Mittwoch, 25. März 2015

Schmetterlingsprozess - Tag 9/60


25. März 2015 Das innere Kind noch mehr lieben. Noch mehr geht immer!!!
Ich fühl mich, als wäre ich die Hülle des Cocons und als würde in mir der Krieg toben auf den ich keinen Einfluss hätte. Ich stecke fest und will irgendwas nicht sehen... ich wills nicht länger sehn, diesen fucking Krieg in mir. In den letzen Tagen schaltet sich mein Körper ein um mir klar zu machen, was ich so nicht kapiere. Meine Augen sind zugeschwollen, rot und wund. So krass, dass ich fast nichts mehr seh. Ich begreife, dass da eine Analogie in den Bildern der Symptome ist, aber ich kapiers immer noch nicht. Ich frage und bekomme Antworten. „Du siehst aus, als hättest du ne Woche durchgeheult nach ner Trennung.“ Hätte ich geheult, würd es mir wahrscheinlich besser gehen. Ich heul nicht, sondern bin tapfer und mach Prozesse. „Du wirst es nie schaffen, Looserin, Dich will eh keiner“, so geht das Geschimpfe in mir (das, genau das ist der Krieg, da kämpft das alte System, mit dem das leichter sein will und ans Licht möchte.... da halte ich mich selber klein).
„Was ist mit deinem inneren Kind“, fragt eine liebe Freundin. „Mach wieder eine Back to Base Übung und frag dein inneres Kind, was es braucht.“ Und Abends kommt die Frage zu mir, „Gibt es eigentlich irgendjemandem von dem du dich gesehen fühlst?“
In jedem Prozess ist mir der hilfreichste Satz immer dieser gewesen „So habe ich mich als kleines Mädchen gefühlt.“, um den Gefühlen oder Symptomen auf den Grund zu kommen. Ein Mantra, was Heilung in jede aktuelle Situation bringt.
Und jetzt ist es da. Jetzt seh ich mich. Ja, da sind noch immer nen See voller Tränen in mir von dem inneren Kind, was damals nicht weinen durfte. Ich war nicht gesehen. Was passiert war, war nie passiert und so war ich nie gesehen. Ich habe nicht gelernt mich zu sehen. Ich sehe mich nicht. Ich sehe die Anderen. Eine altruistische Abtretung, nach Anna Freud – ein schlichter Abwehrmechanismus um meinen eigenen Schmerz nicht zu fühlen. Das darf ich nun umdrehen. Jetzt darf ich mich sehen. Egal ob die anderen mich dann nicht egoistisch finden, leistungsunfähig finden, oder zu jammerig oder zu schlecht gelaunt. So issis halt jetzt.

Übung: Wenn du völlig auf dem Schlauch stehst, dann frag dein inneres Kind, was gerade los ist und was es braucht. Es gibt eine Übung von Leonard Shaw, die mir schon vor vier Jahren angetragen wurde und die ich schon sooft weiter gegeben habe, weil sie wirklich genial ist:
Mach diese Übung wenigstens 3 Wochen, am besten länger! Kaufe dir ein leeres Buch und zwei farbige Stifte. Schreib mit deinem inneren Kind jeden Tag. Frag es jeden Morgen, wie es ihm geht und was es braucht. Wenn Du Rechtshänder bist, schreib mit rechts die Stimme deines inneren Erwachsenen und mit links die Stimme deines inneren Kindes. Sonst andersrum. Frag es jeden Morgen, was es braucht , wünscht, möchte! Und lass es intuitiv antworten. Was immer es schreibt: Schokolade, auf einen Baum klettern, eine Ausflug machen, lesen, schlafen, spielen: seine Wünsche sind deine zu erfüllenden Aufgaben für den Tag. Mach dir eine Liste, wie ein Einkaufsliste du erfülle an dem Tag, was dein inneres Kind braucht. Drei Wochen lang, stehen die Bedürfnisse deines inneren Kindes an erster Stelle und DU bist derjenige, der sie erfüllt. Du bist derjenige, der zuständig ist und zwar alleine. Du bist Eltern. Tue es so gut du kannst. Wenn es sagt 5 Tafeln Schokolade, dann rede mit ihm, dass ein Riegel reicht oder wenn es komplett freimachen will, dann rede mit ihm: das machen wir Sonntag heute gehen eine Stunde auf den Spielplatz und dann tu das auch. Sei ein weiser, liebevoller Elternteil – so, wie du ihn dir immer gewünschst hast. Mit der Zeit für dich selber, wie du es dir immer gewünschst hast!

Abends checkst du, wie ernst du es genommen hast. Du schreibst zB 3 / 4 auf und erklärst dem inneren Kind, warum du das eine nicht erfüllt hast. Auch schriftlich und dann verhandele, was es stattdessen will. Die Bedürfnisse des inneren Kindes stehen an erster Stelle. Nach einer Woche überprüfst du dich selber und recherchierst, ob es Aufgaben gibt, die dein inneres Kind sich immer wünschst, du ihm aber nicht erfüllst und schau genau, warum du dies nicht tust. Erfüll dir deine Bedürfnisse! Alle Dialoge schreibe mit beiden Händen in der oben genannten Weise.
Diese Übung ist nicht nur wichtig, damit du lernst mit deinem inneren Kind zu kommunizieren, seine Stimme überhaupt wahrzunehmen und es ernst nimmst/Dich ernst nimmst. Du nimmst wieder Kontakt mit dir selber im Inneren auf. Sondern es trainiert auch die zweite Instanzen in dir, den Erwachsenen, der die Bedürfnisse regelt und für das Kind sorgt. So lernst du, das du wirklich selber für deine Bedürfniserfüllung zuständig bist und nicht dein Partner, Freunde oder gar deine Kinder. Die Etablierung des Erwachsenen ist in jeder emotionalen Situation von ganz entscheidendem Vorteil, weil sie immer das innere Kind beruhigen kann, beschützen kann. Es ist dein Elternanteil in dir, der dich selber versorgt.
Am besten machst du diese Übung drei Monate, denn das ist eine gute Zeit, in der sich Gewohnheiten etablieren. 

Ich bin vor allem mal wieder erschrocken darüber, wie hart ich zu mir bin, wie ungnädig und streng ich mit mir umgehe, wie alleine ich mich lasse und wie sehr ich mich immer wieder übersehe. Kein Wunder, dass meine Augen mir genau das spiegeln. Und wie schön, dass ich es in der Hand habe. Ich kann mein Leben ändern, indem ich mir das schenke, was ich mir von Außen wünsche. Ich kann mich sehen, ich kann mich verwöhnen, mir Zeit und Liebe schenken. Und ich mag das ändern. Heute gehen wir in den Wald, wir beiden, mein inneres Kind und ich! 


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