Mittwoch, 27. Juli 2016

Liebe statt Terror


Es ist eine Entscheidung. Was wir Wahrnehmung nennen, ist in Wirklichkeit subjektive Interpretation. Wenn wir Schwere, Trauer, Schmerz fühlen, erleben wir gerade keine Wahrheit, sondern die Interpretation der Angst, des Egos. Wir erleben eine Situation und lassen sie einrasten in unser altes Erfahrungsraster. Was abweicht wird einfach ignoriert und so wird jede Situation passend gemacht. Unser Verstand, das Ego, ist da schnell und schlau – das ist so und so und das kennen wir und fertig. Sofort schützen, sofort gehen, wehren, Herz verschließen. Wong – Tür zu gefallen. Aus. Wir sind verhaften in Erfahrungen der Vergangenheit, schon zwei, drei ähnlich scheinende Momente lassen sofort unseren inneren Film abfahren und dann sind wir weg von der Liebe.
Der Kurs in Wundern (Bestseller Nr.1 in Fachbücher für Philosophie) arbeitet in der Tiefe mit diesem Phänomen. Die Grundannahme ist das es im Grunde nur Liebe oder Angst gibt. Alle anderen Gefühle und Erfahrungen lassen sich auf diese beiden Möglichkeiten reduzieren. Wenn wir wütend sind, steckt da Angst hinter. Wenn wir neidisch sind, steckt da Angst hinter, etc. Das eine ist wahr und das andere ist immer falsch. Liebe ist immer Wahrheit und Angst immer Fiktion. Solange wir uns in der Fiktion, andere sagen im Traum bewegen (im Gegensatz zu erwacht sein) versuchen wir gegen die Fiktion zu kämpfen, die Fiktion zu ändern – doch das kann nicht gelingen, denn eine Fiktion bleibt eine Fiktion, auch verändert bleibt sie eine Fiktion. Es gibt auch kein ein bisschen auf die Nagst hören und ansonsten Liebe – es gibt nur Fiktion leben oder komplett aufwachen und dann ist nichts mehr Angst. Der einzige Weg ist die Fiktion vollständig und ganz zu verlassen. Solange wir ihr Glauben schenken, nähren wir sie. Solange wir nur einen Fitzel daran glauben, dass Krieg siegen könnte, dass eine Fiktion siegen könnte, geben wir ihr die Macht es zu tun. Solange wir uns für Angst entscheiden, geben wir der Angst die Macht der Wahrheit. Wir haben es in der Hand, ob wir der Liebe glauben oder der Angst – das ist die Wahl, die wir treffen. Wir dürfen stoisch bei der Liebe bleiben. Jeden Tag, immer wieder. Im alltäglichen immer an die Liebe glauben, die hinter all dem ist. Immer. Das ändert alles. Versuche mal eine Stunde alles was passiert durch die Brille der Liebe zu sehen. Alles. Das ist Friedensarbeit! Mach es. Liebe. Fang mit deinem Kind an, mach mit deiner Freundin weiter, mit deinem Nachbarn, deinem Chef. Hör auf bösartige Hintergedanken zu unterstellen, gib schlangenhafte Hintergedanken auf, sondern erwarte hinter jeder Handlung Liebe. Tief verdeckte Sehnsucht nach Liebe. Und die, die höre. Die erhöre. Die beantworte mit deiner Liebe.
Nehmen wir solch einen Selbstmordattentäter. Die Sätze überschlagen sich: religiöser Phanatismus, Angst, rauswerfen, ausweisen, zumachen, Schluss. Stop, schauen wir mit dem Herzen. Was ist da passiert? Ein Mensch, der so verzweifelt ist, dass er sich umbringt und zwar nicht im stillen Kämmerlein sondern in der Öffentlichkeit damit sein Leid gesehen wird. Damit wir hinsehen. Sehen wir doch mal hin. Was ist ihm passiert, was hat sein Herz so zerstört? Wieso meint er dass Rache ihm so helfen würde? Wie bedroht fühlt sich dieses Herz an, dass er so um sich schlägt und sogar sich und dieses Leben hier