Das Selbst in der Gemeinschaft
Jetzt, nach dem Feuer, sind wir gereinigt und neu geschlüpft. Wiedergeboren und nun brauchen wir die Milchmittel, die Nahrung der Urmutter. Alle nicht Veganer ernähren sich täglich mit der Muttermilch der Kühe, dem Urmuttertier, was die menschliche Spezies schon seit jahrhunderten nachnährt. Ich habe mich schon oft gefragt, ob wir Menschen diesen verwirrten Ritt der Industrialisierung überlebt hätten, hätten wir nicht soviel Mutterliebe von den Kühen bekommen. Einen großen, tiefen Dank für diese wunderschönen Wesen, die Kühe. Doch im Phönixprozess ist es nicht die Kuhmilch, sondern die Pferdemilch, die nachnährt:
Das Pferd steht für ungebändigte Abenteuerlust und
Freiheitsdrang. Der Ruf des Unbekannten in die weite Prärie. Eine unabhängig und starke Energie. Sie steht für die Freude am Sprung ins kalte Wasser. Sie hat den
Spürsinn für den richtigen Weg in sich. Es ist eine Meisterschaftsenergie. Es geht um den Mut, dass wir der
eigenen Aufgabe folgen. Mit dieser Energie kann eine schnelle und ungeplante Entwicklung
stattfinden. Wild und frei.
Gleichzeitig ist das Pferd ein
domestiziertes Herdentier, was eine hohe Anpassungsfähigkeit aufweist. Im
Herdentrieb zeigt sich der Wunsch nach Anerkennung.
Wir wollen für unsere Leistungen geliebt werden. Im Herdentier zeigt sich der tiefe Wunsch nach Verbundenheit.
Es scheint
als würden wir zwei widersprüchliche Energien in Einklang bringen müssen.
Ein subjektiv empfundener Ausbruch aus der Gefangenschaft, das Pferd ist ein
Fluchttier, in gleichzeitiger Verbindung im Einssein mit der Herde.
Die unerlöste Energie kann sich in Kampf und Mühsal
zeigen, in der Unfähigkeit, das wir unsere Ziele erreichen und dauernd vor Hindernisse laufen. Wir fühlen uns überlastet bis hin zum Bluthochdruck. Auf der Rennbahn des Lebens tun wir
alles, checken die Konkurrenten ab. Wir haben Angst in Beziehungen zu gehen,
weil die Anpassung uns von den eigenen Bedürfnissen wegtreibt. Wir haben Angst
das der Partner zu stark wird und gleichzeitig große Angst verlassen zu werden.
Das eingesperrte Pferd tritt und beißt um sich. Flucht. Ausbrechen, Rennen bis
der hohe Blutdruck sich wieder senkt. Mein männlicher Anteil braucht dieses Mittel ganz sicher.
Die Energie der Pferdemilch kann das geschundene Herz
wieder heilen. Sie stärkt die Verbindung zum Urvertrauen in die Mutter, in die
Herde, in die Verbundenheit mit der Seelenfamilie. Gemeinsam sind wir stark und du darfst sein, wie du bist. Hier in der Herde ist Lieben was Ist, die größte Kraft. Wir dürfen unsere Zeit brauchen, dürfen allein sein und wiederkommen, dürfen frei sein und verbunden gleichzetig. Dafür ist hier genügend Raum in der Gemeinschaft. Die Kraft des Pegasus
verleiht Flügel. Diese Energie hilft uns unsere Kraft wieder anzunehmen und unserem
Instinkt zu trauen, im Notfall auch zu fliehen – gemeinsam mit der ganzen Herde! Und die Herde braucht uns, unsere ganz spezifischen Kräfte, genauso authentisch, wie wir sind. Jeder auf seine Weise, bunt gemischt und anders. Möge der Spürsinn in uns ganz deutlich hörbar sein für unseren eigenen Weg in der Gemeinschaft. Möge die Gleichzeitigkeit des gemeinsam und alleine in uns wachsen. Möge die Idee, dass Verbindung entweder unabhängig oder abhängig ist, sich auflösen in wahre Bindung, in der wir uns gehalten fühlen und auf eigenen Beinen stehen. Gleichzeitigkeit ist die Zauberkraft, die uns die Pferdemilch schenkt. AHO
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