Ich stell den Rucksack ab.
Das erste Mal im Leben.
Und wir wandern gemeinsam,
frei und ohne Gepäck
Du und ich.
Ich bin eine Wanderin und
Die Zeit fliegt dahin
Und ich liege in ihr. Getragen und Bewegt.
Jeden Tag durchdringen mich ihre
Ideen, Begegnungen, auch Chancen.
Sie durchfluten mich.
Energieströme unterschiedlichster Farben.
Die einen erkunde ich
Die anderen scheinen mich zu beschränken
Und ich darf -- mit der kurzen Erinnerung an mein Weiterfließen: Hey, das ist der Sinn!
Diesen Wind hindurchlassen,
mich meiner Strasse zu-wenden,
mich mir
nicht zu, wie verschlossen, sondern auf, wie geöffnet
hinwenden und -- meinen Weg gehen.
Ich bin eine Wanderin durch meine Zeit.
Ich durchtrenne diese Fäden, die mich klebrig machten
Halte die Nase in den Wind
Das, was für mich bestimmt, kommt alleine
Nicht halten. Ok.
Nicht suchen. Echt jetzt?
Nicht zerren.
Die Sucht als Krücke aufgeben.
Sie war so beliebt.
Ich bin eine Wanderin auf meiner Strasse
Oh Gott, wie oft habe ich mich geweigert
Blieb sitzen
Rannte zurück
Drum herum
Baute mir undurchdringliche Tore,
damit ich nicht weiterkam
Verrannt in Panik
Gestrandet im eigenem Sicherheitsgefängnis.
Laut aufgeheult im Jammer. Im Morast.
Dann aufgebäumt und geflohn und
Am Abend bemerkt, dass ich nur ums Karree gekommen
Blind
Die Fäden der Sucht doch nie durchtrennt.
Ich bin eine Wanderin durchs tiefste Tal
Heute regnets. Die Erde ganz schlammig
Doch der Wind flüsterts. Los hoch.
Los weiter. Es kotzt, wie der Regen,
der Widerstand hoch.
Los, das macht Spaß und Freunde.
Der Entzug zeigt die dämmrige Feuchte.
Verrückt, wo ich alle Drogen mied.
Ich mit Fünfzig gestrandet am Straßenrand der ewig Süchtigen.
Von Anerkennung vor allem
Von den Tausend Stimmen auf meinem Handy
Von den Helden der Filme, die mein Vorankommen ersetzten
Von ihren Küssen, sogar ihrem Sex
Ich bin eine Wanderin im Sumpf der Nebel
Hier ist nicht viel los auf der Strasse des Lebens
Sind so viele verloren gegangen
vor den kleinen Blechbüchsen
Mein Herz pocht zu laut
Das Leben kommt anders, noch mehr als gedacht.
Ich hebe den Kopf übern Tellerrand hinfort.
Hoffnung trägt mich weiter. Jeden Tag.
Der Sommer wird kommen, die Liebe folgt auch.
Mein Feuer brennt hoch und wärmend.
Die schönste Dunkelheit glitzert darin.
Gedreht. Gewendet.
Die Magie des Lichtes mitten im Schmerz entdeckt.
Gewachsen. Geliebt.
Nach Hause gekommen.
Hab den Rucksack noch auf
Und kanns kaum glauben
Ich bin echt eine Wanderin. Habs Feuer durchquert.
Erst Frühling und doch
Plötzlich sind die Strassen bunt, die Lichter an.
Da stehn sie, jubeln – alle sind sie da.
Unfassbar. Ein Fest im Gange, wie nie erlebt
Sie winken und meinen mich
Der Wind trägt Musik, das Lachen. Tanzen.
Als wären sie immer da gewesen.
Nur ich zu blind im Nebel
Meine Freunde
Meine Liebe
Mein Sinn und Zweck. Home.
All meine Hoffnung, all meine Träume waren immer wahr
Ich bin jetzt da. Ich bin wirklich da. Da wo ich immer hinwollte.
Bin da, wo du schon immer warst.
Und das erste Mal in meinem Leben, stell ich den Rucksack ab
Und wir wandern gemeinsam, frei und ohne Gepäck.
Wir.
Wir sind Wanderer durch diese Zeit.
Gemeinsam.
Im Licht der Liebe
Wilde feine Menschlichkeit
Mutter Erde erhört
Helfende Hände und liebende Güte
Fühlende Weite gehalten
In den Elementen
Der Schönheit
Im Frieden
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