Mittwoch, 27. Juli 2016

Aktivierung des Heilnetzes über Berlin - 11. Schritt

Die Leichtigkeit

Lichtenrade,
Mahlower Grenzgraben
52.376783, 13.407565

27.7.2016
Die Zündung der Leichtigkeit ist erst sechs Tage her und seitdem ist sooo viel passiert, dass ich gar nicht hinterher komme. Der 21. war ein heißer Sonnentag, so einer wo´s knallt und der Sommer am Ende dennoch die Grillen zirpen lässt, weil im Ende immer Frieden ist. Die Leichtigkeit lehrte mich als erstes, dass ich nicht auf sie warten muss, bis alles geklärt ist, bis jede Wunde in mir geheilt ist, bis ich mit jedem wieder gut bin und genug verdiene und alles so ist, wie ich eine das es gut für mich wäre, sondern die Leichtigkeit IST. Sie ist da, immer, neben dem Schmerz, neben der Trauer, neben dem Krieg, neben dem Terror, der Verzweifelung, der Illusion, neben dem Tod. Sie wartet auf unsere Einladung. Immer. Und sie ist das Geheimnis für Heilung. Die Lektion der Leichtigkeit ist die Erlaubnis in uns, das Gleichzeitig Leichtigkeit sein darf. Wir sind es, die uns entscheiden, dass Schwere nicht leicht sein darf, dass Schmerz nicht leicht sein darf, dass Neben Traurigkeit kein zweites Gefühl passen würde. Aber das stimmt nicht. In Wirklichkeit haben ein ganzes Potpurrie an Gefühlen gleichzeitig, eine ganze Palette. Heilung funktioniert viel besser, wenn wir jeden Tag uns drum kümmern, dass wir uns freuen. In meinem Notfallkoffer für die ganz schwarzen Tage ist ein Brief an mich über die schönsten Momente meines Lebens, Witze über die ich mich jedes Mal scheckig lache, Fotos von Momenten die urkomisch waren – und es funktioniert. Ein schiefes Lächeln schafft das Lesen dieses Brief immer. Als ich damals anfing mit meiner Traumatherapie habe ich die Idee des Notfallkoffers sehr ernst genommen und neben dem Koffer, meine Ganze Wohnung in einen Notfallkoffer verwandelt: Altäre mit Erinnerungen und guten Wünschen – ich hab glaub in jedem Zimmer zwei davon... lach. Ich fand die Idee des Notfallkoffers so gut, dass ich sie auf mein ganzes Leben anwenden wollte – das war ja auch der Grund, warum ich den Schmetterlingsprozess so erforschen wollte, weil ich selber Skills in der Hand haben möchte, die mich beruhigen, wenn ich so traurig bin. Die meinen heißen Schmerz lindern. Die mir Mut schenken dass ich weitergehe. Und die Idee hinter diesem Schritt ist es, die sich immer wieder einstellte: wir dürfen, wir sollen, es ist wie die Idee hinter unserem menschlichen Dasein: es soll LEICHT sein. Schwere soll leicht sein – sie darf da sein und ist gleichzeitig leicht. Selbst im Krieg, selbst auf der Flucht, selbst in Trauer ist es gut, wenn wir jeden Tag Singen, wenn wir eins zwei Schritte Tanzen, wenn unser Lachen erklingt. Wenn wir den Fokus aufrichten können, die Bäume in ihrer stoischen Kraft im Wind wiegen sehen, hören das die Vögel immer noch fröhlich zwitschern, dass die zertretenen Blumen nachwachsen – die Liebe lässt sich nicht zerstören, sowie die Natur immer nachwachsen wird. Sie wird noch da sein, wenn wir Menschen diesen Planeten lange verlassen haben, wieder und wieder wird sie sich erneuern und neue bunte Formen finden. Und wir dürfen uns die Erlaubnis geben es ihr gleich zu tun. Wir wachsen einfach weiter, wir finden einen neuen Weg durch den Asphalt hindurch, irgendwo ist schon eine Lücke. Und dann ist sind da Blumen und Asphalt, gleichzeitig.
Ich hatte die Chance mir die Entstehung meiner Schwere noch einmal genau anzusehen. Es passierte, dass ein geliebter Mensch aus meinem Leben ging. Und die Geschichte bot sich an voller Ärger über das Ungesehen zu sein, so ungerecht behandelt, so falsch interpretiert. Und ich konnte erzählen was ich wollte, keine Chance. Meine Worte wurden verdreht, meine Taten gegen sich bezogen. Mein Gegenüber war davon überzeugt, dass ich lieblos handeln würde und mein Angebot, mein Handeln aus meiner Sicht in Liebe zu sehen, bleib unbeachtet. Ich konnte sehen, wie mein Gegenüber in Schwere verfiel und trotzig beharrte, sich abwandte und ging. Ich konnte sehen, wie sich die ziegste Widerholung eines inneren Filmes abspielte in