Über Projektionen, Schuld und Eigenverantwortung. Über Geben,
Empfangen und Nehmen. Über Scheiben und Kugeldasein. Über den Weg wie wir uns alle
selber erleuchten. Denn dies ist nur ein anderer Begriff für heilen und jeder
Mensch auf diesem Planeten besitzt die Fähigkeit, dass er heile werden kann in
sich und jeder hat ein Recht darauf.
Über Trigger, Teil 1/3
Über Trigger, Teil 1/3
Acryl, Bleistift auf
Papier, 50 x 60 cm, 2016,
„Keine Ahnung“
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Fangen wir mit einer Seite dieses Scheibenkonstruktes an und
indem wir langsam diese Scheibe wenden und von allen Seiten betrachten, begeben
wir uns während dieser Reise langsam in die Fähigkeit Wahrheit aus der Perspektive einer
Kugel zu betrachten anstatt auf der Scheibe gefangen zu bleiben. Aber eins nach
dem anderen. 13 Schritte - 13 Tage
Tag 1, irgendwann im April hab ich dies gestartet und heute nach
dem Mai-Vollmond (den ich zwischen Fieber und Klo verbrachte) ist diese Idee
fertig. Mal schauen, was an diesen 13 Tagen alles passieren wird und wann diese 13 Tage sind.
Wie finden wir eine Bereitschaft aufzustehen? Der Begriff Trigger fällt mir ins Feld, damit fange ich an: Trigger, was ist das? Der Begriff kommt aus der Physik. Ein
Trigger ist zB eine Schaltung, die
bei einem auslösenden Ereignis einen Impuls erzeugt. Der Auslöser, ein
Schlüsselreiz. Gerade in der Traumatherapie wird dieser Begriff gerne viel
verwendet und als ein zu vermeidendes Etwas dargestellt. Wichtig ist das wir
uns als erstes erden, gut versorgen, vernetzen und Hilfe und Eigenliebe
aktivieren – doch dann sind Trigger willkommen, denn sie weisen uns den Weg
durch unsere Heilung:
Wir haben eine alte Wunde und versuchen sie loszuwerden, indem
wir sie umgehen, ignorieren oder wir haben schon ganz viel darüber geredet, genau
durchleuchten und genau verstanden. Vielleicht haben wir schon ganz viel mit
unseren Wundern gemacht, sogar Therapien oder wahlweise Karriere oder tägliche
Drogen und dennoch da gibt’s dann irgendeinen Idioten, der die alte Wunde
wieder aufleben lässt. Der irgendeinen Satz sagt und schon fluten uns die
Gefühle. Der Idiot ist natürlich schuld. Irgendwoher muss der Schmerz ja kommen,
also sucht unser Verstand nach dem Auslöser. Und weil wir schon sehr früh
entschieden haben, dass wir die eigentliche Wunde nicht fühlen wollen, ist der
Verstand sehr glücklich über diese Lösungsstrategie. Jetzt kann er sich darauf
konzentrieren, den Auslöser des Schmerzes zu bekämpfen mit der Wahnidee, dass
der Schmerz dann aufhören würde. Wenn wir uns etwas länger und intensiver
beobachten stellen wir fest: selbst wenn wir den Störenfried aus unserem Leben
entfernt haben, nachdem Umerziehung, ewige Streite um Rechthaben nichts genützt
haben – tritt der Schmerz plötzlich wieder auf, diesmal ausgelöst von dem
nächsten Triggermenschen – dann kann man das ignorieren und jedes Mal ganz
erstaunt tun, dass einem so was noch nie widerfahren ist, oder wir erweitern
dann unsere Verurteilung auf, alle Männer sind so oder alle Frauen sind so oder
all, die die eine Religion haben, sind so oder die diese politische Meinung
haben, die reich sind oder arm – wahlweise, je nach Wunde oder oder oder... Wenn
hier jetzt einer steht, der sagt, ihm ist das noch nie passiert, dann belügt er
sich selber.