opfert? Oder wie ging es damals den Menschen, die für die SS die Abtransporte der Juden machten? Wie hat das jemand überlebt, der die Tür einer Gaskammer geschlossen hat oder der die Toten daraus geholt hat? Das waren unsere Vorfahren, vielleicht ist das leichter als die Abstraktion einer anderen Kultur, die soviel Ablenkungsmöglichkeiten in der Interpretation anbieten. Nehmt mal ein solches Herz in die Hände und schaut, was dort los ist. Die Übelkeit, die Verleugnung, der Vulkan an Hass, der dort wie Wahnsinnig seiend wütend um sich schlägt. Schaut hin, was ist da los? Was braucht derjenige? Ich nehme gerne die kleinen Herzen dieser Menschen in meine Hände und dann umhülle ich sie mit meiner Liebe. Mal mit kühlender Energie, mal mit Farben, Mal mit ganz festem Halten, wiegend wie ein weinendes Kind, aber immer mit dem Gedanken, dass Liebe stoisch ist, durch nichts, nichts, nichts abänderbar, immer siegt, immer stärker ist und ich schick meine Liebe rein und tröste dieses Herz und dann kann ich sehen, wie sich etwas ändert. Ich sehe die Verwirrung und ich kann trösten, ordnen und diese Herzen wie kleinen Kinder wieder aufrichten. Und das geht nicht, in dem ich eine Masse Menschen über einen Kamm geschoren verurteile, sondern in dem ich mich einem einzelnen Herzen zuwende und wirklich tief hinschaue, was ist da los???? Ich sehe dich und ich höre dich und ich schicke dir meine Liebe.
Ich hab es gut in diesem Leben, weil ich meine Verwirrung die aus schlimmen traumatischen Erlebnissen aus der Kindheit kamen, mit ganz viel Liebe heilen durfte. Ich war zwei als ich das erste Mal sexuell missbraucht wurde und mein Herz war so lange entzwei davon. Doch ich durfte hier in Deutschland groß werden, einem Land das aus so vielen Fehlern gelernt hat und die Frieden haben und die auf einem guten Weg sind. Immer besser werdend, immer liebender. Ich durfte hier heilen, durfte hier Therapien machen, Menschen um mich sammeln, die mich lieben und mir jeden Tag Hoffnung gaben. Ich wurde in einer Gemeinschaft getragen und ich habe überlebt und bin heile geworden und heute ist mein Herz voller Liebe. Ich kann das Herz meines Täters nehmen und seine Verzweifelung sehen aus der er ein kleines Mädchen nahm um seinen Schmerz zu lindern. Die dunklen, verzweifelten Schreie in seinem Innern hören und auch hier: Liebe ist stärker als alles was die Schamanen Dämonen nennen. Liebe ist die stärkste aller Waffen. Wir haben sie sprichwörtlich in den Händen und können damit agieren. Und wir sind es, die entscheiden, ob wir an die Liebe glauben und mit einer stoischen, naiv wirkenden Gradheit weiter machen. Ich hab Jesus nicht persönlich gekannt, aber genauso stelle ich ihn mir vor. Er ist einfach stoisch der Liebe treu gewesen. Oder Gandhi oder Buddha oder Mohamed. Nicht was die Kirchen aus Angst daraus gemacht haben, sondern was diese wundersamen Menschen daraus machten, deswegen sind die Geschichten ber sie bis heute so bekannt, weil sie liebten. Davon spricht die Hoffnung, davon spricht die Liebe. Wir sind gerufen mit unserer Liebe. Mensche die hassen rufen nach der Hoffnung auf Liebe. Und wir, die hier in Liebe großwerden konnten, heilen konnten, wir sind nun gerufen, diese Liebe weiterzugeben. Wir haben es in der Hand, jeder von uns. Lieben wir. Entscheiden wir uns für die Liebe.

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