Freitag, 19. Mai 2017

Erleuchtung heisst heilen, nichts weiter // Tag 8

Über die 5 Silas

Gehen wir mal einen Schritt weiter als nur zu uns. Wenn wir wirklich tief heilen wollen, dann geht es auch darum das wir mit der Welt in der wir leben im Einklang sind. Dann geht es darum auch die Tiere und die Pflanzen auf Augenhöhe zu nehmen. In der Vipassana erklärt Goenka das so, dass wir nur heile oder uns reinigen können, wenn wir uns nicht täglich neu verschmutzen. Und dafür müssen wir eventuell uns aus der Komfortzone noch weiter rausbewegen, als wir es bisher taten. Da dürfen wir unsere Arbeit überprüfen. Tun wir eine Arbeit, die keinem Menschen, keinem Tier, nicht der Erde schadet??? Und es geht ganz deutlich darum, diese Berufe zu verlassen! Nicht mehr für Krieg oder Fleischproduktion zu arbeiten. Wir sind keine Fleischfresser, wir sind Allesfresser. Und es gibt in der momentanen Lage keine Ausrede dafür dem Vegetarier sein noch einen weiteren Tag auszuweichen. Wir überleben auch ohne das Massentierhaltungsfleisch – wir überleben sehr gut und sehr gesund komplett ohne Fleisch. Wir brauchen niemanden zu töten und auch die Milch, mit der millionen Kühe unsere Kinder genährt haben (Dank den wundervollen Kuhmüttern, die uns großzogen mit ihrer Nahrung) – diese Milch die gerade sogar im Bioladen existiert braucht kein Mensch. Wir Menschen haben sie zerstört. Sie zieht uns das Calcium aus den Knochen – es ist ein wundervolles Bild dafür – unsere Gier gepaart mit Bequemlichkeit bricht uns die Knochen, lässt uns zerbrechen. Wenn wir überleben wollen und wenn wir heile werden wollen, dann gehören die Kühe, die Schweine, die Pferde und Hühner auf einen von uns heiligst verehrten Platz und weg von der Speiseliste.
Buddha stellte in seiner Vipassanaschule fünf Silas auf nach denen schon damals jeder leben sollte – lange vor Massentierhaltung, einer Gesellschaft in der jeder 4. sexuell als Kind missbraucht wurde und der Erdzerstörung.

Die fünf Silas, das sittliche Handeln, gehe so:
1. kein lebendes Wesen töten
2. nicht stehlen
3. kein sexuelles Fehlverhalten
4. nicht lügen
5. keine Rauschmittel irgendwelcher Art nehmen

Diese einfachen Regeln sind für jede Person, unabhängig von ihrem Alter, in ihrem Wahrnehmungsbereich anwendbar und natürlich von der Bewusstseinsentwicklung des Einzelnen abhängig. Auch wenn es dazu zahlreiche Kommentare und Auslegungen gibt, bleiben sie so einfach und anspruchsvoll wie sie sind.
Wenn wir heilen oder erleuchten oder glücklich sein wollen, dann führt kein einziger Weg an diesen fünf Punkten vorbei. Auch wenn wir uns noch so sehr auf den Kopf stellen und Ausreden über Ausreden erfinden. Nur Vegan rettet diese Welt in diesem Moment und dieser Schritt fängt bei dir, bei mir bei jedem von uns im Kleinen an.

Ich würde noch zwei Silas hinzufügen, die von den Indianern als oberstes Gebot gelebt werden:

6. Kinder sind heilig
7. Jede Handlung muss für sieben Generationen zurück und nach vorne gut sein - ein Grundsatz mit dem bei Indianern jede Entscheidung getroffen wird. Für Mutter Erde! 

Und eine ganz wichtige und letzte Sila  möchte ich noch aus meiner Erfahrung hinzufügen:
8. Leichtigkeit, Freude und Gnade möge im Alltag unser höchstes Ziel sein. Gleichzeitig und neben allen Prozessen. 

Heute ist Tag 8, der Tag an dem der Wandel passiert. Der Tag an dem wir mitten im Feuer stehn und alles was alt und faul ist wie im Sturm abbrennt. Möge die Demut für Mutter Erde in uns wieder wichtigster Wegweiser sein. AHO


PS:Vipassana lernt man am besten hier:
https://www.dhamma.org/de/schedules/schdvara

Die Fünf Silas oder Pancasila (Pali pañcasīla, skt. पञ्चशील, IAST pañcaśīla) bezeichnen im Buddhismus die grundlegenden Übungsregeln (pali sikkhāpada) zur Entwicklung von Sittlichkeit (pali sīla).
Die Silas sind praktische Zusammenfassungen von Übungsvorsätzen für die Entwicklung des Tugendabschnitt des Edlen Achtfachen Pfades, (Rechte Rede, Handlung und Lebensweise) und als Gegenstand der Achtsamkeit im täglichen steten Verhalten zu verstehen. Die Einhaltung von Silas oder Verhaltensregeln erfolgt anfänglich auf Vertrauen (saddha), gewonnen aus grober Einsicht über den Nutzen des Verhaltens, im Hinblick auf Ursache und Wirkung (Karma) und fördert die Gewissensfreiheit, die zur Erlangung angemessener Konzentration und Einsichtgewinnung erforderlich sind. Gleichzeitig schützt die Einhaltung von Silas vor Verletzungen anderer sowie seiner selbst und trägt zur Harmonie im Umfeld und im Alltag bei.

Acryl, Bleistift auf Papier, 50 x 60 cm, 2016,

„Keine Ahnung“

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