Sonntag, 26. Dezember 2021

Kein Weg vorbei, nur durch

Was ist dieses Gefühl, das mein Herz so schwer? Das Sehnen nach den Dopaminflashs, die überall so gehyped, als wäre Manie Glückseligkeit. So viele Jahre rannte ich den falschen Göttern nach. Tu es noch und merks nicht mal. Nenn ich es beim Namen. Die Sucht. All dies cool, erfolgreich und dauerkaufend. Ich dachte einst Mercedes fahren und zu den 500 Schönsten und Reichsten der Stadt gehören, wäre Erfüllung. Ich fiel tief. Danach. Falle noch. Immer tiefer. Falle weiter. Mit der Fackel die ewige Dunkelheit durchleuchten. Falle. Der Fall ist die beste Erfüllung. All dies scrollen, netflixen, diäten und selbst das heilige Yoga wird als Manie vermarktet. So schnell baut der Kopf auf Ego´s Befehl selbst die vegane Heilung für Mutter Erde um in eine Essstörung und tarnt die Sucht, wie ein Alkoholiker seine Flaschen versteckt. Und weiter geht’s mit dem Bodyshamingbombing auf allen Seiten stehenden Fußes gefolgt vom neuesten Trend. Niemand will sich so fühlen, also mitgemacht und beigelacht. Was ist dieses Gefühl, das mein Herz so schwer? Hoffnungslosigkeit? Einsamkeit? Gehe ich den heilenden Weg, so ist da niemand an meiner Seite. Wer will schon still und leise anders sein? Ich bin eine Süchtige und dachte immer, ich wäre Liebende. Ich bin eine Süchtige und dachte, ich wäre Ernährungsprofi. Ich bin eine Süchtige und dachte, ich wäre Businessexpertin. Mit dem dritten Burnout verlor ich all das Leben, was die Welt als einzigst glücklich mir pries. Heute, verdammt, schon sechzehn Jahre her, bin ich immernoch bemüht das alte Streben aus den Tiefen der uralten Gewohnheitsgräben neuzumalen. Ich hab mich eingeigelt, kleingeduckt, nein, unsichtbar. Ich, die früher vor Glitzer und Wildheit hervorstach. Doch bei all dem Kampf aus der Illusion das Echte des Blueprints zu filtern, verlor ich den Verstand. Oh Schreck. Das einzige Werkzeug, was uns Krönung der Schöpfung so unvergleichlich mächtig macht. Das Werkzeug, was den einzigen Ast auf dem wir sitzen, munter absägt. Wohl eher der schlimmste Feind, der je gelebt? Was ist dies Gefühl, das mein Herz so schwer? Wie kann der Betrug und die Manipulation so allumfassend fruchtbar sein? Fassungslosigkeit. Ist das mein Schweremut? Als kleines Mädchen las mir meine Mutter von den weisen Indianern tiefste Botschaften vor. Will sagen, schon seitdem weiß ich. Und wollts nicht glauben. Dachte dies sei vergangen. Doch, es ist, ich sehs. Dies Wertesystem der hiesigen Welt ist nur ein Gerüst, ein simples Baugerüst, was vor gestellt als Tarnung. Tarnung der tiefen Traumen. Tarnung der Hoffnugslosigkeit. Tarnung der Einsamkeit. Als letzter Strohhalm, so dünn und dünner. Und es kracht zusammen. Und es ist ok. Es ist ok. Es führt kein Weg vorbei. Alten Wunden wollen gehalten sein, solange bis gut. Und das entscheide weder ich noch du, wie lange die Zeit denn ist. Es tut weh. Es braucht Tränen. Jedes Ausweichen macht sofort eine Süchtige aus mir. Der Stoff des Ausweichens ist schlimmer als Heroin. Doch wer will das sehen? Die Brüchigkeit des Baugerüstmaterials. Es kracht. Und es tut weh. Und es führt kein Weg vorbei. Was ist dies Gefühl, was mein Herz so schwer? Jede vermeindlich hohe Kultur starb den gleichen Tod. Egal wie genial der Verstand. Vielleicht einfach nur Abschiedsschwere? Abschied, der Platz macht für die gute neue Zeit. Für meine Urururenkel, 13 Generationen nach mir! Ich spüre die Umarmung, die Wärme. Ich vertraue darauf. Ich will jetzt Glitzerstiefel tragen in meinem Garten, weit weg in den Bergen am Meer. Niemand wird mich sehen, doch ich werde tanzen darin. Ich versprech es dir. Ich werde leben von den Früchten aus eigener Hand. Und all die Menschen sind Familie, tanzend ums Feuer. Wie in Mutters Geschichten von einst. Die Leichtigkeit umspielt meinen Mund, umspielt die Schwere im Tanz. Wie Gezeiten, ein Paar, was zusammengehört. Wie Tränen und Lachen. Wie Schlafen und Küssen. Im Sonnenlicht der Mond auch scheint. Da ist Liebe, still und friedlich. Ruhig ists. Und Langsam. Schnecken langsam. Und dann wird’s wieder leicht im Herzen und alles ist gut.

1 Kommentar:

  1. Ik tanze mit Glitzerstiefel mit und sitzte mit dir Schneckenstill und in Liebe im Mondlicht <3 Luna

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