Nochmal: ich miste gerade meine Wohung aus und zwar nicht ne Kiste voll, sondern die Hälfte und noch viel mehr kommt weg. Und mit jeder Kiste schaffe ich Platz und spüre ganz deutlich, dass die Fülle, für die ich immer so bewundert wurde hier in meiner Wohnung, Völle ist. Völlerei, die Platz, Raum, mein Leben zumistet! Voll stellt, zustellt, festklebt. Unsere ganze Konsumgesellschaft ist dazu da uns festzusetzen. Da ist kein Platz mehr für Neues. Dinge halten uns im Cocon fest, halten uns unbeweglich und unfrei.
Ich folge der Idee meiner Freundin Nicole, die nicht lange überlegt hat, was sie aussortiert, sondern alles durchgependelt hat. Und mein Pendel sagt, "Raus, raus raus, bleibt, raus raus raus." 6 zu1! Es wird ein Reisekoffer voll bleiben.
UHUND als mir das klar wurd, hab ich begriffen, warum ich das alte Bild - von dem ich gestern schrieb - in die Hände bekommen habe: mein Traum, wie mein Leben sein soll. Den soll ich leben. Ich träum mein Leben lang von einem Leben aus dem Koffer, auf Reisen, Neues sammeln (Erfahrungen, nicht Dinge) - ich dachte immer, das wäre was für so Abenteurer, aber nicht für mich. Ich bin Mutter und dann auch noch Single und ich bau mir doch hier was auf, da muss ich doch hier sein - Reisen und vor allem lange Reisen, geht doch nur mit Partner und nicht als Frau alleine.... und heute Nacht in der Leere, der neuen Wohnung, merke ich, dass ich gehen werde. Klar geht das alleine und genau darum gehts!!!! Es darum geht, meinen alten Traum zu leben. Und dafür brauch es nicht viel Geld, Wwoofing - arbeiten und reisen auf Ökohöfen zB geht weltweit. Wandern kann ich im Sommer auch hier Deutschland, reisen bedeutet nicht, das dies nur auf der anderen Seite der Welt Spaß macht - auch das sind nur Konzepte - ich zumindest kenne Deutschland noch nicht in und auswendig. Wahnsinn, wie man sich festsetzt mit Konzepten... und Mutter und Oma kann ich dennoch sein und alles andere kann ich auch. Es geht, ich darf einfach umdenken. Ganz neu.
Ich schmeiße gerade meinen kompletten alten Beruf aus der Wohnung. Wie soll auch Platz für meinen neuen Beruf sein, wenn alles voll steht mit Kunstbüchern, die ich gar nicht anschaue - ein Wahnsinn, ich hatte eine Bibliothek, die tausende von Eure gekostet hat, von Kunstkatalogen über theoretisch, philsosopische Abhandlungen und alles Beweise, dass ich da war - bei der Ausstellung, dem Event - das ist reiner Klebstoff, der mich festsetzt. Und es ist alles Prestigekram, der zu einer guten Künstlerin dazugehörte... es ist wunderbar befreiend das alles in den Altpapierkontainer zu werfen und zu verschenken! All die Bewunderung für die erfolgreichen Kollegen einfach abstreifen. Es ist wie das abstreifen des Konzeptes von Erfolg. Jede Blase, ob Kunstszene oder Filmszene oder Heilpraktikerszene (das sind die drei, die ich durchlaufen und erfoscht habe, aber ich bin mir sicher, die anderen funktionieren auf die ein oder andere Weise genauso...) - alle haben ein Konzept, was es bedeutet erfolgreich zu sein - die einen brauchen eine Bibliothek, eine Ausbildung an einer renomierten Akademie (ohne Ausbildung, wird man als Künstler schon mal gar nicht anerkannt - Autodidakten habens total schwer), als Fotokünstlerin zB. braucht man sogar bestimmte Fotolabore in denen man etwas herstellt, um Ansehen zu erlangen.... bestimmte Rahmungen und Größe, also wirklich "cm" sagen was aus über Erfolg.... und bestimmte Galeristen, bestimmte Kunsthostoriker, bestimmte Häuser in denen die Bilder hängen müssen - wenn man die überzeugt hat, hat mans geschafft.... dabei wissen wir alle, dass die großen Künstler erst nach Jahrhunderte feststehen, wer wirklich von Bedeutung war - was soll dann das ganze Gerangel um die heutigen Plätze Nr. 1 - die heutigen Künstler sind Makler ihrer selbst - oh ja oder die Filmszene hier in Deutlschalnd braucht zB. Tatort - wer den schon mal gemacht hat, ist erfolgreich - ich find das ist der größte Quatsch überhaupt, wen interessiert denn Fernsehen? - naja und die dritte Blase braucht eine andere Bibliothek und bestimmte Namen in der Ausbildungsliste. Einer meiner Lehrer sagte