Der Schmetterlingsprozess beschreibt beispielhaft einen
Tranformationsprozess. Betrachten wir diese Metamorphose analogisch mit unseren
Erfahrungen aus eigenen Prozessen, können wir bestimmte Gesetztmäßigkeiten
entdecken, aus denen sich Herausforderungen und Hilfestellungen ergeben, die
jedem von uns den eigenen Prozess erleichtern. Während meiner
Metamorphose fand ich mich in Prozessen wieder, z.B. um Uhrzeiten an denen ich
niemanden um Hilfe bitten konnte oder die Scham war so groß, dass ich mich
nicht wagte jemanden davon zu erzählen. Ich spürte die Notwendigkeit
Selbsthilfetools zu finden, mit denen ich dennoch voran gehen konnte. Etwa zur
gleichen Zeit fiel mir der Schmetterlingsprozess von Norrie Huddle in die
Hände. Ihre Arbeit wird in soziologischen Kreisen sehr geschätzt. Ich entdeckte
gleich die Kraft, die mir dieser Prozess schenkte. Nicht auf gesellschaftlicher
Ebene, sondern auf meinem ganz individuellen Weg, bei meiner Transformation –
bei meiner Heilung. Mit diesem Prozess konnte ich meine Erfahrungen aus dem
„Kurs in Wundern“, meinen Ausbildungen und eigenen Therapien, mit denen vom Yoga und der Vipassanameditation zusammen
bringen. Ich begab mich auf eine Forschungsreise: Ich machte ein 60-tägiges Retreat im
Schmetterlingsprozesses. Dabei entdeckte ich 13 Schritte / 13 Richtungen / 13
Energien – die uns tragen und unterstützen auf dem Weg der Metamorphose.
Das Ziel meines Buches, meiner Seminare und der Gruppe auf
Facebook ist die Aktivierung dieser Schritte. Mit ihrer Hilfe gelingt die
Transformation leichter und wie die Millionen geschlüpften Schmetterlinge
beweisen, ist ihr Weg erfolgreich – machen wir ihn nach!
Wir haben eine Gruppe gegründet aus den Menschen, die meinen Jahreskreis besuchen. Sie soll dazu dienen, dass wir uns
gegenseitig unterstützen. Im Cocon wenn sich das alte System Raupe auflöst und
die neuen Zellen ihren Wachstum beginnen, verkennt das Abwehrsystem der Raupe
die neuen Zellen als Feinde und bringt sie um. Doch die Imagozellen tragen
nicht umsonst diesen Namen, denn sie folgen dem Ruf des Neuen. Sie wollen nicht
aufgeben, sondern sie lernen – sie steigen auf und bleiben ihrem Herzen treu – sie wollen fliegen, frei sein und sie werden
neue Wege gehen. Sie werden nicht gegen das alte System kämpfen, sondern mit
ihm – wenn der Angriff des alten Systems kommt, teilen sich die neuen Zellen.
Sie lassen einen Teil sterben im Kampf. Sie schenken diesen Teil dem alten
System als Nahrung zurück. Denn auch sie brauchen das alte System als
Nahrungsquelle – jede Zelle wird gebraucht und umgebaut. Der zweite Teil verbindet sich mit den anderen neuen Zellen. Cluster werden gebildet.
Zellklumpen entstehen. Unser Jahreskreis ist eine solche Gruppenbildung, ein Cluster.
Die Cluster entwickeln noch eine zweite wundervolle Eigenschaft: sie knüpfen Verbindungslinien untereinander,
Kommunikationsgeflechte und sie unterstützen sich dadurch gegenseitig. Das ist
was wir hier tun. Wir erzählen uns unsere Erfolge, inspirieren damit die
Anderen. Und wir machen uns auf unsere blinden Flecke aufmerksam, teilen Ideen
miteinander, wie es noch leichter gehen kann. Wir decken uns den Rücken,
reichen uns die Hände. Diese Metamorphose passiert in uns und
um uns gleichzeitig. Innen wie Außen. Wie die Imagozellen im Cocon bleiben wir
dran, machen weiter, vermehren uns, stärken uns, wachsen immer mehr – jeder so
wie er gemeint ist – und dann kommt der Tag an dem das System kippt – an dem
der kritische Massepunkt erreicht ist und das System weiß, was es ist. Die
Zellklumpen im Cocon begreifen mit einem Mal das sie ein Schmetterling sind und
in Windeseile bauen sich die Zellen um und werden Schmetterling.
Jede Zelle im System braucht sich selber genauso wie die
anderen Zellen. Jeder steht auf seinen eigenen Beinen, muss seinen Weg alleine
gehen und doch verbunden sein, gleichzeitig. Wir sind ein System, was nur
miteinander funktioniert. Und je eher wir das von den Schmetterlingen lernen,
desto schneller wird unsere Metamorphose voran gehen. Es geht um den Ausgleich
zwischen dem eigenen System und der Gemeinschaft. Der einzelnen Zelle und dem
ganzen Körper. Funktioniert ein Teil nicht, kommt das System aus dem
Gleichgewicht.
Die 13 Schritte sind eine Betrachtung einzelner Bereiche in
unserem System. Im Jahreskreis oder Wochenendseminaren lernen wir einen nach
dem anderen genauer kennen um sie dann im Gleichgewicht halten zu lernen. Je
besser wir das Gleichgewicht halten, die schwächeren Stellen gut unterstützen
und energetisch aufbauen, desto stabiler stehen wir in unserer Mitte und desto
schneller geh die Metamorphose voran.
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