19. März 2015 - Es darf. Und darf
gewesen sein.
Ich hatte eigentlich gute Tage und
sogar etwas Erfolg, hätte ich nicht gleich drei NEINS von mir vermeintlich
wichtigen Menschen eingesammelt... Warum fällt es mir so unglaublich schwer
Ablehnung zu akzeptieren? Ein unkommentiertes Nein annehmen? Es reißt mir den Boden
unter den Füßen weg. Und selbst wenn sich gleich die nächste viel bessere Tür
öffnet, bleib ich vor der alten Tür stehn. Ich bekomm es sogar mit und bleib
wie gelähmt stehn.
Ist das nur meine Erfahrung die
ich als kleines Baby machte, als ich weggegeben wurde? Klar damals war es für
mich überlebensnotwendig, dass ich festhalte, sonst hätte ich das nicht überstanden.
Und dieser Reflex ist in mir, tief eingeprägt. Ein inneres Kind, was mir das
Leben retten will, indem es die alte Gewohnheit aufrecht erhält. Wäre da nicht
ein weiterer Anteil in mir, der unglaublich genervt davon ist.... „Immer noch, Nina, immer noch die alte
Scheiße. Kannst du nicht mal einfach deine Leben leben?“ Einfach und mal sind
echt krass bekloppte Worte! Wie oft habe ich die schon benutzt...
Es darf alles so sein wie es ist
und es darf so gewesen sein wie es ist. Dieses Heute ist genauso richtig. Das
ich rumjammer genauso wie ich weitergehe. Ich darf festhalten. Ich darf vor der
verschlossenen Tür stehen und solange klopfen wie ICH es brauche. Dieses innere
Kind braucht es, dass ich hier stehe und es fühle.
Ich darf mich in meiner
Bewegungslosigkeit festsurren und mich in der Klebe und dem Dunkel fühlen. UND
ich darf auch genervt von mir sein. Ich darf einfach alle Teile in mir spüren.
Tief spüren. Es darf alles so sein wie es ist.
Ich mag diesen bewussten Schritt
der Raupe nachahmen. Ich gebe mich hin. Ich gebe mich meiner Bewegungslosigkeit
hin. Völliges Aufgeben, wie der Gehängte im Tarot. Eine der besten Karten.
Diese Karte ist wie das Fieber bei einer Grippe – wie der Punkt an dem ich
nichts mehr machen kann und mich völlig hingebe. Und dort am tiefsten Punkt
kommt die Wende. Dort passiert die Wandlung, wenn wir jeden Widerstand gegen
das heutige Sein aufgeben, dann kann Morgen schon heute kommen.
Übung: Noch tiefer als gestern
ergebe ich mich heute in der Meditation mir selber. Ich suche bewusst drei,
vier Dinge an mir, die ich ablehne. Und ich spreche es vor mir aus. „Es ist ok,
dass ich faul bin. Ich darf faul sein, bis an mein Lebensende.“ Und dann spüre
ich die Panik, dass ich mit meiner Faulheit untergehen könnte. „Ich spüre Dich
Panik, auch du darfst da sein. Solange du willst. Ich bin bei dir und hab dich
lieb.“
Der Trick ist, wenn ich wirklich
abgrundtief Ja sage und auch wirklich für einen Augenblick die Wahrheit
annehmen, dass dieses Gefühl für den Rest des Lebens da sein darf – dann passiert
das Paradoxe: dann löst es sich auf. Jedes Gefühl möchte einmal völlig, ganz
und gar, 100% gesehen und gefühlt sein. Wenn wir dem Gefühl diesen einen
Gefallen tun, dann fließt es ab und wir sind frei. Ich ergebe mich dem Jetzt.
AHO
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