oft "eine gezündete Frau hat drei Männer und eine volle Praxis". Ist das so? Dann hab ich weder Zeit für mich, noch für das was mich ansonsten erfreut... Und ist Geld wirklich ein Zeichen für Erfolg???? Ich kenne hunderte von Menschen die viel, viel Geld haben und unglaublich unglücklich sind. Als ich monetär reich war - das war die unglücklichste Zeit meines Lebens. Das haben auch die damaligen Reisen und Ausstellungen oder oder nicht wett gemacht.... Das ist nicht erfolgreich. Selbst mit ner Millionen auf dem Konto sind wir nicht erfolgreich. Wer unglücklich ist, ist nicht erfolgreich, egal wieviele Autos er fährt, wie hoch sein Ansehen in seiner Blase ist, oder wieviele Männer oder Frauen er vögelt. Wieviel er sich von dem oder dem anderen leisten kann - Selbst eine volle Praxis, überlaufene Seminare, Bücher veröffentlichen oder in aller Munde sein, Ausstellungen weltweit sind kein, nullkommanull Zeichen für Erfolg. Was machen wir uns da vor???? Das ist doch totaler Bullshit! Das ist doch totale Verarsche von uns selbst - das ist Ablenkung und Ausrede pur. Wer getrieben seine berufliche Karriere vor schiebt ist doch nicht erfolgreich. Das ist doch Quatsch. Das ist doch nur eine Methode, wie wir uns ausweichen. Wer glaubt denn sowas heute noch? Das ist doch ein Theaterspiel, dem wir da nachgerannt sind. Ein Fakeplatz, eine Illusion, die schon so lange geplatz ist. Wir wissen es alle. Warum in Gottes Namen, trennen wir uns nicht alle von diesem Konstrukt der Selbstverarschung???? Erfolg kommt erst, wenn wir uns uns selber selber stellen. Erfolg kann erst kommen, wenn wir durch unsere Ängste, Traumen und Verletzungen durch sind. Erfolg kann nur kommen, wenn wir uns befreien von all diesen Konzepten und uns nackt zeigen. Splitterfaser nackt, so wie wir gemeint sind. Vorher sind wir Zombis dieses Alptraumes von Konzepten und Regeln der einen oder anderen Blase. Zombies der Werbung, Zombies von Werten, die andere uns einreden - und das klappt nicht. Das bekommt doch jeder mit - es funktionert nicht. Auf diese alte Weise werden wir nicht glücklich, nicht erfolgreich. Wir werden nicht das was wir eigentlich in uns sind: WIR verbunden miteinander. Unser authentisches Sein. Und nur dieses authentische Sein, was wir nackt in uns sind, kann überhaupt erfolgreich und glücklich sein. Dafür müssen wir es aber erstmal freilegen, antreffen in uns, behüten, wachsen lassen und in die Welt bringen. Wir müssen für uns sorgen, für diesen zarten, feinen Kern in uns. Für diese inneren Kinder, die wir sind. Wir sind die Eltern, wir sind verantwortlich, dass diese Kinder weder erdrückt werden noch unterernährt sind. Wir müssen Platz schaffen und uns selber nähren!
Ich zB. sitze hier seit Jahren fest in meinem Cocon. Sitze hier mit meiner tollen Bibliothek, der Fülle um mich rum, den Namen auf meiner Vita, die sich toll liest - aber das ist doch nicht erfolgreich. Damit verarsche ich euch, aber ich selber spüre es doch in mir. Jeder spürt es in sich, dass das alles nicht stimmt und gelogen ist. Wir lügen uns selber in die Tasche und halten uns damit als eigene Gefangene. Wenn ich mit euch im Kontakt sein will, wenn ich mit mir im Kontakt sein will, wenn ich mich wirklich spüren will, dann geht das nur, wenn ich aufhöre mich zu belügen. Wenn ich aufhöre das alte Spiel mit mir selber zu spielen.
Es gibt kein Konzept im
Außen von dem was erfolgreich ist. Nichts im Außen beweist Erfolg. Den
Erfolg eines anderen Menschen werden wir nicht auf seinem Bankkonto oder
in seiner Vita sehen, sondern in seinen Augen.
Ich werde nun die nächsten Wochen abtauchen und meine Wohnung ausräumen. Platz schaffen, verschenken (wer was möchte, darf gerne kommen und es holen!!! )
Der Mamutbaum braucht alle 40 Jahre ein Feuer, dass ihn vom Ungeziefer der erste Hautschicht befreit. Das ist nötige Reinigung im Urwald. Nehmen wir unsere Flammenwerfer und reinigen wir uns selber von allem belastenden Stuff. FengshuiAHO
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Acryl, Bleistift auf
Papier, 50 x 60 cm, 2016,
„Keine Ahnung“
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