eine selbstorganisierte Klimakonferenz von Berliner*innen, 5.-18. November 2017
Sie findet hauptsächlich im Baumhaus im Wedding statt.
hier die Berliner Erklärung: http://www.cob1.org/berlin-agreement/
hier die abendlichen Veranstaltungen im Nachtcafe:http://www.cob1.org/nachtcafe/hier der Ort: http://www.baumhausberlin.de/
Mein Beitrag zum Klimawandel ist Traumatherapie begleiten, hier schreibe ich warum:
Wir reden alle davon, dass diese Erde
gerettet sein muß, damit wir überleben. Ich höre viel Beschäftigung mit der
Ungerechtigkeit der Regierungen, des Systems oder über die Unfähigkeit der
Politiker. Ich höre von so vielen Ideen, die im Außen kleine schöne Schritte
tun – Foodsharing, Kampagnen für den Stop von umweltschädlichen Dingen, soviel
Solidarität und soziales Engagement. Politik ist super und wichtig. Doch sie
wird nicht reichen. Denn von Außen lässt sich dieses Problem nicht alleine lösen.
Wenn wir nicht gleichzeitig Innen eine Transformation machen, kann das Außen
nicht mitwachsen. Eine wahre tiefe Veränderung geht von Innen nach Außen. Ich
möchte hier auf dieses Phänomen des Klimawandels einen anderen Blick werfen. So
wie die Erde kollabiert, so kollabieren im Moment immer mehr einzelne Menschen.
Depressionen, Burnout sind Alltagskrankheiten geworden. #Meetoo verbreitet sich
wie ein Lauffeuer. Mich erschüttert das Ausmaß. In meiner Praxis erlebe ich
immer mehr schwer traumatisierte Menschen deren Erinnerungen hochploppen. Jedes
dritte Mädchen und jeder fünfte Junge sind heute sexuell Missbraucht – das
macht ein Viertel unserer Bevölkerung aus, plus die Kriegstraumen und die
vielen viel zu früh verlassenen Kindern – ob die Erstprägung fehlt, sie in
Krankenhausbabyzimmern lagen oder im frühesten Alter in Babykrippen gegeben wurden
– egal wie schön es dort ist – all dies hinterlässt schwere Traumastörungen.
„Kinder sind heilig“ ist das Kredo der Indianer, der Leitsatz allen
indianischen Handelns und das macht einen Unterschied aus, der die indigenen Sozial-Gemeinschaften heute immer klarer als unsere Vorbilder erkennen lässt. Ich sehe
hier im Westen eine schwer traumatisierte Gesellschaft vor mir deren einziges
Überleben in Ablenkung, Konsum, Leistung und Suchtverhalten liegt. Und die
Menschen haben Angst, dass sie dies verlieren, denn es ist ihr einziger Halt. Ignoranz
und Krieg passieren dort wo die Angst vor den eigenen inneren Schmerzen riesen
groß ist.
Ich möchte erklären, was Trauma mit
Menschen macht. Daraus wird klar, warum sich die Überlebensmechanismen wie
Konsum, Leistungsdruck und Suchtverhalten so stark halten, obwohl wir damit
unseren eigenen Lebensraum zerstören. Und ich möchte den Weg aufzeigen, der im
Kleinen von Innen heraus Menschen Stück für Stück heiler werden lässt.
Wir müssen uns innen durchdringen, wir
müssen und hier ist dieses Wort unabdingbar – jeder einzelne muss sich selber
wieder Innen berühren können und wir müssen lernen, wie wir unsere Emotionen,
die wir als Kinder nicht händeln konnten heute tragen, wiegen und nachnähren,
Wir brauchen die Konfrontation mit unserem Schmerz, unserer Wut, unserem Ekel,
unserer Trauer – denn darin liegt die Kraft der Veränderung. Und in den
stillgelegten abgelagerten Emotionen, die als Körperausdruck in Form von
Krankheiten, Verspannungen, etc zeigen – liegt auch ein Teil unseres
Potentiales brach, unsere Lebenskraft ist dort gebunden, genauso wie Freude und
Freiheit. Es braucht eine neue Fühlkultur, eine Schattenkonfrontation, die ich
inzwischen Perlentauchen nenne und nicht mehr in die eigenen Höllen gehen. Denn
wenn wir einmal den Erfolg eines inneren Heilungsschrittes erlebt haben, dann
spüren wir den inneren Wachstum, die Kraft, die zurückkommt und das
Lebensglück, was dauerhaft und lachend uns innen begleitet. Wirkliche Therapie
ist nicht wie beim Arzt sitzen und danach ein Paar Pillen nehmen und
ausschlafen, sondern ist eine abenteuerliche Reise, eine Pilgerreise, wo wir
innerhalb von mehreren Wochen tausend Kilometer zurücklegen. Solange wir
unseren Emotionen ausweichen aus Angst vor den Schmerzen, Konsequenzen und dem
Unbekannten – solange werden wir uns auf allen Ebenen winden und all den
Triggern ausweichen – und das ist die wahre Unfreiheit, dem sich jeder einzelne
Mensch aussetz oder sich entscheidet sich zu stellen.
Wir brauchen Vorrausgeher, denn wir
Menschen sind Nachmacher. Wir lernen am Effektivsten durch Nachahmung von
selber erfahrenen Verhaltensweisen und wir lernen erst dann tief, wenn wir es
selber erfahren haben und nicht in der Theorie. Es ist ein aktiver Weg, den
auch keiner alleine geht, sondern der uns Menschen wieder verbindet. Und von
hier aus – von jedem Einzelne, der seine innere Transformation anschiebt geht
die Welle nach Außen. Von der Bildung kleiner Gruppen über größere bis der
Tippingpoint kommt und ein ganzes Land ergreift. Dieses Phänomen haben wir oft
beobachtet wenn wir Werbekampagnen durchs Landrollen sahen – genauso wird es
gehen, wenn wir nicht im Fake angebunden, sondern im Herzen, in der Liebe
vorran gehen.
So wie der Dalei Lama sagt: Die Welt
braucht keine erfolgreichen Menschen mehr. Sie braucht Friedensstifter, Heiler,
Erneuerer, Geschichtenerzähler und Liebende aller Art. Wir sind es, die diese
Welt retten, nicht die Regierungen.
Nina Schmitz, Künstlerin, Schamanin und
Heilpraktikerin für Psychotherapie, Berlin
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen