18. März 2015 – Heilung der
Zerfahrenheit.
Was ist denn eigentlich los?
Männer .... also, keine Männer, seit Jahren... und wenn, dann wählte ich kleine Jungs, die mir
nicht gegenüber stehen konnte (die aber so schön abhängig von mir wurden, dass
ich so was wie Sicherheit fühlte) oder ich wählte Männer, die so krass mit
ihrer Abgrenzung beschäftigt waren, dass sie mich gar nicht sahen. Ich steh
nicht auf Polyamore oder One-Night-Stands, ich bin da ganz klassisch. War schon
8 Jahre verheiratet und liebe gemeinsames Leben. Ich möchte einen Hirschkönig
und mit ihm alt werden. WIE BITTE GEHT DAS?????
Genau, selber zur Königin werden.
Sagen können das viele – aber wie mach ich das? Ich spüre meine Schönheit, meinen
Wert, meine Würde, meine Lebendigkeit, mein Lachen und meinen Spaß an meinem
ganzen Leben. Ich liebe Menschen und ihr Sein zutiefst ergründen, ich liebe es
Wege zu entdecken, Lösungswege. Malen, Schreiben, Tanzen und ich schaffe es das
alles in meinem Beruf zu vereinen. Ich fühle dieses Feuerwerk in mir, doch am
Hals sitzt eine Sperre. Es funkelt und prickelt in mir, doch nichts davon kommt
raus. Oder vielleicht 10% davon. Nichts davon bringt mich in Schwung, in den
Fluss der Gegenwart. Ich sehe das auf meinem Bankkonto genauso wie Nachts
alleine im Bett. UND an dieser Sperre steh ich schon sooo lange. Homoöpatisch,
schamanisch, gematrixt, klassisch therapiert, tausend Ratschläge befolgt – ich
hab in mir aufgeräumt und zwar tief und gründlich. Ich hab mich ins Feuer
gewagt und mich meinen Schatten gestellt. Und doch gibt nach all diesen Jahren
einen Haken in mir.
Der Transformationsprozess der
Raupe fasziniert mich schon eine ganze Weile. Schon der Anfang dieses Prozesses
ist hochgradig spannend. Die Raupe spürt in sich den Ruf zur Wandlung. Seit
ihrer Geburt hat sie die höher schwingenden Schmetterlingszellen in sich, die
sogenannten Imagozellen. Und die bringen die Raupe tatsächlich dazu sich
freiwillig in Meditation zu begeben. Sie setzt sich nicht nur auf ihren Arsch,
sie puppt sich auch fest, sie fesselt sich selber in einem hautengen Cocon.
Wenn ich mich an meinen vielen Stunden der Meditation erinnere und wie oft ich
innerlich Amok gelaufen bin und nicht stillhalten konnte – wie froh ich dann
war, wenn ich aufspringen konnte und nicht die ganze Stunde still und
bewegungslos rumsitzen musste – was aber, wenn ich wie die Raupe so in die
Höhle gehe und gleich mal über mehrere Wochen bewegungslos sitzen bliebe?
Ja, genau hier liegt eine Lösung.
Meine Ablenkung, meine Zerfahrenheit, mein immer wieder Aufspringen und
Wegrennen lässt mich den Fokus aus den Augen verlieren. Was genau ist heute
dran um meinen Prozess ein Schmetterling zu werden voran zu bringen? Wie geht
es mir wirklich? Was sagt mein Herz heute? Ja und wie gerne würde ich heute
schon über die Übungen von Tag 3 oder 5 oder Tag 40 schreiben, anstatt über
heute. Die Übungen, die dann kommen, die weiß ich alle – doch heute, vor allen
anderen Übungen ist es dran, dass ich stillhalte. Stillhalte und in mich hinein
höre. Was ist wirklich los? Wo stehe ich wirklich?
Übung des Tages: Heute Morgen
setze ich mich eine Stunde hin und schaue mir genau an, wo ich jetzt stehe. Ich
schau mir meine Realität an. Ich schaue mir mein Singleleben an, den
Kontostand, den Terminkalender mit den vielen freien Terminen für Klienten. Ich
schaue mir an, womit ich die Tage verbringe, rastlos, voller Zeitdruck und
meine Listen mit unerledigten brennenden Aufgaben. Ich schau mir mein
spirituelles Bemühen an, Yoga, Meditieren, ATAs... puh.... Uhuuund: Ich schaue
mir mein Gefühl an, dass ich gerne dort wäre und nicht hier. Meine Träume, die
mich heute nicht anregen, sondern traurig machen, weil ich mich Lichtjahre von
deren Erfüllung entfernt fühle. Ich fühle mich wie eine traurige, zu schwer
gefressene Raupe... erschöpft.
Und ich schaue mir an, was heute
hier da ist. Was ist es alles, wovon ich weg will, weil das Gefühl, dass da
draußen die Musik spielt und hier bei mir die große leere Langeweile ist. Da
sind meine Töchter, so bezaubernd. Meine Freunde, mein Wolfsrudel, mein
Atelier, meine Zuhause. Und ich spüre Liebe in mir, soviel Liebe. Ich liebe
dies alles, was jetzt hier ist. Heute möchte ich mich jede Stunde für 5 Minuten
daran erinnern, was hier ist und mich daran erfreuen. Ich möchte Ja-sagen zu
dem was ist. Das was heute da ist, ist gut. Ich möchte Stille in mir in meinem
Cocon und hinspüren in das was ist. Der Wahrheit ins Gesicht, der Guten, wie
der Schlechten. So ist eben HEUTE.
Und mit dieser Fokussierung heile
ich Schritt für Schritt die Zerfahrenheit, die mich hindert voran zu gehen.
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