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Foto: Sigune Sievi |
Ich habe einen magischen Tag verbracht. Ein Tag der mich verwandelt hat.
Erst in meinem Fotoarchiv zwischen wunderschönen Fundstücken und dann
in diesem Film – Embrace. Da war eine Frau, die in ein Feuer geraten ist
und deren wunderschönes Gesicht komplett verbrannte. Und sie schafft
es, sich genauso, wie sie jetzt aussieht zu lieben. Da waren viele,
viele Frauen in diesem Film, die es schaffen sich zu lieben und die
überhaupt gar nicht irgendwelchen Schönheitsidealen entsprechen.
Frauen mit Bart, mit Übergewicht oder oder. Es ist etwas wie Scham in
mir, weil ich weiß, dass ich ein wunderschönes Geschenk mitbekommen habe
in diesem Leben. Meine Schönheit. Und ich kann es noch immer nicht
fühlen. In mir gibt es keine Verbindung dahin. Das ist doch blöd, mein
Kopf begreift das... Wenn aber eine Frau, deren Gesicht von
Verbrennungen gezeichnet ist das schafft, dann kann das jeder andere
auch. Dann kann ich das auch. Und ich weine – weil ich weiß, wie viele
negative Energie ich mein Leben lang darein verschwendet habe, dass ich
mich für mein Aussehen geschämt habe. In was für einer Welt leben wir,
wenn sich 90% der Frauen nicht schön finden. Diäten, Hungern, Scham,
Schönheitsoperationen.... In was für einer Welt leben wir, wenn sich
Hundertausende ihre Scheide operieren lassen, weil sie sich schämen. Wir
jagen gephotoshoppten Schönheitsidealen nach, die in der realen Welt
nicht existieren und wir verletzen uns zutiefst dabei. Ich mag nicht
mehr. Ich mag mich endlich so lieben wie ich bin. Mit meinem Bauch, mit
meinen Schwangerschaftsstreifen, mit meinen hängenden Brüsten und ich
will sie nicht mehr hochpushen. Ich will mich auch nicht mehr schämen,
weil ich der Norm von Leistung, Berufswahl oder Lebensstil nicht
entspreche oder mich so fühle, so bin wie ich eben bin. Ich will mich
genauso lieben wie ich bin. Ich will mich schön finden und stolz auf
mich sein. In dem Titellied von Jude Perl – Embrace sing sie, dass die
Lösung der ewigen Verurteilung der Anderen darin liegt, dass wir uns
selber lieben. Ja, es ist so einfach.
Wir haben alles in uns. Wie
lange habe ich versucht, wie jemand anderes zu sein. Dabei bin ich das
Beste was mir passieren konnte. Das einzige was ich ändern muss, ist die
Art, wie ich mich sehe. Und das beginnt mit einer Entscheidung: ich bin
es wert. Ich bin schön. Ich bin das Beste was mir passiere konnte! Ja,
genauso!
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Foto: Natascha Borowsky |
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Foto: Bernd Schaller |
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Foto: Natascha Borowsky |
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