dem die Rollen zwischen Opfer und Täter festgeschrieben waren. Es war eine unumstößliche innere Entscheidung – hier draußen war nichts davon vorhanden. Ich konnte erleben, wie Projektion funktioniert. Vor mir war eine Leinwand auf der sich der Film meines Gegenübers abspielte. Was er mit mir zu tun hatte, konnte mein Gegenüber nicht mehr erkennen. Es war ein großes Geschenk diese Differenz zwischen meiner Geschichte und der Geschichte meines Gegenübers zu bemerken, denn genau an dieser Stelle fand die eigene Entscheidung statt, etwas leicht oder schwer zu betrachten. Ich konnte die Kraft seiner Entscheidung beobachten und ihn nur gehen lassen. 
Was wir Wahrnehmung nennen, ist Interpretation. Wenn wir Schwere fühlen, erleben wir gerade keine Wahrheit, sondern die Interpretation der Angst. Wir erleben eine Situation und lassen sie einrasten in unser altes Erfahrungsraster. Was abweicht wird einfach ignoriert und so wird jede Situation passend gemacht. Unser Verstand ist da schnell und schlau – das ist so und so und das kennen wir und fertig. Sofort schützen, sofort gehen, wehren, Herz verschließen. Wong – Tür zu gefallen. Aus. Wir sind verhaften in Erfahrungen der Vergangenheit, schon zwei, drei ähnlich scheinende Momente lassen sofort unseren inneren Film abfahren und dann sind wir weg. Der „Kurs in Wundern“ arbeitet in der Tiefe mit diesem Phänomen. Ich empfehle dieses Werk. Ich hab den schon zweimal komplett gemacht und gerade lese ich ihn wieder und wieder merke ich, noch mehr Tiefe, die da wachsen darf. Die Grundannahme ist das es im Grunde nur Liebe oder Angst gibt. Das eine ist wahr und das andere ist immer falsch. Immer Fiktion. Solange wir uns in der Fiktion, andere sagen im Traum bewegen (im Gegensatz zu erwacht sein) versuchen wir gegen die Fiktion zu kämpfen, die Fiktion zu ändern – doch das kann nicht gelingen, denn eine Fiktion bleibt eine Fiktion, auch verändert bleibt sie eine Fiktion. Der einzige Weg ist die Fiktion vollständig und ganz zu verlassen. Solange wir ihr Glauben schenken, nähren wir sie. Solange wir uns für Angst entscheiden, geben wir der Angst die Macht der Wahrheit. Wir haben es in der Hand, ob wir der Liebe glauben oder der Angst – das ist die Wahl, die wir treffen. Wir dürfen stoisch bei der Liebe bleiben.
Auf diese Weise, dass wir darauf bestehen, dass unsere Interpretation Wahrheit ist, geben wir der Fiktion Kraft und kreieren Leid – Schwere – und der Umkehrschluss ist, dass jedes Mal, wenn wir Schwere in uns fühlen, wenn es im Leben Schwer läuft, dann interpretieren wir gerade in die falsche Richtung. Dann machen wir gerade einen Fehler. Liebe ist leicht! Liebe kann leicht loslassen, den Anderen seinen Weg gehen lassen. Es ist krass zu bemerken, wir sich ein Gegenüber trotz den Angebotes der Liebe für die Angst entscheidet, sich selber damit am meisten verletzt und wir können nur zusehen, wie dies passiert. Das heißt, ich kann niemanden retten, niemanden vor seinen Schmerzen bewahren. Das ist auch eine Illusion, wenn ich denke, ich brauche nur Glassehandschuhe tragen und alle Fettnäpfchen umrunden und dann würde durch mein Verhalten niemand verletzt.
Ich werde immer die Wunden der Anderen berühren. Ich kann gar nicht umsichtig und achtsam genug sein, weil ich kann nicht alle Wunden eines anderen Menschen kennen. Und sein System läd immer wieder dazu ein, dass seine Wunde sich zeigen mögen, dass kennen wir alle aus der Aufstellarbeit. Leben ist nicht anders als Aufstellungen. Das heißt, wir sind unschuldig. Immer. Alle. Und das heißt nicht, dass wir einen Freifahrtschein für alles haben – das ist Quatsch. Ich verletze mich jedes Mal, wenn ich nicht aus Liebe handle. Doch manchmal muss ich aus Liebe auch gehen, für mich gehen und mein Gegenüber hat die tiefe Traumawunde des Verlassenwerdens – ich kann deswegen nicht mein Herz verleugnen und bleiben – er wird Schmerzen haben – und das ist gut so, weil er seine alte Wunde erneut heilen kann. Jeder ist für seine Prozesse zuständig. Wir sind unschuldig. Alle. Hierdrin liegt das Geheimnis der Leichtigkeit, denn Schuld macht schwer.

