Donnerstag, 19. März 2015

Schmetterlingsprozess - Tag 3/60


19. März 2015 - Es darf. Und darf gewesen sein.

Ich hatte eigentlich gute Tage und sogar etwas Erfolg, hätte ich nicht gleich drei NEINS von mir vermeintlich wichtigen Menschen eingesammelt... Warum fällt es mir so unglaublich schwer Ablehnung zu akzeptieren? Ein unkommentiertes Nein annehmen? Es reißt mir den Boden unter den Füßen weg. Und selbst wenn sich gleich die nächste viel bessere Tür öffnet, bleib ich vor der alten Tür stehn. Ich bekomm es sogar mit und bleib wie gelähmt stehn.
Ist das nur meine Erfahrung die ich als kleines Baby machte, als ich weggegeben wurde? Klar damals war es für mich überlebensnotwendig, dass ich festhalte, sonst hätte ich das nicht überstanden. Und dieser Reflex ist in mir, tief eingeprägt. Ein inneres Kind, was mir das Leben retten will, indem es die alte Gewohnheit aufrecht erhält. Wäre da nicht ein weiterer Anteil in mir, der unglaublich genervt davon ist....  „Immer noch, Nina, immer noch die alte Scheiße. Kannst du nicht mal einfach deine Leben leben?“ Einfach und mal sind echt krass bekloppte Worte! Wie oft habe ich die schon benutzt...

Es darf alles so sein wie es ist und es darf so gewesen sein wie es ist. Dieses Heute ist genauso richtig. Das ich rumjammer genauso wie ich weitergehe. Ich darf festhalten. Ich darf vor der verschlossenen Tür stehen und solange klopfen wie ICH es brauche. Dieses innere Kind braucht es, dass ich hier stehe und es fühle.
Ich darf mich in meiner Bewegungslosigkeit festsurren und mich in der Klebe und dem Dunkel fühlen. UND ich darf auch genervt von mir sein. Ich darf einfach alle Teile in mir spüren. Tief spüren. Es darf alles so sein wie es ist.
Ich mag diesen bewussten Schritt der Raupe nachahmen. Ich gebe mich hin. Ich gebe mich meiner Bewegungslosigkeit hin. Völliges Aufgeben, wie der Gehängte im Tarot. Eine der besten Karten. Diese Karte ist wie das Fieber bei einer Grippe – wie der Punkt an dem ich nichts mehr machen kann und mich völlig hingebe. Und dort am tiefsten Punkt kommt die Wende. Dort passiert die Wandlung, wenn wir jeden Widerstand gegen das heutige Sein aufgeben, dann kann Morgen schon heute kommen.

Übung: Noch tiefer als gestern ergebe ich mich heute in der Meditation mir selber. Ich suche bewusst drei, vier Dinge an mir, die ich ablehne. Und ich spreche es vor mir aus. „Es ist ok, dass ich faul bin. Ich darf faul sein, bis an mein Lebensende.“ Und dann spüre ich die Panik, dass ich mit meiner Faulheit untergehen könnte. „Ich spüre Dich Panik, auch du darfst da sein. Solange du willst. Ich bin bei dir und hab dich lieb.“
Der Trick ist, wenn ich wirklich abgrundtief Ja sage und auch wirklich für einen Augenblick die Wahrheit annehmen, dass dieses Gefühl für den Rest des Lebens da sein darf – dann passiert das Paradoxe: dann löst es sich auf. Jedes Gefühl möchte einmal völlig, ganz und gar, 100% gesehen und gefühlt sein. Wenn wir dem Gefühl diesen einen Gefallen tun, dann fließt es ab und wir sind frei. Ich ergebe mich dem Jetzt. AHO

Liebesmagie 46
Mögen all unsere Gebete erhört sein. Mögen wir getragen sein in unendlicher Liebe, Leichtigkeit und dem Mut das wir uns berühren lassen. Mögen wir uns hingeben, aufgeben, ergeben. Mögen wir alle Schatten aufspießen und als Nahrung nutzen damit wir am Feuer der Weiblichkeit uns alle wieder wärmen. Möge Frieden sein, immer und jetzt. YYY AHO

Papier, 20 x 30cm, Bleistift, Gold, März 2015

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