Trigger sind unsere Nahrung um gesund zu werden. Sie sind etwas
Gutes, sie zeigen auf etwas, was sowieso in uns ist und sie tauchen nur dann
und deshalb auf, weil wir jetzt fähig sind diese Wunde zu heilen. Ja klar,
dafür müssen wir uns bestimmt aus der Komfortzone bewegen und etwas in unserem
Leben verändern. Ich bin großer dankbarer Fan von Menschen die mich triggern.
Ich muss sie deswegen nicht heiraten, aber ich hab sie in mein Leben gerufen
weil meine Wunde heilen will. Ich war das nicht immer, Fan von Menschen die
mich triggern, weil ich lange nicht wusste, wie ich mit mir umgehe, wenn mich
meine Gefühle fluten. Ich bin in Panik geraten und geflohen. Hab geschimpft und
gezehtert, hab Jahrzehntelang meine Partner (die beliebtesten Triggermenschen
im Leben) versucht umzuerziehen und mir auch noch mal 10 Jahre lang
Partnerschaft verwehrt um solchen Triggern auszuweichen... Irgendwann
dazwischen auf meinem Weg habe ich gelernt wie ich mich halte, wie ich meine
Identifizierung mit den Gefühlen löse und mich dennoch liebevoll im Arm halte,
meine Wunden liebevoll im Arm halte. Das hat mich befähigt zu bemerken, dass
die Menschen, die mich triggern überhaupt nichts dafür können – das sie in
Wirklichkeit nur einen kleinen Satz gesagt haben und in mir eine ganze Welt von
alten, nicht erledigten Wunden aufging. Und es hat mich befähigt genauer
hinzusehen: es geht nicht darum mit dem Triggerer zusammen zu sein oder nicht,
sondern es geht um meine Wunde. Und wenn ich diese ignoriere, dann taucht
gleich hinter der nächsten Ecke der nächste Triggerer auf – dann kann ich
weiter so tun als ob das nichts mit mir zu tun hätte und die ganze Welt
verurteilen, Verschwörungstheorien aufstellen oder oder
Oder ich stelle mich mir und wenn ich nicht weiß, wie ich mich
halten kann, dann geht es darum mir Hilfe zu suchen damit ich lerne wie ich mir
helfen kann, damit meine Wunden in mir heilen können. Es geht kein Weg daran
vorbei, dass wir alle lernen unsere Wunde selber zu heilen. Da ist kein Arzt,
keine Mama, kein Papa, kein Therapeut – der das macht für uns aber da sind
Ärzte und mütter- und väterliche Menschen und Therapeuten, die uns ein Abdruck
unserer eigenen Mütterlichkeit, Väterlichkeit, des eigenen Heilers in uns, etc
geben können, die uns helfen können auf den Weg zu kommen. Im Ende heilt sich
jeder selber. Und wenn wir in der Kindheit kein Vorbild dafür hatten, also
keine Blaupause, keine Abbild, keinen Abdruck davon bekommen haben, dann müssen
wir uns den jetzt holen. Das ist der einzige Weg, wie wir lernen können die
Triggerer willkommen zu heißen in unserem Leben, wie wir ein Leben ohne
Ausweichmanöver und Weglaufstrategien leben können. Indem wir da sind für uns
selber, wenn unsere Wunden nach uns rufen. Und anstatt unsere lichtvolle
Energie mit dem Kampf gegen Triggerer zu verschwenden, wandeln wir sie in
Heilkraft in uns selber um. Das ist Friedensarbeit, indem wir die Waffen gegen
Triggerer nieder legen und uns selber Liebe schenken.
Unsere Bereitschaft ist eine Entscheidung, die jeder treffen muss: Jetzt ist genug. Andere beschuldigen hat mir 20 oder 30 oder gar 60 Jahre nicht geholfen, jetzt schau ich mal bei mir.
AHO
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