Heyhey, ich zünde die Mitte, am Alex zünde ich wieder die Mitte, die bedingungslose Liebe. Der Wind weht schmeichelnd und erfrischend um den Turm. Die Vögel zwitschern fröhlich.
In der Tram steht ein Werbeplakat über uns: Finden wir Begeisterung, Freiräume, Ideen, Internationalität, Innovation, unsere Talente und die Teams dafür. Entwickeln wir uns! Nehmen wir die Herausforderung an.
Ich find das immer super spannend, wie die Botschaften überall stehen, wir dürfen sie lesen!
Wir fahren zu weit mit der Tram, weil wir dieses Plakat so genau lesen. Ich denke, wie schnell gehen wir zu weit, wenn wir Spaß haben und merken gar nicht mehr, wo unsere Grenze ist. Franziska meint, wir entdecken dann eben Neues und fahren wieder zurück. Na und?
Ja, na und!
Ich konnte es schon oft erleben, wie Freude neben tiefster Prozesse gleichzeitig da ist. Da wo der Weg tief ist, wo wir die größten Widerstände habe, da ist es leicht. Da ist Heilung. Wir dürfen das Paradoxon der Gleichzeitigkeit erfahren und lieben lernen. Das schenkt uns den Mut für Loslassen und die Neugierde auf Neues.




Heyhey, hier am Stadtrand, auf dem Mauerweg, unter Bäumen geschützt, zünden wir die Leichtigkeit. Es ist wie ein Wind, wie ein violetter, blauer, rosa Nebel, der losströmt und sich auf den Weg durch die Stadt macht. Er durchflutet die Stadt mit Leichtigkeit. Mögen die Menschen Tanzen, auch wenn sie traurig sind. Mögen die Menschen lachen, auch wenn sie Schmerzen haben. Tiefste Freude sei geweckt. Kieksende Kinderstimmen im kalten Wasser, küssende Liebespaare im Mondlicht, Handstand hüpfende Spaziergänge, Wälder, Tiere, Pflanzen, sie alle sind in diesem Sommer wieder in größter Fülle da. Das pralle Leben zeigt sich in dieser Zeit, genießen wir es, voller Hingabe und Dankbarkeit für jede Sekunde, die wir hier sind.






Wir alle wollen, dass unser Leben richtig, richtig gut ist du wir haben es verdient. Jeder, auf der ganzen Welt. Lassen wir uns nicht verwirren über die Ziele, was richtig, richtig gut ist. Nicht die Werbung bestimmt was wir wollen, sondern unser Herz. Kein Konsum, keine sonnenbebrillten Koksparties sind es, die uns glücklich machen. Ja, der Gegenspieler der Leichtigkeit ist Leere und Trägheit. Lebenszeit ist unser höchstes Gut. Liebe und Begegnung das Geschenk. Neues entdecken, Abenteuer unsere Energie. Spielen wir. Tanzen wir. Lieben wir. Wahrheit und Herzenstreue. Über die Gleichzeitigkeit finden wir Vergebung mit Allem. Seien wir weich und fließend. In der Meditation werden wir weich. Machen wir uns eigene Listen, wo wir weich werden. In der Hängematte, am Strand, im Meer, mit Kindern, Liebesromane lesend... Leichtigkeit ist weich, weicher, immer weicher. Leichtigkeit hat immer etwas mit wahrem Handeln zu tun. Lüften wir die brach liegenden Potentiale in uns. Leichtigkeit ist Umdenken. AHO

P.S. Spannend ist, dass dieser Schritt länger dauern wird als alle anderen, weil ich auf eine wundervolle abenteuerliche Reise eingeladen bin und am nächsten 21. nicht in Berlin. Das erste Mal seit einem Jahr bin ich am 21. nicht in Berlin. Ich gehe Sonnentanzen mit den Indianern.
Die Leichtigkeit wird 6 Wochen wirken, erst am 1. September, zum Neumond, zünden wir den 12. und letzten Schritt im Heilnetz, der das Netz schließen wird!!!!


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