem beobachten. Wenn wir aufgeregt sind
beschleunigt sich die Atmung, wir hyperventilieren oder wir halten den Atem an
vor Angst oder Aufregung. Die Energie von Sauerstoff ist reinstes Lebenselexier.
Die Energie von Sauerstoff bringt einen Fluss in unser
Leben. Wenn wir meinen uns beweisen zu müssen, dass wir alles alleine können,
uns dabei aber zerbrechlich und ängstlich fühlen. Wenn wir sehr hart arbeiten
und keine Mühe scheuen alles alleine zu schaffen. Wenn wir immer und zu jeder
Zeit bereit sind uns zu trennen. Wenn wir direkt explodieren, Wutausbrüche
bekommen, wenn es nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen, dann kann uns die
Energie von Sauerstoff helfen. Sie bringt uns zurück in die Verbindung mit dem
Außen. Sauerstoff bringt uns aus der Abhängigkeit und aus der uns abtrennenden Unabhängigkeit
in die Interdependenz. In ein wechselseitiges auf einander eingestellt und
angewiesen sein. In die Partnerschaft, weg von der ziehenden Forderung einer
Beziehung.
Wir brauchen Wertschätzung und die Beachtung, wir brauchen
Liebe, wie die Luft zum atmen. Diese Energie gibt den zornigen zu kurz
gekommenen Anteilen in uns wieder Luft zum Atmen. In erster Linie brauchen wir
unsere eigene Liebe und in der Spiegelung auch die der liebsten Menschen. Wir
sind Hordentiere und der Atem, der Fluss des Lebens, verbindet uns mit der
Welt, mit den Menschen. Wenn wir aus dem Denken der Dualität heraustreten und
die Verbundenheit zwischen den Menschen erfahren. Wenn wir quantenphysikalisch
begreifen, dass alles miteinander verbunden ist, dann ist die Luft, der
Sauerstoff das unsichtbare Bindungsmittel hier auf Erden das alles umhüllt und
verbindet. Im Wasser können wir uns die Verbindung besser vorstellen weil
Wasser sichtbar und spürbar auf der Haut ist. Wir spüren die Wellen, die ein
anderer schlägt. Das Wasser ist wie eine Masse die zwischen dem Felsen und dem
vorbei schwimmendem Fisch ist. Niemals würden wir es so beschreiben, dass dort
im Meer die Fische im Nichts
schwimmen. Zwischen ihnen erkennen wir das Wasser als Substanz. Doch hier zu
Lande meinen wir, die Luft zwischen uns wäre Nichts. Leere. Doch auch hier zu
Lande können wir die Luft spüren, wenn sie glüht. Den Wind auf der Haut. Dieser
Sauerstoff ist die reine Energie des Lebens, die Verbindung allen Seins
miteinander. Luft ist Liebe. Möge sie uns fluten und fluten und immer wieder fluten. Und uns das Einssein mit allem was hier ist immer deutlicher vor Augen führen. Luft ist unsere Verbindung. AHO
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